Corona-Notstand in Tschechien, aber keine Grenzschließungen
PRAG. Angesichts steigender Corona-Zahlen will Tschechien wieder den Ausnahmezustand verhängen. Aber eine erneute Grenzschließung wegen der Coronavirus-Pandemie wird ausgeschlossen.
"Im Augenblick droht uns aus den Nachbarländern kein Risiko", sagte Gesundheitsminister Roman Prymula am Dienstag in Prag. Die Situation sei heute eine andere als im Frühjahr. Tschechien hatte von Mitte März bis Anfang Juni weitreichende Einreisebeschränkungen für Ausländer verhängt.
Während das Land gut durch die erste Phase der Pandemie gekommen war, sind die Fallzahlen binnen weniger Wochen rapide angestiegen. Es wird erwartet, dass das Kabinett am Mittwochnachmittag über die Ausrufung des Ausnahmezustands entscheidet. Die "unerfreuliche Lage" erfordere "rasante Maßnahmen", sagte Prymula. Der Notstand würde ihm zufolge ab Montag gelten - und damit erst nach den Regional- und Teilsenatswahlen am Freitag und Samstag beginnen.
Freizeitaktivitäten und der Unterricht an weiterführenden Schulen sollen dann eingeschränkt werden. Die Reproduktionszahl ist dem Minister zufolge bereits auf rund 1,2 gesunken. Sie gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Am Montag, einem staatlichen Feiertag, kamen 1.287 neue Fälle hinzu. Die Zahl der mit Covid-19 Verstorbenen stieg auf 618. Österreich hat für Prag eine Reisewarnung ausgesprochen.
Slowakei will Notstand ausrufen
Auch in der Slowakei hat der Krisenstab wegen der eskalierenden Fallzahlen die erneute Ausrufung des Notstands beschlossen. Das gab der slowakische Chefhygieniker Jan Mikas am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Bratislava bekannt. Definitiv wird den Vorschlag des Krisenstabes noch die Regierung beschließen müssen, was voraussichtlich am Mittwoch geschehen werde, hieß es.
Notstand galt in der Slowakei bereits während der ersten Corona-Welle im Frühjahr, allerdings nur für den Gesundheitsbereich. Das sollte die Mobilisierung von Gesundheitspersonal ermöglichen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen Anspruch auf Urlaub oder Streik untersagen. Jetzt soll er landesweit und ohne Einschränkung auf einen Bereich gelten.
Trotz Antritt der zweiten Corona-Welle wird die Slowakei ihre Nachbarländer Österreich und Ungarn nicht auf die Rote Liste setzen, wie seit Tagen befürchtet wurde. Im Grenzregime würden keine Änderungen oder Einschränkungen geplant, erklärte Mikas mit der Begründung, die Situation in der Slowakei sei derzeit nahezu genauso schlecht wie in den beiden Nachbarländern.
Deutschland will Privatfeiern begrenzen
Die deutsche Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge beim Bund-Länder-Gipfel strengere Corona-Regeln für Feiern im privaten Raum durchsetzen. Das berichtet "Bild" am Montag unter Berufung auf eine Telefonschaltung zwischen dem Bundeskanzleramt und den Chefs der Staatskanzleien.
Demnach sollen private Feiern nur noch mit maximal 25 Personen stattfinden, im öffentlichen Raum soll die Anzahl auf maximal 50 Personen reduziert werden, dort soll zudem ein Alkoholverbot durchgesetzt werden. Diese Regeln sollen überall dort gelten, wo der Inzidenzwert größer als 50 ist.
- Die Niederlande verschärfen Corona-Maßnahmen
- Auch Slowenien setzt Österreich auf rote Liste
- Überblick über die Einreisebestimmungen in europäischen Ländern
- Mehr als eine Million Covid-Todesopfer weltweit
Fast 50 Tote bei pakistanischen Angriffen in Ost-Afghanistan
Tragödie in Bayern: 2 tote Kinder in Einfamilienhaus gefunden
Nach Streit in Londoner Disco: Mann fuhr 4 Menschen an
Ludovica (8) aus Wels beim Papst: Heiliges Jahr eröffnet
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
In CZ wird das Corona Virus sogar von den Rechten anerkannt. In Ösiland sieht die rechte Opposition noch immer keine Pandemie und hält alte Glaubensschriften für gefährlicher.
Ist eh mehr eine Hysterie! Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben ......
D'accord. Das heisst aber auch die Grundregeln befolgen: Abstand halten, Hände öfter mal desinfizieren (und womöglich nicht in Mund oder Nase stecken), MNS tragen bei grösseren Ansammlungen. Hätten wir uns in der Mehrzahl daran gehalten, gäbe es jetzt keine Panikaktionen.
Noch drei Lockdowns und die Bevölkerung ist tief gespalten in Leugner und Angsthasen. Und diese Konditionierung wird so tief sitzen, dass sie langfristig bestehen bleiben wird. Mit beiden Gruppen ist aber kein guter Staat mehr zu machen.