Ein Komet und eine Planetenparade an unserem Nachthimmel
SANDL. Ein Komet, der an unserer Sonne vorbeirast und eine Parade aus vier Planeten: Welche Himmelsschauspiele es derzeit bei uns zu beobachten gibt.
Wer Wetterglück und nach Südosten eine freie Sicht auf den Horizont hat, kann derzeit am Morgenhimmel ein ganz besonderes Naturschauspiel entdecken: Einen Kometen. "Sein Perihel, also die größte Annäherung an die Sonne, erreicht er am 13. Jänner", erklärt Franz Hofstadler, Obmann des Astronomischen Vereins Mühlviertel. "Er kommt der Sonne wirklich sehr nah, bis auf 15 Millionen Kilometer heran. In dieser Zeit entwickelt er auch den längsten Schweif. Allerdings weiß man nicht, ob er die Nähe zur Sonne übersteht oder dadurch zerstört wird."
In den kommenden Tagen sollte der Komet gegen 7.15 Uhr im Südosten über dem Horizont zu sehen. "Seine Helligkeit entspricht jener der helleren Sterne", sagt Hofstadler. "Aber ein Gucker wäre sehr nützlich."
137 Kilometer in der Sekunde
Am 13. Jänner erreicht der Komet namens C/2024 G3 Atlas - er wurde durch Aufnahmen der Teleskopanlage Atlas in Südafrika entdeckt - eben seinen sonnennächsten Punkt. "Er rast mit unglaublicher Geschwindigkeit, mit 137 Kilometer in der Sekunde, an der Sonne vorbei", sagt Hofstadler. Sollte der Komet die Nähe zur Sonne überstehen, gäbe es ab dem 15. Jänner einige Tage lang noch die Chance, ihn zu sehen. Diesmal im Südwesten in den Abendstunden ab etwa 17.15 Uhr. "Allerdings würden dann die Dauer der Sichtbarkeit und die Helligkeit rasch abnehmen", sagt Hofstadler.
Am besten zu sehen ist der Komet, der seinen Ursprung in der Oortschen Wolke im äußersten Bereich des Sonnensystems hat, übrigens auf der Südhalbkugel.
Vier Planeten gleichzeitig zu sehen
Für alle, die nicht das Glück haben, Komet C/2024 G3 Atlas zu erspähen, bietet der Nachthimmel derzeit noch ein anderes Schauspiel: eine Planetenparade, bei der vier Planeten gleichzeitig zu sehen sind. „Sobald es dunkel wird, sieht man die Venus am Südwesthimmel stehen, wunderschön leuchtend, sie erreicht derzeit die größte Helligkeit, die ein Planet haben kann“, sagt Hofstadler. Gleich links von Venus ist Saturn zu sehen, allerdings bei weitem nicht so hell. Beide befinden sich derzeit im Sternbild des Wassermanns.
Wenn man nach Osten schaut, ist Jupiter zu sehen. „Der größte Planet unseres Sonnensystems steht im rechten Horn des Sternbilds Stier, unübersehbar, und dominiert dort das Geschehen“, sagt Hofstadler. Ganz in der Nähe ist auch der Sternenhaufen der Plejaden zu finden. Im Sternbild des Zwillings kann man schließlich ab etwa 18.30 Uhr auch Mars entdecken, der Planet ist an seinem rötlichen Licht meist deutlich zu erkennen. Bis zum 25. Jänner ist diese Planetenparade noch sichtbar. „Dann verabschiedet sich Saturn“, sagt Hofstadler, dessen Verein noch rechtzeitig am 24. Jänner auf der Freiwaldsternwarte in Sandl (Bezirk Freistadt) eine Führung zu den Planeten und dem Wintersternenhimmel veranstaltet.
Übrigens wären derzeit mit Uranus und Neptun sogar noch die äußeren Planeten unseres Sonnensystems am Nachthimmel zu sehen, sagt Hofstadler: „Aber da braucht man schon ein gutes Teleskop und Kenntnisse über ihre Position.“