Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

17 Festnahmen nach Präsidentenmord in Haiti - ausländische Söldnertruppe?

Von nachrichten.at/apa, 08. Juli 2021, 21:34 Uhr
HAITI-POLITICS-ASSASSINATION-MOISE
Nachdem in Haiti der Präsident des Landes ermordet wurde, ist die Lage angespannt. Bild: VALERIE BAERISWYL (AFP)

PORT-AU-PRINCE. Der Mord an Haitis Präsident Jovenel Moïse geht nach Angaben der Polizei auf das Konto einer Söldnertruppe aus dem Ausland.

Die Nationalpolizei des Karibikstaats führte am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Port-au-Prince 15 Männer aus Kolumbien und zwei US-Amerikaner vor, die den Anschlag verübt haben sollen.

Polizeichef Léon Charles teilte mit, acht weitere Kolumbianer seien noch auf freiem Fuß. Drei mutmaßliche Täter seien getötet worden. Zuvor hatte die Polizei von vier toten Angreifern gesprochen. Von wem das Mordkommando den Auftrag bekam, blieb unklar.

Präsident in der Nacht in Residenz erschossen

Der 53 Jahre alte Präsident war in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz überfallen und dann erschossen worden. Moïses Ehefrau Martine wurde dabei schwer verletzt. Inzwischen wird sie in der US-Großstadt Miami behandelt. Der Polizei zufolge bestand das Mordkommando aus insgesamt 28 schwer bewaffneten Männern. Der bitterarme Karibikstaat steckt nun noch tiefer in der Krise. Die Hintergründe der Tat liegen im Dunkeln.

Festgenommene der Öffentlichkeit präsentiert 

Die 17 festgenommenen Männer wurden von der Polizei in Handschellen präsentiert. Sie saßen dabei auf dem Boden. Manche waren sichtbar verletzt. Auf einem Tisch lagen Gegenstände, die beschlagnahmt worden sein sollen: mehrere automatische Waffen, Macheten, Vorschlaghammer, Reisepässe und Handys. Kolumbiens Verteidigungsminister Diego Molano bestätigte die Beteiligung von Staatsbürgern seines Landes. Nach ersten Informationen seien es ehemalige Soldaten, sagte Molano in einem Video.

Die beiden US-Amerikaner gaben nach einem Bericht der "New York Times" an, von einem Mann namens Mike als Dolmetscher angeheuert worden zu sein. Der eigentliche Plan sei gewesen, Moïse in den Nationalpalast zu bringen - nicht, ihn umzubringen. Haitis Botschafter in den USA, Bocchit Edmond, zufolge gaben sich die Angreifer als Agenten der US-Drogenbehörde DEA aus.

Mutmaßliche Täter suchten Schutz in Botschaft

Nach dem Mord suchten elf der mutmaßlichen Täter Zuflucht in der Botschaft Taiwans. Nach Angaben der diplomatischen Vertretung gab die Botschaft dann der Polizei grünes Licht für eine Festnahme. Nach Medienberichten waren die Männer gewaltsam in die Botschaft eingedrungen.

Das Attentat hinterlässt in dem Karibikstaat ein Machtvakuum. Da eine für Oktober 2019 vorgesehene Parlamentswahl unter anderem wegen heftiger Proteste gegen Moïse ausgefallen war, gibt es dort seit Jänner 2020 kein handlungsfähiges Parlament mehr. Moïse regierte seither per Dekret. Erst kurz vor seiner Ermordung hatte er den Neurochirurgen Ariel Henry am Montag zum Interims-Premierminister ernannt.

Moïse, seit 2017 im Amt, galt als äußerst unbeliebt. Ihm wurden Korruption, Verbindungen zu brutalen Banden und autokratische Tendenzen vorgeworfen. Proteste legten Haiti in den vergangenen drei Jahren immer wieder lahm. Zuletzt trieben blutige Kämpfe zwischen Banden um die Kontrolle über Teile der Hauptstadt Tausende Menschen in die Flucht. Bislang sind für den 26. September Präsidenten- und Parlamentswahlen sowie ein Verfassungsreferendum geplant.

mehr aus Außenpolitik

Biden kündigte 8 Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine an

Machtlose Blauhelme mitten im Kampfgebiet

Israel bereitet Bodenoffensive im Libanon vor

Melania Trump wirbt lieber für ihr Buch als für ihren Mann

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (32.719 Kommentare)
am 09.07.2021 09:50

der ganz normal Kampf der Drogen-Clans

lädt ...
melden
danube (9.663 Kommentare)
am 08.07.2021 23:27

So viel ich weiß, hat Haiti keine Impfdosen bestellt. Kann der Mord damit zusammenhängen, dass der Präsident die UN-Impfagenda ablehnte? Ich hiffe, die Täter werden bald gefunden und die Hintergründe aufgeklärt. Interessant wird auch, ob der Nachfolger bei der Bestellung williger sein wird.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen