Präsidentenwahl in Kroatien - Milanović gewinnt laut Exit-Polls
ZAGREB. In Kroatien haben Teilergebnisse der staatlichen Wahlkommission die Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Zoran Milanović bestätigt.
Nach Auszählung der Stimmen in fast 75 Prozent der Wahllokale liegt er mit rund 73,7 Prozent in Führung. Sein konservativer Herausforderer Dragan Primorac kommt demnach auf 26,3 Prozent.
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Bereits die unmittelbar nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Nachwahlbefragungen hatten einen Erdrutschsieg des favorisierten Amtsinhabers mit fast 78 Prozent vorausgesagt, während der Kandidat der Regierungspartei HDZ auf rund 22 Prozent kam. In Milanovićs Wahlkampfstab brach Jubel aus, als die Exit Polls veröffentlicht wurden. In einer ersten Reaktion schrieb Milanović auf Facebook: "Danke". Der Amtsinhaber hatte bereits die erste Runde vor zwei Wochen mit 49,1 Prozent der Stimmen gewonnen.
Das hohe Ergebnis überraschte
Ein klarer Sieg Milanovićs war erwartet worden, dennoch überraschte sein hohes Ergebnis. Bisher wurde noch kein kroatischer Präsident mit mehr als 70 Prozent ins Amt gewählt. Der Wahlkampf sei für ihn ein Spaziergang gewesen, meinten Politikexperten in Anspielung darauf, dass der Amtsinhaber im Wahlkampf eher zurückhaltend aufgetreten war. "Milanović hat nicht einmal seinen Schlafrock ausgezogen", sagte Mate Mijić dem Privatsender RTL.
Der Triumph des Amtsinhabers wird als schwerer Schlag für den konservativen Regierungschef Andrej Plenković und seine HDZ gewertet. "Das ist ein Untergang für die HDZ, Milanovićs Tsunami hat sie überrollt", kommentierte der PR-Experte Krešimir Macan die Ergebnisse der Exit-Polls gegenüber RTL. Milanovic war von den oppositionellen Sozialdemokraten und mehreren kleineren linken und liberalen Oppositionsparteien unterstützt worden.