Homosexuelle werden in italienischen Priesterseminaren zugelassen
ROM. Homosexuelle Männer dürfen in römisch-katholische Priesterseminare aufgenommen werden, müssen aber gemäß der katholischen Lehre den Zölibat einhalten.
Dies geht aus den am Freitag veröffentlichten neuen Richtlinien der italienischen Bischofskonferenz (CEI) hervor. Um zum Priesterseminar zugelassen zu werden, müsse man von Anfang an "eine Ausrichtung auf ein zölibatäres Leben" zeigen, heißt es in den Richtlinien.
In dieser Perspektive wird es keine Schranken für Homosexuelle als solche geben, sondern nur für diejenigen, die homosexuelle Handlungen "praktizieren"."Das Ziel der Ausbildung des Priesteramtskandidaten im affektiv-sexuellen Bereich ist die Fähigkeit, die Keuschheit im Zölibat als Geschenk anzunehmen, frei zu wählen und verantwortungsvoll zu leben", hieß es. Stattdessen wird bekräftigt, dass "die Kirche, bei allem Respekt für die betreffenden Personen, diejenigen, die Homosexualität praktizieren, nicht zum Priesterseminar und zur Priesterweihe zulassen kann".
Worte von Papst Franziskus gegen die Zulassung aktiver Homosexueller zur Priesterausbildung hatten in Italien im vergangenen Mai eine Debatte in Medien und Sozialen Netzwerken ausgelöst. So hatte sich der Papst bei einem nicht öffentlichen Treffen mit rund 200 italienischen Bischöfen im Vatikan gegen eine Aufnahme aktiver homosexueller Männer in die Priesterseminare des Landes ausgesprochen.
Zur Begründung soll er gesagt haben, dass es dort ohnehin schon "zu viel Schwuchtelei" gebe. Der vom Papst dabei angeblich verwendete Begriff "froci" entspricht in etwa dem deutschen Begriff "Schwuchteln" und wird in Italien meist als abwertend empfunden.