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Hans Dietmar Schweisgut: Nicht nur dienstlich Japan-Kenner

16. September 2010, 00:04 Uhr

Dass ein kleines Land wie Österreich mit der EU-Vertretung in Tokio einen der wichtigsten diplomatischen Posten der Europäischen Union bekommt, spricht vor allem für die hohe Qualifikation von Hans Dietmar Schweisgut.

Dass ein kleines Land wie Österreich mit der EU-Vertretung in Tokio einen der wichtigsten diplomatischen Posten der Europäischen Union bekommt, spricht vor allem für die hohe Qualifikation von Hans Dietmar Schweisgut. Für den 59-jährigen gebürtigen Tiroler und derzeitigen österreichischen EU-Botschafter in Brüssel ist das der Höhepunkt seiner beruflichen Karriere.

Schweisgut kann auf eine bisher sehr abwechslungsreiche Berufslaufbahn zurückblicken – mit reichen Erfahrungen in Asien. Und die waren sicherlich auch der Hauptgrund dafür, weshalb sich die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton Schweisgut für den EU-Botschafterposten in Tokio aussuchte. Er war nicht nur vier Jahre lang österreichischer Botschafter in Tokio und spricht ausgezeichnet Japanisch, sondern leitete danach auch weitere vier Jahre die Vertretung in China.

Dort lag ihm zum Beispiel viel daran, etwas gegen sich hartnäckig haltende österreichische Klischees zu tun, wie sie durch die „Sissi“-Filme oder „Sound of Music“-Lieder immer wieder neu belebt werden. So setzte er sich dafür ein, dass in Peking auch Werke von Hermann Nitsch ausgestellt wurden. Schweisgut, der nach der österreichischen Farbenlehre eher dem roten Lager zugerechnet wird, hatte weiters im Außen-, Finanz- und Wirtschaftsministerium gearbeitet, er war bei der UNO und als Sektionsleiter im Bundeskanzleramt tätig.

Der künftige EU-Botschafter in Tokio ist mit einer Japanerin verheiratet, die er bei einem Sprachkurs in Frankreich kennen lernte. Der Sohn studiert ebenfalls in Japan. Deshalb wird sich Hans Dietmar Schweisgut auch aus privaten Gründen über seinen zukünftigen Job in Tokio freuen. Privat ist der begeisterte Jogger auch gern mit dem Fahrrad unterwegs, genießt aber auch die Berge bei Wander- und Skitouren. Neben sportlichen Aktivitäten interessiert er sich auch sehr für Kunst und Kultur. Er besucht mit großer Begeisterung Konzerte, Opern und Theaterstücke. Menschen aus seiner Umgebung beschreiben den Diplomaten als einen Mann, der seine Ruhe und Gelassenheit auch in brenzligen Situationen nicht verliert. Es gelinge ihm, jede Materie, und sei sie noch so schwierig und komplex, mit einfachen Worten zu erklären.

Hans Dietmar Schweisgut ist jedenfalls ein eifriger Verfechter einer nicht nur in der Außenpolitik geschlossenen Europäischen Union, für die er sich künftig einsetzen wird: „Eine gemeinsame stärkere Außenpolitik hilft auch den nationalen Interessen.“

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