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Auf der Suche nach Gefangenen in syrischen Geheimzellen

Von nachrichten.at/mst, 09. Dezember 2024, 20:34 Uhr
Innenaufnahmen des berüchtigten Militärgefängnisses Saidnaya
Innenaufnahmen des berüchtigten Militärgefängnisses Saidnaya Bild: APA/AFP/MOHAMMED AL-RIFAI

DAMASKUS. Retter vermuten unterirdische Kammern, in denen das Assad-Regime politische Gefangene einkerkerte.

Mitglieder des syrischen Zivilschutzes, auch als Weißhelme bekannt, gingen am Montag mit Hunden und Geräuschsensoren durch das berüchtigte Militärgefängnis Saidnaya nördlich von Damaskus.

Das Ziel ist, allfällige Geheimzellen im Keller aufzuspüren. "Wir werden von Personen begleitet, die alle Einzelheiten des Gefängnisses kennen", sagte Raid al-Saleh, Leiter der Weißhelme. Bisher blieb die Suche jedoch erfolglos. Die Arbeiten würden fortgesetzt.

Mit dem Sturz Assads begann auch die Suche nach politischen Gefangenen, die noch nicht aus den staatlichen Gefängnissen befreit wurden. Im Zuge der Machtübernahme islamistischer Rebellen in Syrien wurden bereits zahlreiche unter Präsident Baschar al-Assad inhaftierte politische Gefangene freigelassen.

Saidnaya war eines von mehreren berüchtigten Gefängnissen des Assad-Regimes. Wegen des brutalen Vorgehens der Wärter war es unter Syrern auch als "Schlachthaus" bekannt. Laut eines Amnesty-International-Berichts wurden in Saidnaya auch tausende Menschen bei Massenhinrichtungen getötet. Zudem seien Gefangene gefoltert worden, wobei es sich bei den Inhaftierten vor allem um oppositionelle Zivilisten gehandelt habe.

Angst vor neuer Gewalt

Umso weniger wunderte es, dass der Sturz Assads von den meisten Syrern bejubelt wurde. Gestern mischte sich in die Jubelstimmung aber auch Angst vor neuerlicher Gewalt. "Überall herrscht Chaos", sagt eine Frau namens Saina, die nahe der früheren Assad-Residenz lebt. Auf der Straße bewegten sich Gruppen, die "wie Banden aussehen". Viele Menschen blieben wegen der unübersichtlichen Lage zu Hause, zudem gelte von 17 bis 5 Uhr eine Ausgangssperre.

Viele Geschäfte blieben laut Augenzeugen geschlossen. Seit Samstag habe er sein Lebensmittelgeschäft nicht mehr geöffnet, sagt Mustafa. Am Montag sperrte er wieder auf. "Heute fühle ich mich sicherer", sagt er. "Auf den Hauptstraßen wurde viel geplündert", berichtet er – aber sein Laden sei klein und eher versteckt gelegen.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Ledererturm (1.103 Kommentare)
am 10.12.2024 10:05

Ich lese aber auch eine ganz andere Schlagzeile (die von den OÖN eigenartigerweise gar nicht erwähnt wird): "Netanjahu will „anderes Syrien“
Putin bombardiert die Ukraine -
Israel bombardiert Syrien - wo bleibt der Aufschrei ?

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spoe (16.154 Kommentare)
am 10.12.2024 11:17

"Israel bombardiert Syrien" bedeutet, dass Israel die Luftwaffe und andere moderne Systeme des der Assad-Regimes zerstört, damit das nicht in falsche Hände gerät. Unvorstellbar, was Islamisten und Terroristen damit anstellen könnten.

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Philantrop_1 (508 Kommentare)
am 10.12.2024 09:51

DAS ist JEDENFALLS sofort geboten:

Syrische Fahnen, Raketenknall, Allahu-Akbar-Sprüche grölende junge Männer: Diese Szenen spielten sich nicht in Damaskus oder Homs ab, sondern mitten in Wien.

30.000 jener 100.000 Syrer, die seit 2015 als „Flüchtlinge“ in unser Land strömen konnten, feierten den Sturz des Assad-Regimes in ihrer Heimat

Mit ihrem Jubel haben sie ganz klar gezeigt, dass sie wieder in ihre Heimat Syrien zurückkehren können, weil sich dort die Zustände, vor denen sie angeblich geflohen sind, geändert haben.

Spätestens jetzt sind die Grundlagen für jeglichen Schutzstatus in unserer Heimat weggefallen, ÖVP-Innenminister Karner muss sofort alle ohne Fluchtgrund heimschicken.

Nur laufende Asylverfahren zu stoppen, wie Karner es macht, ist zu wenig. Asylanträge ganz stoppen, abschieben und heimschicken, das ist jetzt geboten
!

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spoe (16.154 Kommentare)
am 10.12.2024 11:19

Man sollte oder muss sich schon ein bisschen Zeit nehmen und etwas abwarten, bis sich in Syrien Strukturen aufbauen und man sehen kann, wie es weiter geht.

Offenbar hat der Westen mit den "Rebellen" einige Abmachungen getroffen, und man wird sehen, wie weit das hält und ob Syrien wie Afghanistan endet oder mehr in Richtung einer islamistischen Demokratie steuert. Bindet man nicht alle Bevölkerungsgruppen ausreichend ein, brennt die Zündschnur für den nächsten Bürgerkrieg.

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