Die abgespeckte Jet-Version und der Herr Ex-Minister

15 Eurofighter "Typhoon" hat das Bundesheer am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg stationiert. Einer der Kritikpunkte an diesen Jets: Österreichs Luftstreitkräfte haben lediglich Maschinen der "Tranche 1" erhalten. Aber was bedeutet dies genau?

Die Abfangjäger der "Tranche 1" sind "Air to Air", jene der "Tranchen 2 und 3" wären "Air to Ground" ausgelegt. Soll heißen: Die Grundaufgabe bei Ersteren ist die Flugzeugbekämpfung in der Luft, zweitere können zudem Bodenziele attackieren. Die "Tranchen 2 und 3" haben außerdem modernere Computersysteme an Bord.

Ebenfalls problematisch bei den "Tranche 1"-Jets sind die Ersatzteile. Eigentlich werden diese gar nicht mehr produziert, "Eurofighter" nimmt daher Teile der Tranchen 2 bzw. 3 und baut diese für Österreich um – für das Heer bedeutet das Zusatzkosten. Geht es um die Kritik an den Jets, fällt unweigerlich der Name Norbert Darabos. Der SP-Verteidigungsminister hatte versucht, den Jet-Ankauf zumindest zu verbilligen. Für Experten stellt sein Sparkpaket jedoch eine massive Verschlechterung dar, denn die "Billig-Version" ist ohne passiven Selbstschutz, etwa in Form von "Leuchtfackeln", die als Ablenkung bei Raketenbeschuss ausgestoßen würden. Böse Zungen behaupten, die Jets wären ohne Wärmebildkameras "nachtblind". Das stimmt jedoch nur zum Teil. Unsere Eurofighter sind auch nachts einsatzbereit, können aber nur schwer an bestimmte Ziele herangeführt werden.