Netanyahu droht Iran mit hartem Gegenschlag bei Attacke
BEIRUT. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat dem Iran für den Fall eines Angriffs auf sein Land mit einem harten Gegenschlag gedroht.
"Ich habe eine Botschaft an die Tyrannen in Teheran: Wenn ihr uns angreift, werden wir euch angreifen", sagte Netanyahu vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. "Es gibt keinen Ort im Iran, den der lange Arm Israels nicht erreichen kann. Und das gilt für den gesamten Nahen Osten."
Der Weltgemeinschaft hielt Netanyahu vor, sie habe den Iran beschwichtigen wollen und die Augen verschlossen - sowohl vor der Unterdrückung der Menschen im Innern wie vor der externen Aggression der Machthaber in Teheran. "Diese Beschwichtigung muss jetzt ein Ende haben", rief Netanyahu.
Wie Netanyahu weiter betonte, hat die israelische Armee nach einem Jahr Gazakrieg im Gazastreifen mehr als die Hälfte der Mitglieder der Hamas getötet oder gefangen genommen hat. Vor dem Terrorangriff habe die Islamistenorganisation knapp 40.000 Mitglieder und mehr als 15.000 Raketen gehabt.
Israels Armee habe mehr als 90 Prozent des Raketenarsenals und wichtige Teile ihres Tunnelnetzwerks zerstört. Die Hamas habe über ein unterirdisches Tunnelsystem von mehr als 560 Kilometern verfügt. Es sei größer als das U-Bahnnetzwerk in New York gewesen, so der israelische Regierungschef. Israel konzentriere sich weiterhin darauf, die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach Hause zu bringen. "Wir werden nicht aufhören, bis diese Mission erfüllt ist."
Unterdessen rüstete die israelische Armee an der Grenze zum Libanon zwei Reservebrigaden kampfbereit aus. Es gehe um die 6. und die 228. Brigade, teilte die Armee mit. Um wie viele Soldaten es sich handelte, wurde nicht gesagt. Israelische Infanteriebrigaden haben in der Regel eine Truppenstärke von 1.500 bis 3.000 Soldaten.
Die Einheiten seien schon länger im Grenzbereich stationiert und würden nun zusammen mit weiteren ungenannten Reservebrigaden für die Bekämpfung der libanesischen Hisbollah zur Verfügung stehen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Bewohner Nordisraels sicher in ihre Häuser zurückkehren könnten, schrieb die Armee auf Telegram. Bei den Vorbereitungen für den Einsatz von Bodentruppen im Libanon könnte es sich nach Einschätzung von Beobachtern aber auch um Säbelrasseln handeln, um die Hisbollah zum Rückzug von der Grenze zu zwingen.