Weiß, männlich, moderat: Kamala Harris sucht Vizekandidaten
Am Dienstag will Kamala Harris, Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, den Vize an ihrer Seite vorstellen.
Das als "Veepstakes" bekannte Rennen um die Vizepräsidentschaftskandidatur ist bei den Demokraten auf der Zielgeraden. Gestern hatte sich Kamala Harris mit Senator Mark Kelly aus Arizona sowie den Gouverneuren Tim Walz aus Minnesota und Josh Shapiro aus Pennsylvania an ihrem Amtssitz im Naval Observatory zum politischen Speed-Dating verabredet. Das bestätigten mehrere Personen, die mit dem Auswahlprozess vertraut sind.
Unklar blieb, ob die frischgebackene Präsidentschaftskandidatin auch die drei anderen Anwärter traf. Hoffnungen auf einen Platz an Harris’ Seite machen sich Verkehrsminister Pete Buttigieg sowie die Gouverneure Andy Beshear aus Kentucky und J. B. Pritzker aus Illinois.
- Lesen Sie auch: US-Demokraten: Speed-Dating für den "Running Mate"
Viel Zeit verbleibt Harris nicht, die richtige Person an ihrer Seite zu finden. Ein Prozess, der gewöhnlich Monate in Anspruch nimmt, findet nach dem Rückzug Joe Bidens vor knapp zwei Wochen im Turbogang statt. Weil diese Woche eine Frist droht, deren Verstreichen riskiert, dass die Demokraten im Bundesstaat Ohio im November nicht auf dem Wahlschein stehen, muss das demokratische Präsidentschaftsticket vor dem 7. August stehen.
Deshalb zogen die Demokraten die offizielle Nominierung Harris’ bei einer virtuellen Abstimmung vor. Bereits nach wenigen Stunden hatte sie am Freitag genügend Stimmen, um als erste Frau mit multiethnischem Hintergrund in der US-Geschichte für das Weiße Haus anzutreten.
Parallel zu ihrer historischen Nominierung trieb sie den Auswahlprozess für ihren "Running Mate" voran. Harris ließ sich am Samstag vom ehemaligen Justizminister Eric Holder über die Ergebnisse seines Teams unterrichten, das im Eiltempo den Hintergrund der potenziellen Kandidaten ausgeleuchtet hat. Es geht um mögliche Leichen im Keller, Affären, Interessenkonflikte oder rechtliche Probleme.
Harris muss bei ihrer ersten wichtigen Personalentscheidung abwägen, wer ihr strategisch am meisten weiterhelfen kann. Was den 51-jährigen Gouverneur aus Pennsylvania in den Wettbüros zum Favoriten macht: Shapiro genießt in dem heiß umkämpften Rostgürtelstaat hohe Anerkennung bis weit in das Lager der Wähler Donald Trumps hinein. Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die 19 Wahlleute könnte der dynamische Demokrat Harris die entscheidenden Stimmen liefern.
Diesen Vorzug hat sonst nur noch Senator Kelly, der in Arizona mit deutlichem Vorsprung wiedergewählt worden war. Walz und Buttigieg verkörpern die Werte des Mittleren Westens und gelten als gute Rhetoriker, die sich nicht davor scheuen, auch in rechten Medien wie Fox aufzutreten.
Der ehemalige Wahlkampfmanager Barack Obamas, Jim Messina, erinnert an die goldene Regel bei der Auswahl des "Running Mate". "Am wichtigsten ist es, keinen Schaden anzurichten."
Das Team von Harris betonte am Wochenende, die Entscheidung, den Kandidaten am Dienstagabend in Philadelphia vorzustellen, sei keine Vorentscheidung für den Gouverneur von Pennsylvania. In den Tagen darauf will Harris mit ihrem Mitstreiter andere Swing States besuchen.
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