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"Ehrenamtseffekt" macht Zivildienst auch danach ökonomisch wertvoll

Von nachrichten.at/apa, 14. Dezember 2024, 09:10 Uhr
Zivildienst im Aufschwung und wieder auf Vor-Corona-Niveau
Die meisten Leistungsstunden wurden im Rettungsdienst und Krankentransport erbracht. Bild: Österreichisches Rotes Kreuz

WIEN. Durch den Zivildienst entstehen positive ökonomische Auswirkungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Diese übersteigen die Kosten um 1,5 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die vom Bundeskanzleramt beauftragte Zivildienststudie 2024.

Dabei entsteht auch über die Dauer des Wehrersatzdienstes hinaus ein ökonomischer Nutzen. Dies liegt am "Ehrenamtseffekt": Fast jeder Zehnte bleibt anschließend hauptamtlich in der jeweiligen Einrichtung, ein Drittel engagiert sich weiter ehrenamtlich.

Insgesamt waren laut der von der Wirtschaftsuniversität (WU) durchgeführten Studie im Jahr 2023 14.630 Zivildiener in rund 1.500 Einrichtungen tätig. Der überwiegende Teil dieser Institutionen ist dabei in den Bereichen Altenbetreuung, Kinderbetreuung sowie Behindertenhilfe aktiv. Die meisten Leistungsstunden wurden gemäß den Befragungen unter den Einrichtungen bzw. ehemaligen Zivildienern im Rettungsdienst und Krankentransport erbracht.

Zwei Szenarien verglichen

Für die Studie wurden dabei zwei Szenarien gegenübergestellt: Im einen gibt es den Zivildienst und im anderen gibt es ihn nicht. Anschließend wurden die jeweils anfallenden Kosten den erbrachten Leistungen gegenübergestellt. Kosten durch den Zivildienst entstehen etwa durch die Vergütung der Zivildiener - gleichzeitig erbringen sie aber Leistungen, die ansonsten von anderen übernommen werden müssten.

Gäbe es den Zivildienst nicht, würden laut den Zivildiensteinrichtungen nur rund 70 Prozent der Leistungsstunden aufrechterhalten werden. Diese würden dann von neuen Hauptamtlichen (57 Prozent), Mehrarbeit des bestehenden Personals (29 Prozent) und Ehrenamtliche (14 Prozent) übernommen. Das würde die Einrichtungen deutlich mehr kosten. Aber auch die Familien der Zivildiener gehören zu den "Gewinnern": Diese sparen sich Unterstützungsleistungen, weil die Wehrdienstersatzleistenden sowohl Geld als auch eine Naturalversorgung erhalten. Und schließlich profitiert die Gesellschaft, da ohne den Zivildienst ja 30 Prozent der Leistungsstunden wegfallen würden.

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Im Szenario "Kein Zivildienst" fielen durch die Ersatzleistungen nur positive Auswirkungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro an - also um 500 Mio. Euro weniger. Das liegt größtenteils am "Ehrenamtseffekt": 2023 verblieben nach Angaben der Einrichtungen knapp neun Prozent der ehemaligen Zivildiener als "Hauptamtliche" und knapp ein Drittel als Freiwillige in der Einrichtung. Diese knapp 5.000 Ex-"Zivis" würden im Lauf von zehn Jahren 6,1 Mio. Stunden ableisten. Für die zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) ist der Zivildienst daher "ein rund 500 Millionen Euro schwerer Headhunter": "Wenn es den Zivildienst nicht gäbe, würden ehrenamtliche Leistungen im Wert von rund 500 Millionen Euro wegfallen."

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