Amalgamverbot: Keine Einigung auf kostenfreien Ersatz vor Jahresende
WIEN. Das Jahr 2025 bringt für Österreichs Zahnarztpatienten Verschlechterungen: Es wird vorerst keinen von der Krankenkasse vollständig gedeckten Ersatz für das ab dann verbotene Amalgam als Zahnfüllungsmaterial geben.
Grund ist die Verhandlungsverweigerung der Zahnärztekammer. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) will nun versuchen, mit einzelnen Zahnärzten gesonderte Verträge abzuschließen, sagte Obmann Andreas Huss am Freitag im Ö1-"Mittagsjournal". Die Kasse wäre bereit gewesen, 20 Prozent mehr als bisher für amalgamfreie Füllungen zu zahlen, wobei sie das relativ neue, in Kassenambulatorien erprobte weiße Material Alkasit forciert. Die Zahnärztekammer hingegen will nur den materialtechnisch unterlegenen Glasionomerzement als für die Patienten gratis akzeptieren, alles andere soll aus Sicht der Standesvertretung Privatleistung sein. Terminangebote der ÖGK für weitere Verhandlungen ließ sie unbeantwortet.
Huss: "Nicht verantwortungsvoll"
Huss zeigte sich über die Kammer verärgert. "Die Zahnärztekammer hat die Zeit wirklich verstreichen lassen, das ist nicht verantwortungsvoll", sagte er im "Mittagsjournal". Die Kasse greift daher zur seit dem jüngsten Finanzausgleich bestehenden Möglichkeit, den Zahnärzten an der Kammer vorbei Einzelverträge anzubieten, mit 20 Prozent Plus für die Füllungen.
Die elf privaten Zahnambulatorien in Österreich hätten dieses Angebot bereits angenommen, hieß es in der ÖGK gegenüber der APA. Auch in den 61 kasseneigenen Zentren werde es eine Gratisversorgung mit dem "neuen guten Material" Alkasit geben, so Huss. Auch für die niedergelassenen Zahnärzte sollte sich der neue Tarif ausgehen, meinte er unter Verweis auf eine ähnliche Situation in Deutschland. Daher, so der ÖGK-Obmann: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Zahnärzte mitmachen werden."
Höhe der Rückerstattung noch offen
Wer eine Füllung bei einem Zahnarzt machen lässt, der sich dem Angebot verweigert, muss allerdings das Honorar ab kommendem Jahr vorstrecken. Wie hoch die Kostenerstattung der Kasse sein wird, die man sich als Patient dann zurückholen kann, ist laut ÖGK in der Satzung noch nicht festgelegt.
Zahnärztekammer-Präsidentin Birgit Vetter-Scheidl begründete im "Mittagsjournal" die Ablehnung. Man könne ganz besonders den jungen Kollegen nicht zumuten, um Tarife zu arbeiten, die nicht mehr kostendeckend seien. Die Kammer will daher Änderungen des Gesamtvertrags sowie der Honorarordnung. Verhandlungstermine dafür gibt es allerdings noch nicht.
Warum verheimilcht man uns, was die Materialen kosten? Sind wir nicht würdig, das zu erfahren?
Aus Deutschland erfährt man: Amalgam 45 Euro, Kompomer (Glaszement) 45 Euro (hält aber nicht lange), Komposit ab 80 Euro, Keramik ab 350 Euro.
In Deutschland wird allerdings schon seit Jahren kaum noch Amalgam eingesetzt. 3,2 Prozent, wie auf der Homepage der AOK zu lesen ist. In Norwegen ist Amalgam übrigens schon seit 2008 verboten.
45€, 80€ - Sind das die Kosten, welche die Kasse für die komplette Behandlung ersetzt?
Wenn man die 35€ Aufpreis bezahlen muss, ist das doch wirklich nicht so viel. Außerdem hätte das ein wenig erzieherische Wirkung: "Putz dir täglich deine Zähne zuverlässig morgens und abends, dann brauchst du selten eine Zahnfüllung."
Die Rechnung der Kasse scheint aufzugehen. Man macht ein Angebot, dass nicht oder nur ganz knapp kostendeckend ist, dh der Zahnarzt verdient an dieser Leistung nicht und muss sich überlegen ob er annimmt und den Umsatz über Umwege reinbringt, oder ablehnt und Patienten verliert. Ich kann verstehen, dass sich die Interessenvertretung der Zahnärzte wehrt.
Win-win - außer für den Patienten.
Die Kassa kann durch die Erstattung 20% auf den ohnedies mickrigen Kassentarif sparen und die Zahnärzte können weiterhin für das dann zwingend nötige Upgrade verlangen, was sie können. Immerhin müssen sie Verlustposten, die durch Kassentarif bei weitem nicht kostendeckend sind, querfinanzieren.
Weiß wer, was Herr Gesundheitsminister Rauch hauptberuflich macht?
Wie schafften die Politiker das?
Aha - die Hartinger Klein ist am TOTALVERSAGEN der GRÜNEN Gesundheitsminister schuld.
Anschober, Mückstein und Rauch hatten 5 Jahre Zeit dieses Problem zu lösen.
Am Ende steht: die fleissigen Menschen im Land müssen tausende Euro im Jahr am die GK abdrücken und am Ende des Tages sogar eine Plombe selbst bezahlen....
TÜRKIS-GRÜNES Versagen wohin die Menschen schauen.
Wenn es nur die Plombe wäre, die man selbst bezahlen muss. Wenn man einen kurzfristigen Termin braucht für eine unaufschiebbare Angelegenheit, hat man als Kassenpatient keine Chance. Das sehe ich als das viel größere Problem.
Danke, dass die Milliarde von Frau Hartinger Kleinhirn so phänomenale Auswirkungen auf die Beitragszahler hat.
Milliarden für Masken, Corona-Testweltmeisterschaft und Millionen vernichteter Impfdosen.... hat wer zu verantworten?
Hat mit der Patienten Milliarde jetzt genau was zu tun?
Ach so, betterlein Poster aus Langeweile, wie immer wissensbefreit.
Wollten die GRÜNEN es nicht besser machen?
Haben sie nicht.
Wie die von mir genannten Positionen beweisen. Dazu dann noch die Impfpflicht.
Im Gegenteil.
Im Vergleich zu den GRÜNEN Gesundheitsministern war sogar Hartinger Klein eine Lichtgestalt.
Das hat sehr viel damit zu tun. Die Patientenmilliarde wurde gleich mehrfach für Masken und Entsorgung der Impfdosen ausgegeben.
Was haben die Gesundheitsminister Anschober, Mückstein, Rauch (GRÜNE) für ihre zigtausend Euro an Salär beruflich so gemacht?
Die warten auf die Patientenmilliarden deiner FPÖ!
Das was sie können - manche meinen "NICHTS".
Warum soll immer alles gratis sein?
Für jeden Mist geben die Meisten Geld aus - bei der eigenen Gesundheitsvorsorge wird dann gejammert.
Bei der Vorsorge nicht, nur bei der Abzocke.
Sehe ich auch so. Aber wofür zahlen wir verpflichtend den Krankenkassenbeitrag?
Da tuen sich für mich 2 frage auf:
Wieso wird da nicht die Patentenmilliarde von der FPÖ-Reform hergenommen?
Und wieso betrifft das nicht die Beamten-, und Landeskrankenkassen Versicherten?
Weniger Leistungen sollten in Beitragssenkungen ersichtlich sein.
Was ist mit dem Rauchverbot?
Also bei einem Zahnarzt habe ich nich keinen eine rauchen gesehen - Sie leicht?
'noch' sollte es heißen.
Es sollte zumindest eine Einigung her, dass die Ärzte zumindest 100% des Tarifs für die bisherige Amalganfüllung beim Patienten abziehen und direkt mit der Kasse verrechnen.
Nur 80% auf Antrag erstatten zu wollen entspringt wieder der kranken Kasse!
Finde ich schon ok. Es braucht einen Anreiz für Kassenverträge.
Ein Anreiz wären Honorare die nicht gerade noch irgendwie kostendeckend sind.