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Attacke auf Trump löst national wie international Bestürzung aus

Von nachrichten.at/apa, 14. Juli 2024, 07:03 Uhr
US-Präsident Joe Biden Bild: APA/AFP/SAMUEL CORUM

WASHINGTON. US-Präsident Joe Biden hat den gewaltsamen Vorfall bei einer Wahlkampfveranstaltung seines republikanischen Konkurrenten Donald Trump verurteilt und ihm seine Unterstützung ausgesprochen.

"Es gibt in Amerika keinen Platz für diese Art von Gewalt", erklärte Biden am Samstag (Ortszeit) in Washington. "Wir müssen als eine Nation zusammenstehen, um dies zu verurteilen." 

US-Präsident Biden erklärte mit Blick auf Trump weiter, er sei "dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht". "Ich bete für ihn und seine Familie und für all diejenigen, die auf der Versammlung waren, während wir auf weitere Informationen warten."

  • ZIB Spezial: Reaktionen auf das Attentat

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach der Attacke vor einer Eskalation der Gewalt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit.

Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama und die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb auf der Plattform X, er bete für Trump. Der demokratische Minderheitsführer der Parlamentskammer, Hakeem Jeffries, äußerte sich bei X ähnlich. "Amerika ist eine Demokratie", schrieb er dort. "Politische Gewalt in jeglicher Form ist niemals akzeptabel."

Auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, teilte bei X mit, er sei erschüttert über den Vorfall und erleichtert, dass es Trump gut gehe. "Politische Gewalt hat keinen Platz in unserem Land."

Internationale Reaktionen

Auch international gab es heftige Reaktionen. "Ich bin schockiert über die Nachricht vom Angriff auf Präsident Trump", schrieb der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, in der Nacht auf Sonntag auf X. "Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: "Ich bin zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump." Sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Opfers ihr Beileid aus. "Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie", unterstrich die deutsche EU-Politikerin.

Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete das mutmaßliche Attentat als "Tragödie für unsere Demokratien". Seine Gedanken seien bei US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump, so Macron auf der Plattform X. Er wünsche ihm eine rasche Genesung. "Frankreich teilt den Schock und die Empörung des amerikanischen Volkes."

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump - "in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten", schrieb Meloni in der Nacht auf Sonntag auf X.

Ungarns Regierungschef Viktor Orban drückte dem früheren US-Präsidenten seine Solidarität aus. "Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump", schrieb Orban auf X. Die beiden Rechtspopulisten Orban und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zeigte sich erschüttert. "Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump", postete Netanyahu von sich und seiner Frau auf X. "Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung."

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilte politische Gewalt jeder Art. "Ich bin entsetzt über die schockierenden Szenen bei Präsident Trumps Kundgebung und wir senden ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche", teilte Starmer, der erst seit Anfang Juli im Amt ist, auf der Plattform X mit. "Politische Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Gesellschaften und meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs", schrieb Starmer.

Ähnlich äußerte sich sein Außenminister David Lammy: "Während wir die schockierenden Entwicklungen in Pennsylvania verfolgen, sind unsere Gedanken und besten Wünsche bei Präsident Trump - ebenso wie bei allen Opfern und ihren Familien."

"Es kann nicht genug betont werden: Politische Gewalt ist niemals akzeptabel." Seine Gedanken seien bei dem ehemaligen US-Präsidenten, den Teilnehmern der Veranstaltung und allen Amerikanern, erkläret Kanadas Regierungschef Justin Trudeau auf X.

"Der Angriff auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump muss von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden", meinte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva auf X. "Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, er sei entsetzt über das mutmaßliche Attentat. "Solche Gewalt ist nicht zu rechtfertigen und hat nirgendwo auf der Welt einen Platz. Niemals sollte Gewalt die Oberhand gewinnen", schrieb er auf X. Er sei erleichtert, dass es Trump gut gehe. "Ich wünsche mir, dass Amerika gestärkt aus dieser Sache hervorgeht." Donald Trump hat die militärische Unterstützung der USA für die Ukraine im Krieg gegen Russland immer wieder kritisiert.

Reaktionen in Österreich

Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Gewalt in der Politik ist absolut inakzeptabel. Die Stärken unserer liberalen Demokratie - Respekt, Gleichberechtigung und Pluralismus - dürfen nicht von Hass und Gewalt untergraben werden. Mein Beileid gilt der Familie des Zuschauers, der getötet wurde. Ich wünsche Donald Trump eine rasche Erholung."

"Ich bin entsetzt von dem Mordversuch (...)", schrieb Bundeskanzler Karl Nehammer. Der Kanzler wünschte Trump "eine rasche und volle Genesung. Politische Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft!", fügte der ÖVP-Politiker hinzu.

Vizekanzler Werner Kogler, Bundessprecher Die Grünen: "Jede Form von Gewalt in der Politik ist schärfstens zurückzuweisen, egal gegen wen sie sich richtet. Ein Schusswaffen-Attentat gegen den Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner mitten im Wahlkampf ist ein abscheuliches Verbrechen. Damit wird bewusst versucht, eine der wichtigsten Auseinandersetzungen in der Demokratie - den Wahlkampf - auf terroristische Weise zu beeinflussen."

SPÖ-Chef Andreas Babler: "Die zunehmenden Angriffe auf Politiker:innen sind alarmierend. Die Demokratie ist ein Grundpfeiler unseres Zusammenlebens - aber keine Selbstverständlichkeit. Wenn sie bedroht ist, müssen wir zusammenstehen. Politik ist ein Wettstreit der Ideen und darf niemals zu Gewalt führen."

FPÖ-Obmann Herbert Kickl: "Ich verurteile diese Wahnsinnstat aufs Schärfste. Ich hoffe, dass alle Umstände dieses Attentats rasch und vollständig aufgeklärt werden. Jeder, dem die Demokratie am Herzen liegt, wird das genauso sehen. Alles Gute für Donald Trump, seine Familie und die Bevölkerung in den USA. Mögen Vernunft und Besonnenheit in diesen schweren Zeiten die Geschicke aller Handelnden leiten."

NEOS-Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger: "Gewalt hat in der politischen Auseinandersetzung in Demokratien nichts verloren. Die zunehmende Polarisierung in der politischen Auseinandersetzung macht große Sorgen. Eine Abrüstung der Worte ist dringend nötig."

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP): "Das Schussattentat auf den amerikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist auf das Schärfste zu verurteilen. Unterschiedliche Ideologien mit roher Gewalt zu bekämpfen ist inakzeptabel. Demokratie lebt vom Diskurs und nicht von Gewalt. Jede einzelne gewaltsame Attacke ist daher auch eine Attacke auf die Demokratie. Ich wünsche Donald Trump eine baldige und vollständige Genesung."

Seit Jahren aufgeheizte Stimmung

In den USA ist die politische Stimmung seit Jahren aufgeheizt. Das US-Justizministerium beklagte zu Jahresbeginn einen "zutiefst beunruhigenden Anstieg der Drohungen" gegen Amtsträger und demokratische Institutionen im Land. Die Präsidentenwahl am 5. November ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen Gewaltausbruch endeten. Damals hatte Trump seine Wahlniederlage gegen Biden nicht akzeptiert und seine Unterstützer über Monate mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgehetzt. Trump-Unterstützer stürmten schließlich am 6. Jänner 2021 gewaltsam das US-Kapitol, das amerikanische Parlament und Herzstück der US-Demokratie. Bei der beispiellosen Attacke kamen damals mehrere Menschen ums Leben.

Gewalt gegen hochrangige Politiker hat es in den USA immer wieder gegeben, auch gegen Präsidenten. 1865 wurde US-Präsident Abraham Lincoln in der Loge eines Theaters in der US-Hauptstadt Washington erschossen, während er eine Komödie verfolgte. James Garfield wurde 1881 getötet, und William McKinley 1901. US-Präsident John F. Kennedy wurde bei einem Attentat am 22. November 1963 in Dallas im Bundesstaat Texas erschossen. Als Präsident Ronald Reagan 1981 in Washington angeschossen wurde, warf sich ein Leibwächter schützend über ihn.

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