Portugiesen wählten neues Parlament
LISSABON. Sozialisten lagen nach letzten Umfragen klar voran.
Portugal ist eine der letzten sozialistischen Hochburgen in Europa. Das wurde bei der Parlamentswahl gestern, Sonntag, deutlich. Ging es nach den letzten Umfragen, wird Portugal auch in den kommenden vier Jahren von den Sozialisten (PS) regiert. Demnach ging es nicht darum, ob, sondern mit welchem Abstand die Partei von Premierminister Antonio Costa die Wahl gewinnt. Die niedrige Wahlbeteiligung und die hohe Zahl an Unentschlossenen galt aber bis zuletzt noch als Unsicherheitsfaktor für das Wahlergebnis. Die Wahllokale schlossen gestern um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit (19 Uhr in Portugal). Mit ersten Ergebnissen wurde im Laufe des Abends gerechnet, bis Druckbeginn dieser Ausgabe lagen noch keine vor.
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Costas Minderheitsregierung wird seit 2015 von zwei Euro-skeptischen Parteien toleriert – den Kommunisten und dem Linken Block. Auch künftig dürfte Costa auf die Unterstützung zumindest einer Partei angewiesen sein, eine formelle Koalition hatte er bereits wieder ausgeschlossen.
Die gute wirtschaftliche Entwicklung Portugals nach einigen Krisenjahren ist laut Experten einer der wichtigsten Faktoren für den großen Zuspruch für Costa und seine Sozialisten. Die Arbeitslosenquote in Portugal hat sich in den vergangenen vier Jahren auf rund 6,5 Prozent halbiert.