"Zurückhaltendes Weihnachten" in Bethlehem
BETHLEHEM. Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem, zieht zwiespältige Bilanz
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Ängste haben nach den Worten des neuen Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, das zivile und religiöse Leben geprägt und eine Lähmung mit sich gebracht. "Das Jahr 2020 hat sich durch Angst ausgezeichnet: in Gesundheit, Wirtschaft und sogar Politik", sagte der italienische Franziskaner laut Kathpress in seiner Weihnachtsbotschaft.
Statt der üblichen Freudenfeiern in Bethlehem "haben wir ein zurückhaltendes Weihnachten, eines zum Vergessen", so der Italiener. Alles werde heuer "auf ein unverzichtbares Minimum" reduziert. Das "kleine, machtvolle Virus" habe Projekte gestoppt und Desorientierung gebracht. Ein Leben ohne Angst in dieser Welt sei eine große Herausforderung.
Gleichzeitig sei das Kind in der Krippe das Zeichen für den Beginn eines neuen Reiches, es sei ein Zeichen, das leicht zu übersehen sei, "weil wir so sehr mit unseren Sorgen und Ängsten beschäftigt sind". Erzbischof Pierbattista Pizzaballa wird erstmals in seinem neuen Amt als Lateinischer Patriarch von Jerusalem der zentralen Christmette in der Katharinenkirche in Bethlehem vorstehen.
Corona-Infektion überstanden
Nach seiner Corona-Infektion habe er am Dienstag die offizielle Erlaubnis des israelischen Gesundheitsministeriums erhalten, die Quarantäne zu beenden, teilte das Patriarchat mit.
Keine Angaben gab es bisher darüber, mit welchen Einschränkungen der traditionelle Einzug des Patriarchen nach Bethlehem sowie die Weihnachtsfeiern stattfinden würden. Unklar ist auch, ob einheimische Christen an der Mitternachtsmesse teilnehmen können.
Ob, und wenn ja, wo und wann genau Jesus/Jeschu geboren worden ist, ist ungewiss.