Selenskyj in Rom: "Wichtiger Besuch für unseren Sieg"
ROM. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Samstag in Rom den italienischen Staatschef Sergio Mattarella getroffen. "Es ist eine Ehre Sie hier zu empfangen, wir sind voll auf der Seite der Ukraine, willkommen, Herr Präsident", sagte Mattarella bei der Begrüßung im Quirinal, dem Sitz des italienischen Staatsoberhaupts.
Selenskyj war am Samstag auf Roms Flughafen Ciampino eingetroffen und wurde dort vom italienischen Außenminister Antonio Tajani empfangen. Er wird nach dem Treffen mit Mattarella um 13.00 Uhr ein Gespräch mit Premierministerin Giorgia Meloni führen. Gegen 16.00 Uhr wird er von Papst Franziskus in Audienz empfangen und um 18.30 Uhr wird er von dem Starjournalisten Bruno Vespa für den Sender RAI 1 interviewt. "Ein wichtiger Besuch für den Sieg der Ukraine", schrieb Selenskyj nach seiner Ankunft in Rom auf Telegram.
Die Rechtsaußen-Politikerin Meloni hatte bereits vor ihrem Wahlsieg im September vergangenen Jahres Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützt. Dagegen taten sich ihre beiden Koalitionspartner - Matteo Salvini von der rechten Lega und Silvio Berlusconi von der konservativen Forza Italia - immer wieder mit prorussischen Äußerungen hervor. Meloni hatte im Februar Selenskyj in Kiew getroffen und der Ukraine weitere Unterstützung gesichert.
Unter Berufung auf Quellen im Vatikan wies die russische Nachrichtenagentur TASS darauf hin, dass das Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten und dem Papst "nicht direkt mit der (Friedens-)Mission zusammenhängt", die Franziskus Ende April auf seinem Rückflug aus Ungarn angekündigt hatte. Der Papst setzt sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für eine friedliche Lösung des Konfliktes ein.
Unklar war zudem, ob Selenskyj nach den Terminen in Rom nach Deutschland weiterreisen würde. In Berlin bereitet man sich schon seit längerem auf den Besuch Selenskyjs vor - dieser war aber bis Freitag nicht bestätigt. Am Sonntag wird der ukrainische Präsident in Aachen mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er ihn selbst entgegennimmt, war unklar.
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