Schüsse an Schule in Deutschland: Eltern von 15-Jährigem angeklagt
OFFENBURG. Weil sie den gewaltsamen Tod eines 15-Jährigen mitverschuldet haben sollen, hat die Staatsanwaltschaft Offenburg die Eltern des Verdächtigen angeklagt.
Die Behörde in Baden-Württemberg wirft ihnen fahrlässige Tötung und Verstöße gegen das Waffengesetz vor. Die von ihrem Sohn im Herbst 2023 in einer Schule verwendete Pistole habe sich illegal im Besitz der Eltern befunden und sei nicht ausreichend gesichert worden, sodass der mutmaßliche Schütze auf sie zugreifen konnte.
Die Große Strafkammer des Landgerichts Offenburg muss den Angaben nach nun darüber entscheiden, ob sie ein Hauptverfahren eröffnet. Im Falle einer Verurteilung drohten den Angeschuldigten Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
41 Schuss Munition dabei
Dem Sohn wird aktuell schon wegen Mordes und versuchten Mordes der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor einer Jugendkammer gemacht. Das Verfahren steht nach Auskunft des Landgerichts kurz vor dem Abschluss.
Der 15-Jährige soll am 9. November vergangenen Jahres mit einer Pistole in seiner Schule in Offenburg südwestlich von Stuttgart auf einen Mitschüler geschossen haben. Das Opfer starb im Krankenhaus. Der Deutsche hatte laut Ermittlungen 41 Schuss Munition dabei. Die Waffe für die Tat habe aus dem Haushalt der Eltern gestammt. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.