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Spionage-Prozess gegen US-Reporter Gershkovich in Russland vertagt

Von nachrichten.at/apa, 26. Juni 2024, 14:48 Uhr
Inhaftierter US-Korrespondent Evan Gershkovich
Evan Gershkovich will die Hoffnung nicht aufgeben. Bild: DIMITAR DILKOFF (AFP)

JEKATERINBURG. In Russland hat der Spionageprozess gegen den seit fast 16 Monaten inhaftierten US-Reporter Evan Gershkovich begonnen.

Zum Auftakt wurde der Korrespondent des "Wall Street Journal" im Gericht in Jekaterinburg kurz Medienvertretern präsentiert. Er stand kahlrasiert in einem Glaskasten im Gerichtssaal. Der Prozess selbst findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der erste Verhandlungstag endete nach mehreren Stunden. Die nächste Sitzung soll am 13. August stattfinden.

Die Vertagung auf August könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich der Fall über Monate hinziehen könnte. Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, dass Russland im Fall Gershkovich offen für einen Gefangenenaustausch mit den USA sei und es bereits Kontakte dazu gegeben habe.

Spionagevorwurf gegen Gershkovich

Der 32-jährige Gershkovich war am 29. März 2023 vom Inlandsgeheimdienst FSB in Jekaterinburg im Ural festgenommen worden. Ihm wird Spionage für den US-Geheimdienst CIA vorgeworfen. Den Ermittlungsbehörden zufolge sammelte er im Auftrag der CIA in der Region Swerdlowsk geheime Informationen über die Arbeit eines Rüstungsunternehmens zur Herstellung und Reparatur von Militärausrüstung. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren.

Staatsanwalt Mikael Osdojew bekräftigte die Vorwürfe gegen Gershkovich. Es gebe Beweise dafür, dass Gershkovich geheime Informationen über ein russisches Rüstungsunternehmen für die CIA gesammelt habe, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Gershkovich, seine Zeitung und die US-Regierung weisen alle Vorwürfe zurück. "In seinem Fall geht es nicht um Beweise, Verfahrensnormen oder Rechtsstaatlichkeit. Es geht darum, dass der Kreml amerikanische Bürger nutzt, um seine politischen Ziele zu erreichen", erklärte die US-Botschaft und forderte Gershkovichs sofortige Freilassung. Das "Wall Street Journal" erklärte, Gershkovich habe als akkreditierter Journalist lediglich seine Arbeit in Russland gemacht.

"Anklage entbehrt jeglicher Grundlage"

Das US-Präsidialamt nannte die Vorwürfe lächerlich. Auch die US-Regierung hatte mit deutlichen Worten auf die bisher nicht bewiesenen Vorwürfe reagiert. "Die Anklage entbehrt jeglicher Grundlage", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, in Washington. "Journalismus ist kein Verbrechen. Die Vorwürfe gegen ihn sind falsch, und die russische Regierung weiß, dass sie falsch sind. Er sollte sofort freigelassen werden."

Vor dem Prozessauftakt durften Journalisten Film- und Fotoaufnahmen des 32-Jährigen machen. Der Journalist stand kahlrasiert, mit Jeans und braunem Hemd bekleidet und mit verschränkten Armen in einer separaten Glasbox im Gerichtssaal. Er nickte lächelnd Medienvertretern zu, die er wohl teilweise kannte. Weder Medien noch Freunde, Familienangehörige oder Mitarbeiter der US-Botschaft dürfen Gershkovich unterstützen. Der Ausschluss der Öffentlichkeit ist bei Spionage- oder Hochverratsprozessen in Russland üblich.

Gefangenenaustausch? Gespräche laufen

Laut Kreml laufen Gespräche zu einem Gefangenenaustausch um Gershkovich. Die Inhaftierung von US-Bürgern in Russland zieht oft komplizierte Verhandlungen zwischen Moskau und Washington über eine Freilassung oder einen Austausch nach sich. Trotz der gespannten russisch-amerikanischen Beziehungen gab es in der Vergangenheit immer wieder Gefangenenaustausche.

Zahlreiche westliche Medien haben ihre Mitarbeiter aus Russland abgezogen, nachdem Putin im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine harte Gesetze für die "Diskreditierung" der Streitkräfte oder die Verbreitung von "Fake News" erließ. Gershkovich ist einer der wenigen verbliebenen Reporter aus dem Westen. Die russisch-amerikanische Journalistin Alsu Kurmasheva wurde im vergangenen Jahr verhaftet wegen Verstoßes gegen das Gesetz über "ausländische Agenten" und die Verbreitung falscher Informationen über die Streitkräfte. Sie bestreitet ebenfalls die Vorwürfe und wartet noch auf ihren Prozess.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 26.06.2024 20:56

Das Pentagon will Beweise haben, dass Nordkorea binnen einen Monat Truppen in die Ukraine senden wird.

Und die FPÖ bezeichnet Europa als Kriegstreiber!

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Gabriel_ (3.585 Kommentare)
am 27.06.2024 08:02

Der Krieg könnte schon längst vorbei sein, wenn der Westen das wollen würde! Über kurz oder lang wirds eh so kommen wie viele schon 2022 gesagt haben: Der Osten der Ukraine wird zu Russland gehören...

Macht die ukrainischen Grenzen auf und lasst alle Männer gehen, die gehen wollen - Krieg wäre auch vorbei!

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soistes (396 Kommentare)
am 27.06.2024 09:43

dann stünde der Kriegsherr Selensky schnell alleine da.

und was die Amis schon wieder alles wissen - bis vor kurzem warens noch die Engländer, die das Gras wachsen hören - aber die haben jetzt andere Sorgen, die die Amis auch bald wieder haben.

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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 27.06.2024 11:34

Hier können Sie einen russischen Offizier zuhören, wie er stolz berichtet, dass er eine ukrainische Zivilisten eingesperrt hat, nur weil sie Ukrainisch gesprochen hat:

"Kirill Fedorov published an interview with a Russian military officer revealing that Ukrainians in the occupied territories are being kidnapped for speaking Ukrainian."

https://www.instagram.com/reel/C8pvSyWNh0X/?igsh=bzNlbHh4cnloNHhk

Das unterstützen Sie? Sie wollen die Russen auf alle Ukrainer loslassen, indem sie die Ukraine zwingen sich zu ergeben?

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Gabriel_ (3.585 Kommentare)
am 27.06.2024 13:09

@Linz2013: "Hier können Sie einen russischen Offizier zuhören, wie er stolz berichtet, dass er eine ukrainische Zivilisten eingesperrt hat, nur weil sie Ukrainisch gesprochen hat:

Das unterstützen Sie? "

Hier kannst du nachlesen wie Ukrainer, mit amerikanischen Raketen, Zivilisten am Strand von Sewastopol angriffen:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sewastopol-ausnahmezustand-angriff-100.html
Das unterstützt du?

Krieg ist auf beiden Seiten bestialisch und man sollte mit allen Mitteln versuchen FÜR Frieden einzustehen - das gelingt halt mit Waffen- und Munitionslieferungen eher wenig!

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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 28.06.2024 07:57

Natürlich bin ich gegen jede Art von zivilen Opfern.

Aber hier ist ein großer Unterschied: Die Russen beschießen täglich ukrainische Zivilisten mit Absicht.

Hier haben die Russen mit Flugabwehr Raketen abgeschossen und die Trümmer sind auf den Strand gefallen. Die Ukrainer haben nicht absichtlich den Strand beschossen!

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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 27.06.2024 10:04

@Gabriel_, so ein Schwachsinn. Sie betreiben hier simple Täter-/Opfer-Umkehr.

Was wäre mit den Zivilisten? Haben Sie nicht gesehen, was Putin mit Kritikern macht. In Russland reicht es schon einen weißen Zettel in die Luft zu halten, um eingesperrt zu werden.

Die Ukrainer hat ein Recht sich zu verteidigen und alle Länder der Welt haben laut Völkerrecht die Berechtigung die Ukrainer dabei zu unterstützen.

Putin ist der Aggressor und nur er kann den Krieg beenden.

PS: die Osteuropäischen Länder sehen die Lage realistischer. Polen hält es sogar für möglich, selbst das nächste Opfer Russlands zu werden:

"How Poland manages to attract more volunteers into the army: Everyone knows about the threat coming from the East"

https://spotmedia.ro/en/news/news/how-poland-manages-to-attract-more-volunteers-into-the-army-everyone-knows-about-the-threat-coming-from-the-east

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Gabriel_ (3.585 Kommentare)
am 27.06.2024 10:17

"Putin ist der Aggressor und nur er kann den Krieg beenden."

Stimmt teilweise... Putin hat zwar 2022 den illegalen Angriffskrieg begonnen, jedoch gehen dem noch 8 Jahre Ost-Ukraine Konflikt voraus...

Putin hätte bereits 2022 einem Frieden zugestimmt, es wurden schon teilweise (auch seitens Ukraine) Dokumente dazu unterzeichnet - dann hat jedoch der Westen interveniert.

Wie schon mehrfach geschrieben, am Ende wird die Ukraine ihren Osten (der eh vorher schon mehrheitlich pro-russisch war) verlieren!

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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 27.06.2024 11:10

@Gabriel, das stimmt nicht. Putin macht mit 2022 Propaganda, aber da gab es nie konkrete Ergebnisse. Das wurde vor einigen Monaten von Qualitätsmedien umfangreich recherchiert:

"Wie nah waren die Ukraine und Russland 2022 wirklich an einem Friedensdeal?"
https://www.derstandard.at/story/3000000218703/wie-nah-waren-die-ukraine-und-russland-2022-wirklich-an-einem-friedensdeal

Und zum davor schon betriebenen Krieg. Da hat Russland völkerrechtswiedrig die Krim und den Donbass überfallen. Es gab dort stets Beobachtermissionen der OSCE und der UNO.

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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 27.06.2024 11:11

Ausschnitt:

"Trotz der Verhandlungen gab es zu keiner Sekunde einen fertigen Deal, nur niedergeschriebene Annäherungsversuche in den kritischen Teilbereichen Neutralität und Sicherheitsgarantien, aber keine Bewegungen bei anderen riesigen Hürden.

Dass der damalige britische Premier, der historisch versierte Boris Johnson, eiserner Verfechter der ukra­inischen Souveränität, Selenskyj zu Vorsicht bei etwaigen Zusagen Putins geraten habe, wie von Charap und Radchenko beschrieben, wäre nur logisch. Die Verhandlungen torpediert hätte er damit aber kaum. Denn die Entscheidung lag letzten Endes immer bei Kiew.

Dass Putin das nun anders verkauft, passt in seine große Desinformationskampagne."

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Gabriel_ (3.585 Kommentare)
am 27.06.2024 12:02

Desinformation seitens der Ukraine, oder wie darf man das verstehen?:

„Wir waren Mitte April 2022 kurz davor, den Krieg mit einer Friedensregelung abzuschließen“, erzählte einer der ukrainischen Unterhändler, Oleksandr Chalyi, bei einem öffentlichen Auftritt im Dezember 2023.

Du hörst in unseren Medien leider nur das, was du hören sollst! Ich empfehle neben den westlichen auch die russischen Medien zu konsumieren!

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Gabriel_ (3.585 Kommentare)
am 27.06.2024 12:06

Und wie gesagt, würde man die Grenzen öffnen und die urkainischen Männer gehen lasse die sich NICHT für Selensky abschlachten lassen wollen: AUS wäre der Krieg!

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Linz2013 (3.575 Kommentare)
am 27.06.2024 17:29

@Gabriel_

Sie empfehlen mir russische Medien?!?

Ich bin schockiert, wie verblendet manche Menschen hier in Ö sind und von Russischer Propaganda beeinflusst sind.

In Russland wird man eingesperrt, wenn man ein weißes Blatt Papier in die Höhe hält.

Ich habe einige Russen in meinem Bekanntenkreis. Sie haben einen guten Grund, warum sie nicht mehr in Russland wohnen.

PS: Russische Offizielle fordern ein völliges Auslöschen allen Ukrainischen

"Russian official calls for total destruction of 'everything Ukrainian'
https://kyivindependent.com/russian-official-calls-for-total-destruction-of-everything-ukrainian/

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Gabriel_ (3.585 Kommentare)
am 27.06.2024 17:42

@Linz2013: "
Sie empfehlen mir russische Medien?!?..."

Natürlich. Man MUSS sich für eine eigene Meinung immer beide Seiten anhören um sich eine Meinung bilden zu können.

Auch ich habe Russen in meinem Freundeskreis 😉

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soistes (396 Kommentare)
am 26.06.2024 15:11

Logisch, dass er und die Amis das abstreiten.

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Paul44 (1.035 Kommentare)
am 26.06.2024 15:45

Troll

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soistes (396 Kommentare)
am 26.06.2024 20:01

Selber

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