In vier Stunden von Wien nach Berlin
WIEN. Eine neue Bahnverbindung zwischen Wien, Prag und Berlin soll die drei Hauptstädte enger aneinanderrücken und die Reise stark beschleunigen: Künftig ist eine Fahrtzeit von Wien nach Berlin von vier Stunden geplant.
Ein entsprechendes Memorandum wurde von den Vertretern Deutschlands, Tschechiens und Österreichs unterzeichnet. Für Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist das Projekt ein Beweis, dass dem Zug die Zukunft auf der Kurz- und Mittelstrecke in Europa gehöre.
Deutschland, Tschechien und Österreich wollen die Bahnstrecke Wien-Prag-Berlin ausbauen. Mit einer Fertigstellung der Verbindung werde für Mitte der 2030er-Jahre gerechnet, weil dafür auch ein Tunnel durch das Erzgebirge gebaut werden müsse, hieß es heute, Montag, bei einer Fachkonferenz zum europäischen Schienenverkehr in Berlin. Die Verbindung über Dresden und Prag soll Teil eines europäischen Netzes neuer Bahnverbindungen sein, die auch Nachtzüge beinhalten. Die Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Berlin und Dresden soll bereits 2025 fertig sein.
"Die Bahn ist das Rückgrat des klimafreundlichen Verkehrs. Und schnelle Bahnverbindungen lassen uns alle in Europa näher zusammenrücken", betonte Klimaschutzministerin Gewessler gegenüber der APA. "Gemeinsam mit meinen Kolleginnen aus Deutschland und Tschechien haben wir jetzt eine Vereinbarung für den Ausbau der Verbindung Wien-Prag-Berlin unterzeichnet. Damit wird sich die Fahrtzeit von Wien nach Berlin mehr als halbieren." Denn dem Zug gehöre die Zukunft auf der Kurz- und Mittelstrecke in Europa. "Und vier Stunden von Wien nach Berlin sind eine klare Ansage."
In zwei Stunden nach Prag
In Österreich ist für die neue Verbindung der Ausbau der Nordbahn notwendig. Das gesamte Projekt heißt "Via Vindobona" - obwohl auf Österreich nur ein kleiner Teil der Strecke entfällt. Von Wien aus über Brno soll in zwei Stunden Prag erreicht werden können, in rund drei Stunden Dresden, und in vier Stunden und fünf Minuten ist die Ankunft in Berlin geplant. Ein etwas langsamerer Zug mit mehr Stationen soll von Wien aus in vier Stunden 45 Minuten in Berlin ankommen. Derzeit muss man für eine Zugreise Wien-Berlin fast neun Stunden einplanen. Luftlinie ist die Strecke zwischen Wien und Berlin 524 Kilometer lang.
Neue Nachtzugverbindungen geplant
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte in einer Videobotschaft die Bedeutung der Bahn für die europäischen Klimaziele. "Unsere Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität sieht eine Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen um 90 Prozent bis 2050 vor." Dazu brauche es unter anderem eine Verdoppelung des Hochgeschwindigkeits-Zugverkehrs bis 2030 sowie eine Verdreifachung bis 2050. Auch der Schienengüterverkehr müsse bis 2030 um mindestens 50 Prozent wachsen und sich bis 2050 verdoppeln.
"Für diese Meilensteine wird die Kommission noch in diesem Jahr einen Aktionsplan vorlegen", kündigte von der Leyen an. Darin gehe es um die Förderung des Schienenpersonenfernverkehrs. "Und wir werden prüfen, was wir vonseiten der Kommission tun können, um neue Nachtzugverbindungen zu ermöglichen." Nachtzüge hätten ein enormes Potenzial, um mehr Fahrgäste für die Eisenbahn zu gewinnen. Sie seien zudem eine Alternative zu Kurzstreckenflügen und dem Autoverkehr.
Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer verwies darauf, dass der Ausbau der Schiene sowohl für den Personen- als auch Güterverkehr nötig sei, um die Klimaziele zu erreichen. Er habe dem Bundeskabinett ein neues Paket mit Baumaßnahmen für Wasser- und Schienenwege vorgeschlagen. Zugleich griff der CSU-Politiker laut einer Reuters-Meldung die Grünen an.
"Wir werden ganz konzentriert darauf hinschauen, wie sich die Grünen bei Großprojekten verhalten", sagte Scheuer. Es gebe eine Diskrepanz bei den Grünen zwischen den Forderungen nach mehr Schiene und der Zustimmung für Bauprojekte vor Ort.
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Dafür werden die Atomkraftwerke ausgebaut in Ost- und zum Teil auch in Westeuropa, damit diese Hochgeschwindigkeitszüge sauberen ökologischen Strom zur Verfügung haben!
Wieviel CO2 wird eigentlich beim Bau dieser Strecke mit dem Tunnel produziert?
Ich glaube, da könnte man jahrelang mit dem Flieger hinfliegen!
Sabotageakte sind an solchen Anlagen(Gleise,etc.) für diese Züge auch wahrscheinlicher als im Flieger!
Die Sicherheit ist beim Fliegen um einiges höher, als mit diesen Hochgeschwindigkeitszügen!
Ein Anschlag ist da um vieles Einfacher!
Die Flieger tanken ja alle Strom aus der Photovoltaikanlage, gleich den Kreuzfahrtschiffen.
Fr Minister!Nicht den Güterverkehr vergessen!Scheuer und seine dt Freunde habens soweit gebracht,daß die DB im Güterverkehr das Schlusslicht ist,daß nicht einmal Bahngleise zur ehemaligen DDR DB konform sind.Wenn wir dazu beitragen,wollen daß der Klimaschutz effektiv wird,dann müssen wir alles tun um die Bahnen wettbewerbsfähig zu machen.Die Schweiz kanns,warum wir nicht?Weil wir zu langsam sind,hier gehört einfach mehr Logistik und Fachkräfte her,um das zu stemmen.Bringen Sie Anträge ein um dies zu bewerkstelligen.
Gewessler (Grüne) spricht von 4 Stunden Reisezeit von Wien nach Berlin.
Der deutsche Verkehrsminister spricht beim selben Projekt von 5 Stunden Reisezeit.
Wer von den beiden lügt?
Wien - Innsbruck: schnellste Zugverbindung ca. 4:15
Distanz 475 km
Wien - Berlin:
Distanz 650 km
Soll in 4 Stunden gehen.
Da merkt man dass diese Dame keine Ahnung hat.
Wie kommen Sie auf die Idee, dass unsere Ministerin keine Ahnung hat?
Weil sie eventuell so Kleinigkeiten wie die Beschaffenheit der Strecke berücksichtigt? Die Distanz alleine sagt ja nicht viel aus. Auf der Autobahn schaffe ich 100 Kilometer auch schneller als 100 Kilometer auf Güterwegen im Gebirge.
Streuselkuchen
Sie haben ja soooo recht - die Topgrafie Tschechiens macht schnelle Bahnverbindungen besonders einfach.
Immerhin, Sie haben begriffen, was ich Ihnen mitteilen wollte.
Jetzt wäre es aber höchste Zeit dass auch die Politiker in OÖ endlich aufwachen und sich um den Ausbau der Bahnstrecke Linz - Summerau - Prag kümmern! Im Mühlviertel geht es derzeit großteils eingleisig mit nur 90 km/h dahin, so wie zur Zeit der Monarchie. So könnte auch OÖ. eine attraktive Bahnverbindung für den Personen- und Güterverkehr nach Prag und weiter nach Berlin erhalten. Das wäre jedenfalls weitaus sinnvoller und umweltfreundlicher als sinnlose Straßenprojekte wie die Linzer Ostumfahrung!
Großartiges Projekt! So geht Verkehrspolitik im 21. Jhdt.
mitte 2035 solls fertig werden . dauert eh nicht mehr lange
Großartige (unverbindliche) Ankündigungspolitik!
Und bis wann schafft man Wien - Salzburg unter 2 Stunden?
Die Bahnunternehmen in DE in Ö schaffen ja nicht einmal Wien - München in drei Stunden.
Jetzt dieses ambitionierte Ziel!
Gut wenn sich die Tschechen besonders anstrengen und die Durchfahrt (nur ein Halt in Prag) 15 min dauert, dann ist es realistisch.
Natürlich von Wien aus...
und die Deutschen feiern eine neue Personenverkehrsstrecke und sind im Güterverkehr im Süden ggü. Schweiz (ua. Gotthard-Basistunnel-Zubringer) und Österreich (Brennerbasistunnel-Zubringer im Inntal) säumig!