Der Iran kündigt "schwere Rache" nach Mord an bekanntem Kernphysiker an
TEHERAN. Teheran beschuldigt USA und Israel – und will das Atomprogramm nun beschleunigen,
Es war Revolutionsführer Ali Khamenei, der nach dem Mord am iranischen Atomwissenschafter Mohsen Fakhrizadeh am Freitag die Marschrichtung vorgab: Zunächst müssten die zuständigen Stellen das Verbrechen untersuchen, um dann die Täter und ihre Befehlshaber zur Rechenschaft zu ziehen, forderte das geistliche Oberhaupt des Iran. Gleichzeitig seien die "wissenschaftlichen und technologischen Bemühungen des Märtyrers" in allen Bereichen fortzusetzen.
Einen Zeitplan für die von Hossein Salami, dem Chef der Revolutionsgarden, angekündigte "schwere Rache" nannte Khamenei nicht. Übereilte Reaktionen wird es wohl nicht geben. Das zeigt auch die "gezielte Tötung" von General Qassem Soleimani im Jänner, auf die Teheran bisher nicht mit der mehrfach angekündigten "Wucht und Erbarmungslosigkeit" reagiert hat.
"Tappen nicht in diese Falle"
"Die Zionisten haben teuflische Pläne", sagte Irans Präsident Hassan Rohani am Wochenende. Mit dem Mordanschlag wollten sie in der Region Unruhe auslösen und das Land zu vorschnellem Handeln zwingen. Der Iran werde aber nicht "in diese Falle tappen".
Auch Rohani sprach sich für Vergeltungsaktionen aus, allerdings erst "zu gegebener Zeit", fügte er einschränkend hinzu. Zunächst möchte der für iranische Verhältnisse liberale Politiker versuchen, mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden ins Gespräch zu kommen. Der hatte sich für eine Rückkehr zu dem von Donald Trump vor zwei Jahren einseitig aufgekündigten Atomabkommen ausgesprochen. Eine derartige "Änderung der Weltpolitik", so Rohani, versuchten "die Feinde des Iran" nun zu verhindern.
Dass Israel sowie die meisten Golfstaaten mit gemischten Gefühlen auf Bidens Amtsantritt schauen, ist bekannt. Nahostexperten halten es daher für möglich, dass die Feinde des Iran die bis 20. Jänner verbleibende Zeit nutzen wollen, um Trumps Politik des maximalen Drucks auf Teheran mit Attentaten wie am Freitag auf die Spitze zu treiben.
"Organisationen funktionieren"
Erreicht wurde damit allerdings wenig. "Fakhrizadeh sowie auch Soleimani haben große Organisationen geleitet, die auch nach dem Verlust ihrer Chefs weiter funktionieren werden", warnt etwa Ali Alfoneh, Forscher am "Arab Gulf Institute" in Washington, vor einer Überbewertung der militärischen Folgen der Attentate.
Ein weiterer – aus Sicht westlicher Staaten – unerwünschter Nebeneffekt von Trumps Politik ist der Machtzuwachs von Irans Hardliner. Sie hatten bereits nach der Unterzeichnung des Atomvertrags mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland prophezeit, dass "mit Kompromissen" am Ende nichts erreicht werde.
Trump als Glücksfall für Hardliner
Für die iranischen Hardliner war der Republikaner Trump, der mit massiven Sanktionen den von Rohani prophezeiten wirtschaftlichen Aufschwung verhinderte und das Land in tiefes Elend stürzte, ein wahrer Glücksfall.
Im Gegensatz zu Rohani stehen sie einem möglichen Dialog mit Biden skeptisch gegenüber. Der Amtsantritt des neuen US-Präsidenten spielt in den strategischen Planungen der Teheraner Hardliner sehr wahrscheinlich keine Rolle. Bei ihren Vorbereitungen für Vergeltungsaktionen werde der Iran lediglich darauf achten, "sich nicht in Kampfhandlungen ziehen zu lassen, die man nicht gewinnen kann", analysiert Adnan Tabatabai, Geschäftsführer des Bonner Mittelost-Thinktanks CARPO.
Steigt der Iran komplett aus?
Der Tod des Kernphysikers werde "den Fortschritt des Atomprogramms weder aufhalten noch beeinträchtigen", sagte Ali Akbar Salehi, der Chef von Irans Atomenergiebehörde – und warnte: "Fakhrizadehs Weg wird jetzt erst recht noch intensiver fortgesetzt."
Ob dies den Ausstieg Teherans aus dem Atomdeal bedeutet, bleibt abzuwarten. Der Iran hatte zuletzt die Uran-Anreicherung vorangetrieben. Bereits 2019 hatte das Land damit gedroht, den im Abkommen vereinbarten Anreicherungsgrad von 3,67 auf 20 Prozent zu erhöhen – so wie dies vor dem Inkrafttreten des Vertrags vor fünf Jahren der Fall war.
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Bei Farkhizadeh wird staatlicher Mord in "Töten" zurechtgelogen. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Iran nicht provozieren lässt. Für Rohani ist das eine Schwächung und sein Nachfolger könnte wieder ein Hardliner werden. Das wäre eine Katastrophe und ein Schlag in das Gesicht von Biden und den Europäern, die das Atomabkommen wieder beleben wollen. Wahrscheinlich ist das die letzte bösartige Verzweiflungstat eines abtretenden Präsidenten.
Ich setze einen 100er darauf, dass es das Duo USA-Israel war, als die größten Unruhestifter der Gegenwart!
Ein Schurkenstaat kommt selten allein !
Und Mörder bleiben Mörder !!
Die Einen schicken halt ihre religiös Verhetzten
und die Anderen die staatlich Bezahlten,
oder ihre no Name Drohnen.
Den den Satz Auge um Auge findet man bei Luther, im Tanach im Koran und bei den Katholiken.
Also suchen wir jetzt nach dem Schuldigen und lassen die Spiele beginnen, naja irgendjemand muss den ersten Stein geworfen haben.
Ja, wenn die Forschung an der Atomkraft der erste Sein ist,
dann ist eben der staatlich organisierte Mord
am forschenden Wissenschaftler der zweite.
Haben nicht auch Einstein und tausende Andere mehr
für die Bombe geforscht ?
Und wie viele Forscher gibt es im Dienste
der Kriegswaffenproduzenten ?
Und wer wiederum beauftragt diese ?
Hätte man mit dem Umbringen nicht schon bei den Schwerterschmieden
der Antike beginnen sollen?
Du sollst nicht töten!
Totes Recht.