Nehammer-Abschied nach 1.131 Tagen im Kanzleramt
WIEN. Nach dem Platzen der Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ ist ÖVP-Chef Karl Nehammer als Bundeskanzler abgetreten. Sein interimistischer Nachfolger Alexander Schallenberg wird am Freitag angelobt.
Nehammer hatte das Amt Ende 2021 nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz (ÖVP) übernommen und stand 1.131 Tage und damit etwas kürzer als Kurz an der Spitze der Regierung. Damit reiht er sich auf Platz neun unter den bisher 16 Bundeskanzlern der Zweiten Republik ein.
Nehammer war mit breiter Rückendeckung seiner Partei in das Amt gegangen, bei seiner ersten Wahl zum ÖVP-Obmann im Mai 2022 gab es 100 Prozent der Stimmen für ihn. Schlechte Wahlergebnisse brachten immer wieder Spekulationen über eine Rückkehr Kurz', der der Volkspartei jahrelang Wahlerfolge beschert hatte. Nach Beginn der Koalitionsverhandlungen mit den NEOS und der SPÖ, die bis zum Schluss auf Reichensteuern in irgendeiner Form pochte, brodelte es schon seit Wochen vor allem im Wirtschaftsflügel der Partei.
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Galerie ansehenSeine Amtsübernahme
Nehammer hatte das Amt übernommen, nachdem sein mit Korruptionsvorwürfen konfrontierter Vorgänger Kurz seiner Abberufung durch den Nationalrat durch einen Rücktritt zuvorgekommen war. Es war Kurz' zweiter Rücktritt, nachdem der Nationalrat die türkis-blaue Regierung nach der Ibiza-Affäre und dem Ende der türkis-blauen Regierung am 27. Mai 2019 abgewählt hatte. Damals übernahm ein von Brigitte Bierlein geführtes Expertenkabinett die Regierungsgeschäfte. Nach dem ÖVP-Wahlsieg und der Verhandlung einer Koalition mit den Grünen kehrte Kurz am 7. Jänner 2021 ins Kanzleramt zurück. In Summe kam er auf 1.168 Amtstage. Nehammer stand damit etwas kürzer an der Regierungsspitze als Kurz.
Ehemalige Bundeskanzler
Der bisher längst dienende Bundeskanzler war Bruno Kreisky (SPÖ), der von April 1970 bis Mai 1983 - etwas mehr als 13 Jahre - die SPÖ-Alleinregierungen anführte. Auf die zweitlängste Amtsperiode kommt Franz Vranitzky (SPÖ) mit zehneinhalb Jahren im Kanzleramt vor Julias Raab (ÖVP) mit acht sowie Werner Faymann (SPÖ) und Leopold Figl (ÖVP) mit jeweils über sieben Jahren. Figl wurde 1945 angelobt und war der erste reguläre Bundeskanzler der nach 1945.
Zuvor hatte Karl Renner (SPÖ) die provisorischen Regierungsgeschäfte als "Staatskanzler" geführt. Renner war mit gut sieben Monaten auch einer der bisher kürzest dienenden Regierungschefs der Zweiten Republik. Noch kürzer war nur Brigitte Bierlein im Amt, die Übergangskanzlerin nach der Ibiza-Affäre. Kurz' unmittelbarer Vorgänger Christian Kern (SPÖ) brachte es auf etwas über eineinhalb Jahre.
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1.131 Tage zu spät
Die ÖVP-Kanzler bis einschließlich Schüsserl waren nicht türkis sondern schwarz!
Danke für die Milliardenschulden. Brüssel will Österreich finanziell entmündigen, weil Türkis-Grün so unprofessionell agiert hat. Die ÖVP erweist sich einen Bärendienst nach dem anderen.
Einer der es mit der Wahrheit nicht so genau genommen hat.
Hr. Nehammer war mit der Aufgabenstellung als Bundeskanzler maßlos überfordert.
Der schwächste kanzler ,hat sich von den Grünen jahrelang vorführen lassen
Schön, es wird ihn keiner vermissen.
Das glauben Sie!?
Wir werden uns wahrscheinlich noch alle wünschen, einen Kanzler Nehammer zurück zu bekommen....