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Deutschland: Hennig-Wellsow tritt als Linken-Chefin zurück

Von nachrichten.at/apa, 20. April 2022, 14:38 Uhr
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Susanne Hennig-Wellsow Bild: JOHN MACDOUGALL (POOL)

BERLIN. Die deutsche Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow hat am Mittwoch ihren Rücktritt erklärt.

In einer im Internet veröffentlichten Erklärung nannte Hennig-Wellsow drei Gründe für ihren Rücktritt: Ihre "private Lebenssituation", den "Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen" sowie die dringend notwendige Erneuerung der Partei, für die "neue Gesichter" nötig seien. Den Rücktritt vollziehe sie "mit sofortiger Wirkung", schrieb sie.

Harte Selbstkritik und vernichtendes Urteil über eigene Partei

"Wir haben zu wenig von dem geliefert, was wir versprochen haben", erklärte Hennig-Wellsow. "Ein wirklicher Neuanfang ist ausgeblieben. Eine Entschuldigung ist fällig, eine Entschuldigung bei unseren Wählerinnen und Wählern, deren Hoffnungen und Erwartungen wir enttäuscht haben."

Hennig-Wellsow zog ein vernichtendes Fazit des aktuellen Zustands der Linkspartei: "Das Versprechen, Teil eines Politikwechsels nach vorn zu sein, konnten wir aufgrund eigener Schwäche nicht einlösen", schrieb sie. "Zu wenige Menschen glaubten uns, dass wir bereit und in der Lage wären, dieses Land aktiv gestaltend zum Besseren zu verändern."

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Susanne Hennig-Wellsow bei einer Wahlkampfveranstaltung in Berlin Bild: JAN ZAPPNER (AFP)

Die Linken-Politikerin äußerte in ihrer Erklärung auch Selbstkritik: Sie habe ihr Ziel, eine Erneuerung der Linken anzustoßen, nicht erreichen können. "Ich weiß um die vermeidbaren Fehler, die ich selbst gemacht habe", schrieb sie. "Ich weiß auch, dass ich es nicht ausreichend vermocht habe, diejenigen zu überzeugen, die mit Erneuerung vor allem die Angst vor dem Verlust des Vertrauten, der Gewissheiten verbinden."

Mit Blick auf ihre "private Lebenssituation" schrieb Hennig-Wellsow, sie habe einen achtjährigen Sohn, "der mich braucht, der ein Recht auf Zeit mit mir hat".

Des weiteren schrieb sie, die nötige Erneuerung der Partei brauche "neue Gesichter, um glaubwürdig zu sein: Die Linke hat es verdient, von Menschen geführt zu werden, die unseren Anhänger:innen und Mitgliedern wieder Mut machen."

Zudem kritisierte sie, dass der "Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen eklatante Defizite unserer Partei offen gelegt" habe. "Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der Linken eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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cochran (4.047 Kommentare)
am 20.04.2022 15:28

diese Frau hat keinen Anstand die hat einen gewählten Landesführer die Blumen anstatt zu gratulieren vor die Füße geworfen

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jack_candy (8.974 Kommentare)
am 20.04.2022 18:52

Gerade dadurch hat sie gezeigt, dass sie Anstand hat.

Der eher versehentlich Gewählte, Thomas Kemmerich von der FDP, hat sich mit Stimmen der AfD zum Thüringer Ministerpräsident wählen lassen. In Deutschland ist das zum Glück noch ein Tabu.

Gerade in Thüringen ist die AfD besonders rechts, der Faschist Höcke (den darf man gerichtlich bestätigt so nennen) war damals Parteichef. Die Thüringer AfD wurde im März 2021 vom Landesverfassungsschutz als "gesichert extremistisches Beobachtungsobjekt" eingestuft.

Mit solchen Leuten macht man keine Koalition, von solchen Leuten lässt man sich nicht wählen. Solchen Leuten wirft man Blumensträuße vor die Füße.

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betterthantherest (38.393 Kommentare)
am 20.04.2022 14:50

Sexismus innerhalb der Linken?
Das kann nicht sein.
Sexismus ist ein Kernproblem der Rechten.
Sagten die Linken.

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CedricEroll (12.608 Kommentare)
am 20.04.2022 15:02

Diskriminierung generell ist ein Kernproblem der Radikalen. Linke UND rechte. Da werden immer die offen angefeindet, die "anders" sind. Und das sind eben die meisten.

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betterthantherest (38.393 Kommentare)
am 20.04.2022 15:06

cedriceroll

seit einigen Tagen wissen wir:
In Ihren Kreisen werden bereits Trachtenträgern zu den Radikalen gezählt.

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