AK-Wahl: FSG mit Rekordergebnis, ÖAAB verliert
LINZ. Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) hat bei der Arbeiterkammer-Wahl in Oberösterreich ein Rekordergebnis erzielt. 71 Prozent der Stimmen entfallen laut vorläufigem Ergebnis auf die roten Arbeitnehmer-Vertreter mit ihrem Spitzenkandidaten, AK-Präsident Johann Kalliauer. Das bedeutet einen Zugewinn von 5,5 Prozentpunkten. Das wurde gestern, Dienstag, um rund 21.30 Uhr nach Auszählung aller Stimmen bekanntgegeben.
Der ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB und die Fraktion der Christgewerkschafter (FCG), die mit der Spitzenkandidatin Cornelia Pöttinger angetreten waren, müssen ein Minus von 3,7 Prozentpunkten auf 13,4 Prozent hinnehmen. Wie berichtet, war die AK-Wahl in Oberösterreich besonders spannend, weil der Innviertler August Wöginger sowohl ÖAAB-Obmann als auch ÖVP-Klubobmann im Parlament ist. An dieser Doppelrolle hatte es mehrmals Kritik gegeben.
Die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) mit Spitzenkandidat Gerhard Knoll legen laut dem vorläufigen Ergebnis um 0,2 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent zu. Die Grünen (AUGE/UG) mit Spitzenkandidat Martin Gstöttner verlieren 1,1 Prozentpunkte und kommen auf 4,2 Prozent der Stimmen. Der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) mit Thomas Erlach an der Spitze legt um 0,2 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent zu.
Kalliauer sagte gestern Abend: "Die Wähler wollen eine starke Arbeiterkammer. Das vorläufige Ergebnis ist eine Botschaft an die Bundesregierung, die die AK schwächen will. " Sowohl die vergleichsweise starke Wahlbeteiligung als auch das Ergebnis seiner Fraktion würden dafür sprechen.
Die Wahlbeteiligung ist aber um 1,4 Prozentpunkte auf 40,9 Prozent gesunken. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liege Oberösterreich jedoch gut, so die Argumentation der FSG. Auch lag die Zahl der Wahlberechtigten heuer um rund neun Prozent höher als bei der Wahl vor fünf Jahren.
Zu Ende gegangen war die AK-Wahl in Oberösterreich am Montag. Heute gibt es bei einer Pressekonferenz Details zur Wahl und zu den Ergebnissen.
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Unter Einbeziehung der Nichtwähler kommen die Genossen auf 29%.
Erschreckend die Wahlbeteiligung von nur mehr 40%, aus Verdruss der Pflichtmitglieder über die als SPÖ-Vorfeldorganisation ausgerichtete AK.
Wahlen funktionieren nicht "unter Einbeziehung der Nichtwähler." Da zählen die gültigen Stimmen und sonst nichts. Und was Ihre zweite "Überlegung" betrifft. Die österreichweite Wahlbeteiligung bei der WK Wahl 2015 war unter 40%, in Wien nur bei 30%! Und obwohl der Wirtschaftsbund dort über 50% der Stimmen holte, würde ich mich nie auf die Polemik herablassen, dass die WK eine "ÖVP-Vorfeldorganisation" wäre. Das ist eine gewählte Interessensvertretung nun mal nicht. Wie die AK.