Andreas Babler: "Was hier passiert ist, ist durch nichts zu rechtfertigen"
WIEN/EISENSTADT. In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz hat sich der neue SPÖ-Parteichef Andreas Babler am Montag für die Vorkommnisse in der Partei entschuldigt und eine nochmalige Neuauszählung der Stimmen gefordert.
Kurz nachdem am Montagnachmittag bekannt wurde, dass am Parteitag in Linz die Delegiertenstimmen vertauscht worden waren, akzeptierte Doskozil seine Wahlniederlage. Eine Stunde später trat auch der vermutlich neue SPÖ-Vorsitzende Babler vor die Presse und forderte bei einem kurzen Statement im sozialdemokratischen Parlamentsklub eine nochmalige Auszählung, ehe er weitere Schritte als Parteichef setzt.
Sollte das Ergebnis auch nach der Nachzählung, die bereits in die Wege geleitet sei, noch immer ihn als Chef ergeben, werde er das Amt übernehmen. Er erwarte sich absolute Transparenz und Wahrheit: "Jetzt ist die Wahlkommission am Zug."
Video: Die Pressekonferenz von Andreas Babler
Babler sprach von einem "Tiefpunkt" durch die falsche Auszählung. Dieser sei nicht nur für Doskozil schmerzhaft, sondern für die ganze Partei. Das Geschehen sei nicht zu rechtfertigen: "Ich möchte mich für das Bild, das Teile unserer Apparats in den vergangenen Wochen abgegeben haben, aus tiefstem Herzen entschuldigen."
Der neue Parteichef gab an, gemeinsam mit seinem Team "am völligen Comeback" der SPÖ zu arbeiten und bat neue Mitstreiter, der Partei treu zu bleiben. Über Personalia werde er zu gegebenem Zeitpunkt informieren.
Video: ORF-Journalist Martin Thür zur Stimmauszählung
Verhängnisvolle Excel-Tabelle
Die Groteske hatte am Nachmittag ihren Lauf genommen, als erste Gerüchte in Umlauf kamen, wonach bei einer Nachzählung Ungereimtheiten aufgefallen seien. Dass überhaupt noch einmal nachgezählt wurde, hängt damit zusammen, dass beim am Parteitag verkündeten Ergebnis eine Stimme gefehlt hatte.
So trat gegen 16 Uhr Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, kurzfristig anberaumt vor die Medien und verkündete, dass man sich beim Befüllen einer Excel-Tabelle geirrt habe und die Babler-Stimmen Doskozil und umgekehrt zugeordnet hatte. Eine Nachprüfung am Parteitag habe es nicht gegeben, weil sie niemand verlangt habe, nahm die Kommissionsleiterin die Schuld auf sich.
Dass Babler nicht in Jubel verfiel, sondern die Kommission aufforderte, noch einmal nachzuzählen, hat Gründe. Denn ganz so, wie es Grubesa verkündet hat, dürfte es auch nicht gewesen sein. Die fehlende und nun wieder gefundene Stimme ordnete sie nämlich den ungültigen Stimmen zu - doch hat sich deren Zahl gegenüber dem Wahltag nicht geändert. Dafür gibt es bei den Sieger- und den Verlierer-Stimmen plötzlich jeweils eine mehr.
Grubesa hatte auch erklärt, dass sie am Nachmittag nachgezählt hat. Doskozil hatte aber schon davor Termine überraschend abgesagt, weil er am Vormittag von Ungereimtheiten erfahren habe. Babler wurde wiederum erst am Nachmittag von der Kommissionsleiterin informiert, nun doch Sieger zu sein.
Der Fehler sei bei der Übertragung in eine Excel-Tabelle passiert, so Grubesa. Die Listen aus den Wahlurnen seien zusammengeführt und in das System eingespeist worden: "Das Ergebnis wurde umgedreht". Fassungslos über die Vorgangsweise beim Sonderparteitag zeigte sich der ehemalige Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein. Die Auszählung einer Wahl zwischen zwei Kandidaten mit rund 600 Stimmberechtigten sei eine "sehr einfache Aufgabe" und innerhalb von 45 Minuten bzw. einer Stunde bewältigbar, so Stein im ORF-Radio. "Bis zum Ergebnis hat Elektronik überhaupt nichts verloren".
Ein neuer Parteitag ist laut Grubesa nicht nötig: "Aus meiner Sicht ist der ganze Prozess belegbar", so die Kommissionsleiterin, die sich bei Doskozil entschuldigte.
Video: Die Pressekonferenz von Michaela Grubesa
Wenig später trat Doskozil in Eisenstadt vor die Presse und gestand seine Niederlage ein. "Es ist unbestritten, das Wahlergebnis so zur Kenntnis zu nehmen", sagte er. Er wolle Babler "zum Gewinn der Wahl und zum Vorsitz der Bundespartei recht herzlich gratulieren". Seine eigenen Ambitionen erklärte Doskozil für beendet, er wolle auch keinen neuerlichen Sonderparteitag: "Für mich ist das Kapitel Bundespolitik damit ein für alle Male abgeschlossen." Ob er selber bei der Landtagswahl 2025 noch einmal antreten werde, ließ er offen.
Die jüngsten Ereignisse wertete Doskozil als "Tiefpunkt" für die österreichische Sozialdemokratie. "Es wird Häme geben, es wird Spott geben, aber es wird wieder schönere Zeiten für die Sozialdemokratie geben", zeigte er sich nach knapp 48 Stunden, in denen er sich fälschlicherweise als Vorsitzender der SPÖ gewähnt hatte, überzeugt.
Häme und Sarkasmus vom politischen Mitbewerb
Der politische Mitbewerb reagierte mit Häme und Sarkasmus. "Wer keine Wahlen organisieren kann, wird auch keine Gewinnen", meinte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos via Twitter. Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer schickte kurzerhand eine Korrektur der OTS von Samstag aus, in welcher der Name Hans Peter Doskozil durch Andreas Babler als neuer Parteichef ersetzt wurde. Für ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker versinkt die SPÖ im "völligen Chaos". Und FPÖ-Chef Herbert Kickl macht den enttäuschten Wähler und Mitglieder der Sozialdemokratie ein Angebot, "ein Stück des Weges mit uns Freiheitlichen zu gehen, um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen".
Gratulationen ebenso wie kritische Stimmen zum Auszählungsdebakel kamen aus der SPÖ. Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ludwig gratulierte Babler via Twitter. Glückwünsche kamen auch aus ursprünglich Doskozil unterstützenden Landesorganisationen wie etwa Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Vorarlbergs SPÖ-Parteivorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger zeigte sich angesichts des vertauschten Auszählungsergebnisses fassungslos, und auch Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser nannte die Geschehnisse rund um die Stimmenauszählung unglaublich.
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Andreas Babler: "Was hier passiert ist, ist durch nichts zu rechtfertigen"
Der neue Vorsitzende muss die Verantwortung übernehmen und sofort zurücktreten. 😂
"Die Tagespresse" auf twitter: "Our job is done."
Die Häme ist gewiss!
Dass ein Keil-Treiber nicht die beste Wahl gewesen wäre, steht außer Zweifel, aber was sich hier die Partei-Kremien geleistet haben, ist vernichtend! Diese Partei, die nicht einmal die eigenen Wahlen korrekt abwickeln kann, ist sicher nicht regierungsfähig!
Sich dann auf einen "Praktikanten" ausreden, der nicht eine einfache EXCEL-Liste ausfüllen kann, ist einfach billig und zeigt einmal mehr, welche "Kapazunder" hier am Werken sind - von Kontrolle keine Spur!
Ein mehrköpfiges Wahl-Komitee, aber unfähig die Daten zu kontrollieren.
Es tut mir leid für die Mitglieder und Funktionäre an der Basis, aber alles andere oberhalb Bezirksebene gehört komplett getauscht, damit die Partei wieder nur einen Hauch von Vertrauensfähigkeit bekommt.
Matura - abgebrochenes Studium - Rest macht der Partei-Apparatschik! (gilt möglicherweise für den Großteil der Funktionäre, wenn nicht, wird´s auch nicht besser!)
Unfähigkeit von A bis Z
Und dann keine Ahnung von Brot oder Milch-Preis
603 Stimmen auf drei ! Stapel aufzuteilen, jeden Stapel zu zählen und drei ! dreistellige Zahlen zusammen zu zählen schaffen 4klässer in der Volksschule im Turnunterricht.
19 (lt TV Bericht) Mitglieder der Wahlkommission (gestandene Frauen und Männer der SPÖ) schaffen das nicht?
Als zahlendes Mitglied der SPÖ fordere ich und hoffe auf Unterstützung, dass eine Kostenaufstellung veröffentlicht wird. Viele von uns sind seit Jahren ehrenamtliche Beisitzer von Wahlen und können uns das absolut nicht erklären, was bei dieser Auszählung passiert ist.
Unsere Wahlsprengel sind nicht nur größer sondern auch anspruchsvoller ( mehr Kandidaten, Parteien, Vorzugsstimmen) und trotzdem in relativ kurzer Zeit korrekt ausgezählt. Die Differenz auch nur einer Stimme erfordert solange zählen bis es stimmt. Sich jetzt auf einen excel-Fehler auszureden macht uns alle fassungslos weil nicht nur unglaubwürdig sondern von der Abwicklung her einfach unmöglich!!!!!!!!!
Ich bin dabei!
Setzen Sie bitte das nötige Schreiben auf.
Danke
… auf einen „technischen“ Fehler… das ist noch unvorstellbarer…
Das mit dem Auszählen in den Gemeinden kenne ich ebenso, wie Sie beschreiben.
Stimme Ihnen zu.
Ebenfalls danke
Die Sozis haben sich besonders mit dieser Mitgliederbefragung und dem Parteitag gegenseitig demontiert mit einem abschließenden Wahlbetrug.
Vertrauensfördernd ist das wirklich nicht.
Betrug? Wo?
Die Grubesa war zum Team Doskozil zu rechnen, so wie Ihr Lebensgefährte.
Dass die den Dosko betrügt, das kann man getrost ausschliessen.
Das erste Ergebnis ging ja zugunsten Dosko aus.
Und niemand prüfte. Nur eine Person war im Besitz der gesamten Zahlen.
<Der rote Fisch stinkt vom Kopf>
Armageddon
der Selbstgerechten
linksliberalen in der SP
Die Revolution frisst Ihre Kinder
Kommt jetzt das Standgericht der extrem Linken unter den Sozialdemokraten?
Über Traiskirchen lacht die Sonne, über Grubesa lacht die ganze Welt.
Tatsächlich regnet es in Traiskirchen seit Stunden.
Zum Lachen ist mir nicht zumute.
Bei der Befragung war Dosko vorne
Tagespresse morgen:
"Doskozil und Babler bei Geburt vertauscht! Ergebnis stimmt doch!"
Schon blöd:
Zelle A1: "% Babler"
Zelle A2: "% Doskozil"
Zelle B1: Summe(Stimmen Doskozil Urnen 1-x)/gesamt abgegebene Stimmen)
Zelle B2: Summe(Stimmen Babler Urnen 1-x)/gesamt abgegebene Stimmen)
Shit happens....
Alle schauen gebannt auf das Excel-Sheet und niemand getraut sich sein Gehirn zu benützen.
Das Ausmaß der Inkompetenz der Bundes-SPÖ war doch jahrelang an den idiotischen Forderungen sichtbar.
Verstaatlichungsforderungen von Unternehmen, denen der Hauptkunde bzw. Hauptabnehmer abhanden kommt, um die Privilegien der vorwiegend roten Belegschaft zu erhalten.
Forderung nach Arbeitszeitverkürzung beim aktuellen massiven Arbeitskräftemangel.
Forderung nach relativ hohen und eigentlich unrealistischen bis unfairen Mindestgehältern. Und Babler wird diese Liste noch massiv länger machen.
So etwas war in Zeiten, wo die SPÖ eine staatstragende Partei gewesen ist, undenkbar.
Ja, eh, Suppenheld:
"Österreichs Altkanzler Sebastian Kurz galt lange als Hoffnungsträger der europäischen Konservativen. Mittlerweile zeigt sich aber: Das Versprechen eines neuen politischen Stils war bloß Fassade, hinter der sich beinharte, teils sogar mutmaßlich korrupte Machtpolitik versteckte."
https://www.pro-medienmagazin.de/von-wegen-neuer-stil-ueber-den-tiefen-fall-des-machtpolitikers-sebastian-kurz/
Kurz ist nicht mehr in der Politik.
Rendi-Wagner ist bald nicht mehr in der Politik.
Bitte um Kenntnisnahme!
Aber geh....
"KLETTERMAXE (6.551 Kommentare)
Liebe Genossinnen und Genossen,
ich sage Euch eines in aller Deutlichkeit:
aus Mangel an eigenen Erfolgen müssen wir immer alle anderen schlecht reden!
Ein aktuelles Programm haben wir auch keines, zumindest nichts was in den 1980er Jahren nicht bereits in Gewerkschaftshefterln abgedruckt worden wäre. Daher werden wir niemals mehr in eine Regierung kommen und mit dem tüchtigen Sebastian zusammen arbeiten dürfen.
Freundschaft!"
Kurz hatte Visionen, war aber zu jung und die politischen Gegner und Medien zu mächtig.
Schade für Österreich, dafür haben wir jetzt ein Rechenproblem.
"Kurz hatte Visionen" - "Projekt Ballhausplatz" wird verfilmt
Kurt Langbein entwickelt Dokumentarfilm über Aufstieg der ÖVP unter Kurz und geht der Frage nach, weshalb "Prätorianern fast das ganze Land zu Füßen lag".
https://www.google.com/amp/s/kurier.at/amp/politik/inland/projekt-ballhausplatz-wird-verfilmt/402322188
https://www.falter.at/zeitung/20170919/projekt-ballhausplatz
Ja, ja der heilige Sebastian wollte so mächtig werden wie der große Viktor im Nachbarland.
@ STEVIERAYVAUGHAN:
Nicht genügend.
Thema verfehlt.
Setzen.
Wie sehen viele der OOE Sozialdemokraten die Sache ?
Die verweilen dzt gerade in Griechenland, Der Rote Landtagsclub ist geschlossen auf einer Dienstreise !!! / =KULTURREISE in Griechenland in Athen wie die OOE Heute Sendung berichtete
Wie jetzt ?
Kulturreise = Dienstreise auf Kosten vom Steuerzahler oder der Club Kassa oder von wem ? ,
Was lernt man auf so einer KULTURREISE sodass es als Dienstreise durchgeht ?
war doch schon immer so.
So billig kannst nie Urlaub machen.
sicherlich zahlt der Club mit
Die forschen nach, wie das mit der Staats /Bankenpleite vor einigen Jahren zugegangen ist.
Da musste ja die Union kräftig eingreifen.
Mitgliederbefragung noch einmal auszählen.
Rendi- Wagner kommt zurück.
Hat noch wer Popcorn? Da brauchst ja Unmengen….
Ja, meine Freunde brachten mir zum Trost, Bier , Popcorn und Marillenkuchen. Es ist schön Sozialdemokrat zu sein. Noch nie vorher, wurde ich so viel bemtleided.
Es wird viel von Blödheit und Dummheit in der SPÖ gesprochen. Es fehlt m.E. der Begriff, der kollektiven Verantwortungslosigkeit, an deren Spitze wieder eine Langzeitstudentin steht.
Und jetzt bekommen wir wieder Scharz Blau
Was ist bloß los mit den Sozen
An diesem Tag und in der Aufarbeitung des des Skandals in den nächsten Wochen geht es um die Sicherung des demokratischen Prinzips in Österreich
Die SPÖ hat mit Abstand die FPÖ übertroffen in der Kategorie
SELBSTVERNICHTUNG
Warum haben die Mitglieder der Wahlkomission am Samstag nicht gehandelt
oder
haben die das Wahlergebnis nicht gekannt?
SPÖ - die Richtung stimmt!!
Immerhin wurde die demokratische Wahl dann doch legitim korrigiert.
Bei den Rechtsaussen völlig undenkbar ...
Ein Ergebnis, das nicht 100% ergibt, kann weder legal noch legitim sein.
Das kann nur mit Unfähigkeit zu tun haben.
Oder, wie jetzt schon mehrfach vermutet wird, einem missglückten Wahlbetrug.
Ab sofort sollten rote und grüne Politiker den erfolgreichen Abschluss der kleinen Matura, vier Jahre Volksschule und Tanzkurs, nachweisen müssen.
Weil diese Hürde für die Blaunen zu hoch wäre?
Sie sind m.E. sehr ungezogen, oder?
Sie mögen recht haben.
Derzeit beschäftigt sich aber kaum jemand mit den Inhalten.
Richtig! Allein die Aussage über die EU, war bis über die Grenzen mit Empörung zu hören!
Arbeitverkürzung mit Erhöhung der Gehälter, geht sich nicht aus!
Schöne Aussichten jetzt für die "kaputte" SPÖ!🙄
Hier geht es nicht um Personen sondern um eine korrekte Abstimmung
Grubesa hat m.E. nicht nur der Partei, sondern auch sich selbst ausreichend geschadet.
Wer wagt es sich noch in Zukunft, mit einer solchen Versagerin zu tun zu haben.
Verbrechen wurden, siehe Blecha und andere, verziehen. Mit Versagen wurde m.E. auch bisher strenger umgegangen.
Ein früher tiefer Fall, hat auch viel Gutes. Sie kann niemanden mehr enttäuschen.
Aber auch nur wenn man effektive Konsequenzen zieht.
Es wird nichts anderes übrig bleiben, sonT ziehen die Wähler die Konsequenzen.