Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Israel kündigt Gaza-Hilfen auch über Grenzübergang Eretz an

Von nachrichten.at/apa, 05. April 2024, 06:02 Uhr
Israel Palästina Gaza
Bild: - (APA/AFP/-)

TEL AVIV/GAZA. Israel will "sofortige Schritte" zur Erhöhung der humanitären Hilfe für die kriegsgebeutelte Zivilbevölkerung im Gazastreifen ergreifen.

Das beschloss das israelische Kriegskabinett am frühen Freitagmorgen (Ortszeit), wie die israelischen Zeitungen "Haaretz" und "Times of Israel" unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu meldeten. Demnach würden vorübergehend der Hafen von Ashdod sowie der Grenzübergang Eretz geöffnet.

Hilfe für nördliche Region

Dadurch soll leichter Hilfe in den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Gazastreifens kommen kann. Auch die über den Grenzübergang Kerem Shalom aus Jordanien kommenden Hilfsgüter würden aufgestockt. "Diese verstärkte Hilfe wird eine humanitäre Krise verhindern und ist unerlässlich, um die Fortsetzung der Kämpfe zu gewährleisten und die Ziele des Krieges zu erreichen", zitierte "Haaretz" aus der israelischen Erklärung.

Von Biden aufgefordert

Die Ankündigung erfolgte kurz nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanyahu. In dem Gespräch hatte Biden den israelischen Regierungschef nach Angaben des Weißen Hauses aufgefordert, eine Reihe "spezifischer, konkreter und messbarer Schritte" zu unternehmen, um das Leid für die Menschen im Gazastreifen zu verringern und den Schutz von Helfern zu erhöhen. Die künftige US-Politik in Bezug auf den Gazastreifen hänge davon ab, wie Israel diese Maßnahmen umsetze, warnte Biden.

Kritik aus den USA

Es war das erste Mal, dass die USA eine Unterstützung für die israelische Offensive gegen die radikal-islamische Hamas von Bedingungen abhängig machten. Die Regierung in Washington hat sich in den vergangenen Wochen zunehmend ungehaltener über das israelische Vorgehen geäußert. Zuletzt hatte sie einen israelischen Luftangriff scharf kritisiert, bei dem Anfang der Woche Mitarbeiter einer Hilfsorganisation im Gazastreifen getötet worden waren.

Das US-Präsidialamt begrüßte die Entscheidung der israelischen Regierung für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen nunmehr umgehend. Wie die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Adrienne Watson am Donnerstag (Ortszeit) in einer Erklärung mitteilte, hatte Netanyahu die Schritte nach dem Telefongespräch mit Präsident Biden angekündigt.

"Diese Schritte, einschließlich der Zusage, den Hafen von Ashdod für die direkte Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu öffnen, den Grenzübergang Eretz als eine neue Route zu öffnen, über die Hilfsgüter in den nördlichen Gazastreifen gelangen können, und die Lieferungen aus Jordanien direkt in den Gazastreifen deutlich zu erhöhen, müssen nun vollständig und rasch umgesetzt werden", teilte Watson mit.

Die US-Regierung sei bereit, in Abstimmung mit der israelischen Regierung, den Regierungen Jordaniens und Ägyptens, den Vereinten Nationen und humanitären Organisationen zusammen zu arbeiten, um die Umsetzung sicherzustellen. Ziel sei es, dass in den kommenden Tagen und Wochen deutlich mehr humanitäre Hilfe die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen erreiche.

Temporärer Hafen

An den Plänen für einen temporären Hafen im Meer vor dem Küstengebiet halten die USA auch nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben humanitäre Helfer im Gazastreifen fest. Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Bemühungen, den Pier zu errichten, um Hilfsgüter über den Seeweg zu liefern, hatte es bereits am Mittwoch aus dem US-Außenministerium in Washington geheißen. Man wolle mit dem Vorhaben so schnell wie möglich voranschreiten. Die USA hatten im März die Errichtung des Piers mit internationalen Partnern angekündigt, um größere Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Zu Wochenbeginn hatte das israelische Militär sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen getötet, die dort für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln unterwegs waren. Israel sprach von einem unabsichtlichen Treffer und einem schweren Fehler. US-Präsident Biden machte der dortigen Führung schwere Vorhaltungen und betonte, Israel habe nicht genug getan, um humanitäre Helfer und die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen.

mehr aus Außenpolitik

Abstürze in Indonesien und Äthiopien: Boeing bekennt sich schuldig

EU-Behörde lehnt Empfehlung von Alzheimer-Medikament ab

Obama unterstützt Harris als Präsidentschaftskandidatin

Philippinen und Taiwan: Schwere Schäden durch Taifun

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
nichtschweiger (6.076 Kommentare)
am 05.04.2024 09:09

https://www.focus.de/politik/meinung/focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-die-schoenen-augen-von-mahmud-abbas_id_259823828.html

Artikel für jene die ihren Antisemitismus hinter der Floskel "man müsse doch die Israelis kritisieren dürfen ohne gleich als Antisemit bezeichnet zu werden", verstecken!

lädt ...
melden
antworten
franz.rohrauer (1.154 Kommentare)
am 05.04.2024 10:54

Vielen Dank für die Nennung des Links! Er unterstreicht in Verbindung mit dem OÖN-Artikel https://www.nachrichten.at/politik/aussenpolitik/israel-billigt-gesetz-zu-schliessung-auslaendischer-sender;art391,3936062 eine alte Weisheit:

Die Wahrheit stirbt in einem Krieg zuerst!

Nicht, dass ich die Echtheit der Herrn Steinmeier gezeigten Videos bezweifelte. Ich gehe aber davon aus, dass sie ganz gezielt zusammengeschnitten wurden. Und jeder, der sich mit Filmschnitt beschäftigt, weiß, was er mit welchem Schnitt bewirkt.

Genauso sicher bin ich, dass die von Al-Jazeera gezeigten Beiträge entsprechend „nachbearbeitet“ wurden und werden.

Dessen ungeachtet: das, was am 7. Oktober passierte, ist und bleibt ein grauenhaftes Verbrechen, ausgeführt mit abgrundtiefem Hass. Und dieser Hass hat eine Ursache, die Israel garantiert nicht mit Krieg, Gewalt, unrechtmäßiger Landnahme und dergleichen in den Griff bekommen kann. Jeder getötete Zivilist, jedes zerstörte Haus ist Saat für neuen Hass!

lädt ...
melden
antworten
Peter2012 (6.507 Kommentare)
am 05.04.2024 12:10

@ nichtschweiger:

Antisemitismus ist meines Erachtens ein bestimmtes Verhalten; es entsteht nicht von selbst!!!

Die Siedlungspolitik in Israel sowie der Krieg im Gaza-Streifen mit sehr vielen Toten auf palästinischer Seite, die Bombardierung von Städten und speziell Spitäler und die Jahrzehnte lange Vernichtung von Landstreifen in Gaza (Überflutung der Tunnelsysteme = Völkermord) erzeugt meines Erachtens Antisemitismus!!!

Der "Messias" hat uns aber anderes gelehrt: Den Frieden vor allem in der Nachbarschaft!!!

Ohne Wenn und Aber die Taten der Hamas aber auch von Israel sind grauenhaft!!! Was kann dafür das palästinensische Volk???

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen