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EMA ließ BioNTech-Impfstoff für Kinder zu

Von nachrichten.at/apa, 25. November 2021, 12:53 Uhr
Biontech Pfizer Corona-Impfung
(Symbolbild) Bild: Apa

AMSTERDAM. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gegeben.

Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl am Donnerstag eine Erweiterung der Zulassung. Die finale Entscheidung muss noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt aber als Formsache. Bisher gab es noch keinen Corona-Impfstoff, der in der EU auch für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist.

Kinder ab fünf Jahre sollen von dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis erhalten und zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Die EMA betonte, dass das Vakzin nach Studien sicher und effektiv sei. Bisher seien keine schweren Nebenwirkungen festgestellt worden, allenfalls milde Reaktionen wie Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Die Experten hatten seit Oktober Studien der Hersteller geprüft.

Ist die Zulassung auch in der EU fix, wird es bald auch eine dementsprechende Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) in Österreich geben, vermutlich in den nächsten Tagen. Das österreichische Gesundheitsministerium rechnet damit, dass der erste eigene Kinderimpfstoff gegen Corona EU-weit gegen Ende des Jahres 2021 zur Verfügung steht. Die ersten Dosen sollen am 20. Dezember an alle EU-Mitgliedsstaaten geliefert werden können, wurde aus Deutschland berichtet.

Auch Kinder können schwer erkranken

Kinder erkranken zwar nur höchst selten an Covid-19. Doch, so sagen die EMA-Experten, auch sie können schwer krank werden. Die Vorzüge der Impfung seien daher höher zu bewerten als mögliche Risiken.

In Israel und auch den USA gibt es den eigenen Impfstoff von BioNTech/Pfizer bereits für Kinder ab fünf Jahren. In Österreich gibt es bisher nur sogenannte Off-Label-Impfungen für Kinder unter zwölf. Dabei wird die Dosis für Erwachsene gedrittelt und dieser Teil den Kindern verabreicht. Interessierte Eltern müssen dafür einen Arzt suchen, der die Impfung beim Nachwuchs durchführt. In Zukunft soll dann das eigens für Kinder entwickelte Vakzin verabreicht werden, was die Dosierung vereinfacht.

Wien hat bereits im November bei der Off-label-Impfung eine Vorreiterrolle eingenommen. Die österreichische Bundeshauptstadt schaffte eine Möglichkeit, dass Kids schon im Alter ab fünf Jahren gegen Corona immunisiert werden können - mit eben dem Drittel der Dosis für Erwachsene. Ab 15. November konnten die ersten Kinder im Austria Center Vienna immunisiert werden, die ersten Termine waren schnell ausgebucht.

Die Impfstelle Wien hat laut am Mittwoch veröffentlichten Zahlen bisher insgesamt 9.167 Kinder unter zwölf geimpft. Davon stammten die meisten - 7.486 bzw. 81,7 Prozent - aus Wien. 1.612 bzw. 17,6 Prozent reisten aus anderen Bundesländern an, wobei Niederösterreich mit 1.396 bzw. 15,2 Prozent den größten Anteil ausmacht, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Allein am Dienstag wurden in Wien 1.165 Kinder geimpft, 976 (83,7 Prozent) wohnen in der Bundeshauptstadt. Nachdem die erste Impfwoche so ein großer Erfolg war, wurden dann für diese Woche weitere Termine freigegeben. Seit Montag 14.00 Uhr bis Mittwoch 13.00 Uhr wurden 8.898 Termine neu gebucht.

Situation in Oberösterreich

Auch in Oberösterreich und Tirol räumte man im Vorfeld die Möglichkeit ein, Kinder bereits vor der EMA-Entscheidung "off label" zu impfen. Nach dem Grünen Licht der Europäischen Arzneimittelbehörde sollten in den Ländern die Angebote ausgebaut werden. Auch in Niederösterreich waren für Donnerstag über 300 Injektionen bei Fünf- bis Elfjährigen geplant, "weitere 10.000 Termine sind schon gebucht", informierte LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP). Zudem wurden im Bundesland zuvor bereits 4.396 Kinder "off label" geimpft. Corona-Injektionen für Fünf- bis Elfjährige gibt es bei Kinder- und Hausärzten, in den Impfzentren St. Pölten, Wiener Neustadt und Tulln sowie in Kürze auch in Wieselburg (Bezirk Scheibbs), Mistelbach und Laxenburg (Bezirk Mödling).

In der Steiermark und in Vorarlberg sind die Gesundheitsbehörden schon in den Startlöchern. Termine fürs Kinderimpfen konnten bereits reserviert werden. In Salzburg, im Burgenland und in Kärnten wollte man erst die EMA-Entscheidung abwarten, ehe man Termine für Kinder freischalten wollte.

"Die Daten zeigen, dass die Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wirkt und sicher ist", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) über Twitter und kündigte an, weitere Informationen dazu um 16.00 Uhr bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit den Mitgliedern des NIG zu geben. "Eine wirklich gute Nachricht kommt heute von der EMA", meinte auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). "Ein weiterer wichtiger Schritt zur Steigerung der Durchimpfungsrate als einziges Exit-Ticket aus der Pandemie."

"Auch immer mehr Kinder erkranken an Corona und wir sehen darunter leider auch schwere Verläufe. Daher ist diese Entscheidung der EMA zu begrüßen und eine weitere wichtige Rahmenbedingung, damit wir auch die Kinder in dieser Pandemie schützen können", sagte Familienministerin Susanne Raab (ÖVP). "Ich gehe davon aus, dass auch das Nationale Impfgremium in Österreich rasch eine entsprechende Empfehlung für den Kinder-Impfstoff abgeben wird."

Der stellvertretende NEOS-Klubobmann Gerald Loacker verlangte, dass Österreich dann rasch ein umfassendes und niederschwelliges Beratungsangebot ausarbeitet und umsetzt: "Die Bundesregierung hat bei der Impfaufklärung für Erwachsene viel verschlafen und verpatzt, diese Fehler dürfen nicht auch bei den möglichen Kinderimpfungen passieren", mahnte er. "Die Information über die mögliche Impfung mit Kindern muss in alle Informationsbriefe aufgenommen werden. Für noch nicht geimpfte Eltern sollen Eltern-Kind-Beratungsangebote geschaffen werden, bei denen nach der Aufklärung eine gemeinsame Impfung angeboten wird."

Bald könnte ein zweiter Impfstoff für Kinder folgen. Die EMA-Experten prüfen zur Zeit einen Antrag des US-Herstellers Moderna.

 

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