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EU klagt AstraZeneca wegen Lieferverzögerungen

Von nachrichten.at/apa, 26. April 2021, 14:03 Uhr
Symbolbild: Impfstoff AstraZeneca Bild: REUTERS

LONDON. Wegen massiver Lieferverzögerungen hat die EU den Impfstoffhersteller AstraZeneca verklagt.

Der Streit zwischen der EU-Kommission und AstraZeneca um die Lieferprobleme des Pharma-Riesen bei seinem Corona-Impfstoff beschäftigt nun auch die Gerichte. Die EU-Kommission habe bereits am Freitag juristische Schritte gegen AstraZeneca eingeleitet, weil der Konzern einen Vertrag zur Lieferung seines Impfstoffs nicht respektiert und keinen verlässlichen Plan für pünktliche Lieferungen vorgelegt habe, sagte ein Sprecher der Kommission am Montag.

Alle 27 EU-Staaten hätten sich hinter die Entscheidung gestellt. AstraZeneca wies die Vorwürfe entschieden zurück. Der Konzern habe seine Verpflichtungen erfüllt.

AstraZeneca hatte der Europäischen Union zugesichert, nach Möglichkeit rund 180 Millionen Dosen seines Impfstoffs im zweiten Quartal zu liefern. Im ersten Halbjahr sollen es insgesamt rund 300 Millionen Dosen sein. Zwischen der EU und AstraZeneca war indes bereits im Jänner ein Streit entbrannt, da der schwedisch-britische Konzern wegen Lieferproblemen weniger Dosen bereitgestellt hatte als erwartet. Im März hatte der Konzern dann erklärt, bis Ende Juni werde voraussichtlich nur ein Drittel der ursprünglich für das erste Halbjahr angepeilten Liefermenge erreicht, 70 Millionen Dosen davon sollten auf das zweite Quartal entfallen. Die EU-Kommission hatte daraufhin ihr Vorgehen gegen AstraZeneca vorbereitet. Nun müssten belgische Gerichte den Disput klären, sagte der Sprecher der EU-Kommission weiter.

Angespanntes Verhältnis

"Wir glauben, dass dieser Rechtsstreit unbegründet ist und begrüßen die Möglichkeit, diese Auseinandersetzung so schnell wie möglich beizulegen", hieß es von AstraZeneca. Man werde den EU-Staaten bis Ende April gemäß der Vorhersage fast 50 Millionen Impfdosen liefern. Außerdem arbeite man daran, die Produktion weiter schnellstmöglich hochzufahren.

Die EU werfe AstraZeneca einen Verstoß gegen Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag mit Blick auf die Lieferung des Impfstoffs vor, sagte der Sprecher der EU-Kommission. Demnach hat das Unternehmen "keine zuverlässige Strategie entwickelt, um die rechtzeitige Lieferung der Dosen zu gewährleisten". Der Sprecher betonte, Ziel der EU sei weiter, eine rasche Lieferung zu erreichen.

Das Verhältnis zwischen der EU-Kommission und dem Unternehmen ist schon lange angespannt - auch, weil Großbritannien von den Lieferproblemen kaum betroffen war. Die EU hatte deshalb einen Export-Kontrollmechanismus eingeführt. Eine Lieferung über 250.000 AstraZeneca-Dosen aus Italien nach Australien wurde blockiert.

Die EU-Kommission hatte bereits ein Schlichtungsverfahren mit dem Unternehmen eingeleitet. Die Klage ist nun der nächste Schritt. An den Lieferrückständen dürfte sich dadurch allerdings nichts ändern.

Ein Großteil des Impfstoffs, der in den EU-Staaten gespritzt wird, stammt derzeit vom deutsch-amerikanischen Hersteller Biontech/Pfizer. Neben AstraZeneca haben außerdem die Präparate von Moderna sowie Johnson & Johnson eine europäische Zulassung.

Inzwischen wird der Impfstoff von AstraZeneca in vielen EU-Staaten nur noch eingeschränkt verwendet, weil er in Verbindung mit sehr seltenen Fällen von Hirnvenenthrombosen gebracht wird. Er ist von der EU-Arzneimittelbehörde EMA aber weiter uneingeschränkt freigegeben.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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( Kommentare)
am 26.04.2021 22:13

So wie ich die Fähigkeiten des EU Apparates zwischenzeitlich einschätze, wird AstraZeneca den Prozess gewinnen.

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lore323 (2 Kommentare)
am 26.04.2021 19:09

Klage ist gut, dann muss endlich dieser unsägliche Vertrag offengelegt werden. Und dann wird man wissen, wie gut oder schlecht uns die EU-Verantwortichen vertreten haben.

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 26.04.2021 21:00

Interessant wäre daneben auch der Vertrag mit dem UK.
Gibt es wirklich Unterschiede, wie von Astra Zeneca behauptet, oder beschränken sich diese auf die Unterschriften?

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Peter2012 (6.423 Kommentare)
am 26.04.2021 15:27

Die EU soll AstraZeneca vergessen und mehr BioNtech/Pfizer, Moderna und CureVac Impfstoffe bestellen!!!

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( Kommentare)
am 26.04.2021 15:05

Meine erste Impfung war AstraZeneca. Ich vertraue auf die Vektorimpfungen mehr als auf mRNA Vakzine. Ich hoffe, dass man mir als zweite Impfung in 6 Wochen, dann nicht den Vektorimpfstoff Sputnik verabreichen muss, weil AstraZeneca nicht lieferfähig ist.

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gent (3.909 Kommentare)
am 26.04.2021 17:43

Ähnliche Gedanken hab ich ebenfalls; man wird sehen. Hab ja noch bis zum 8. Juni Zeit

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Easytotalk (237 Kommentare)
am 26.04.2021 18:46

Sputnik V ist zweimal so wirksam als AstraZeneca und ist Weiterentwicklung von AstraZeneca - die echten Experten sind begeistert!

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linz2050 (6.740 Kommentare)
am 26.04.2021 19:42

@easy
... Sputnik V ist 2x so wirksam ... - also rd. 180% Wirksamkeit?
Erkläre das mal!

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 26.04.2021 20:58

Hat dir das der Orban geflüstert, dessen Volk trotz hoher Durchimpfungsrate derzeit sehr hohe infektions- und leider auch Opferzahlen erleiden muss?

Oder weißt du das von Putin, dessen Untertanen eher auf Vodka zu setzen scheinen?

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( Kommentare)
am 26.04.2021 14:59

Der Hype der staatsfinanzierten Presse zu den Nebenwirkungen und Todesfällen von AstraZeneca kommt also nicht von ungefähr. Der Impfstoff wird medial so behandelt, wie ein ungeliebter Politiker. Die Wahrheit ist irgendwo, aber bloß nicht im Text.

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