Drohung gegen Weihnachtsmarkt: Mann auf freiem Fuß angezeigt
BREMERHAVEN. Ein 67-Jähriger aus Bremerhaven ist vorübergehend festgenommen worden, nachdem er in einem TikTok-Video angedroht hatte, südländisch aussehende Menschen auf dem Weihnachtsmarkt der norddeutschen Stadt "abzustechen".
Nach Untersuchung durch einen Psychiater wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Ihm droht ein Verfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens.
Nach Bekanntwerden des Videos sei der Verfasser am Sonntagabend "sehr schnell" ermittelt und im Stadtgebiet vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.
In dem Video hatte der Mann angekündigt, am Christtag (25. Dezember) alle arabisch oder südländisch aussehenden Menschen "abzustechen". "Jeden. Ich nehme genug Messer mit", sagte er in dem Video, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das sei kein Scherz.
Der Weihnachtsmarkt in Bremerhaven (Bundesland Bremen) findet unter anderem im Bereich der Fußgängerzone statt. Der Markt dauert noch bis zum 30. Dezember.
Nutzer meldeten Video bei der Polizei
Mehrere Nutzer hatten die Polizei auf die Drohung hingewiesen. Der Bremerhavener war laut den Ermittlern zuvor nicht mit derartigen Aussagen aufgefallen. Er habe eingeräumt, dass er Alkohol getrunken habe, bevor er das Video online gestellt habe. Nach eigener Aussage sei es der größte Blödsinn gewesen, den er je verzapft habe.
Gegen den 67-Jährigen werde nun wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Strafmaß liegt bei einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Weihnachtsmärkte unter besonderer Beobachtung
Nach dem Anschlag in Magdeburg stehen Weihnachtsmärkte derzeit im Fokus der Sicherheitsbehörden in Deutschland: Am Freitagabend war ein Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt der ostdeutschen Stadt gerast und hatte dabei mindestens fünf Menschen getötet, darunter ein neunjähriges Kind. Bis zu 235 Menschen wurden außerdem verletzt.
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Der aus Saudi-Arabien stammende Arzt war als Islamgegner bekannt und hatte dem deutschen Staat in Postings auf sozialen Medien unter anderem vorgeworfen, einer Islamisierung Vorschub zu leisten und ex-muslimische Frauen zu "verfolgen". Er hatte die Bluttat bereits vor Längerem im Internet angekündigt.
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