Hochwasser: Katastrophenfall im Berchtesgadener Land ausgerufen
BERCHTESGADEN. Nach heftigen Regenfällen war der Fluss Ache über die Ufer getreten und hatte Straßen überflutet. Hänge rutschten ab, Keller liefen voll Wasser.
Zwei Menschen sind im Hochwassergebiet in Oberbayern gestorben. Es sei aber noch unklar, ob deren Tod in Zusammenhang mit dem Hochwasser stehe, sagte die Sprecherin des Landratsamt Berchtesgadener Land, Alexandra Rothenbuchner. Der Landkreis hatte am Samstagabend den Katastrophenfall ausgerufen.
Einzelne Häuser mussten geräumt werden, sagte Rothenbuchner. Aktuell sei aber niemand in seinem Haus eingeschlossen. Betroffen seien vor allem die Orte Berchtesgaden und Bischofswiesen im äußersten Südosten Bayerns. Dort schieße das Wasser aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Wegen abrutschender Hänge seien schon einzelne Häuser geräumt worden. Die Bevölkerung sei aufgerufen, Keller zu verlassen und die Straßen zu meiden, da über diese viel Wasser schieße. Der Landkreis koordiniere ab sofort den Einsatz.
"Es kommen ständig Notrufe rein", sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim. Im Landkreis Berchtesgadener Land seien sämtliche Feuerwehren gefordert. "Die Lage ist unübersichtlich", sagte der Sprecher. "Es regnet stark." Bundesstraßen seien überflutet oder wegen Murenabgängen gesperrt worden. Zunächst war auch die Feuerwehr in Reit im Winkl im Nachbarlandkreis Traunstein gefordert. Dort beruhigte sich die Lage aber im Laufe des Abends.
Medien berichteten von Rekord-Pegelständen an der Ache - bis 22.00 Uhr lagen sie schon bei etwa 3,75 Metern. Bilder zeigen reißende Fluten in den Straßen. Menschen stehen knietief im Wasser.
Angespannte Lage in Hallein
Auch das österreichische Hallein bei Salzburg wurde nach sintflutartigen Regenfällen überflutet. Ein Bach war am Abend nach Polizeiangaben zu einem reißenden Strom angeschwollen. Einsatzkräfte bargen mit Booten und Lastwagen Menschen, die in ihren Häusern eingeschlossen waren. Nach Angaben der Feuerwehr lagen am späten Abend keine Meldungen über Vermisste, Verletzte oder gar Tote vor. Das Wasser floss laut Behörden am späten Abend teilweise wieder ab. Dennoch bleibe die Lage in der 22 000-Einwohner-Stadt angesichts möglicher neuer Regenfälle angespannt.