Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Gebe meine Haltung nicht an der Regierungsgarderobe ab"

Von nachrichten.at/apa, 09. Jänner 2020, 15:44 Uhr
Anschobers Abschied im OÖ Presseclub.  Bild: (Volker Weihbold)

WIEN/LINZ. Nach 16 Jahren in der Landesregierung zieht Neo-Sozialminister Rudi Anschober Bilanz. Wie diese ausfällt und was er zur umstrittenen Hacklerregelung sagt.

Neo-Sozialminister Rudi Anschober (Grüne) will sich weiter nicht auf die von Kurz und Kogler angedeutete Rücknahme der "Hacklerregelung" festlegen. Bei seiner Abschiedspressekonferenz in Linz kündigte der Ex-Landesrat an, den Bericht der Alterssicherungskommission abzuwarten. Sie plädiert an sich für die Abschaffung der 2019 wiedereingeführten Sonderregelung.

Bezüglich der – wie berichtet – kritisierten Hacklerregelung wolle er den Bericht der Fachexperten anschauen, kündigte Anschober an, das für März erwartete Gutachten der Alterssicherungskommission zur langfristigen Finanzierbarkeit des Pensionssystems abzuwarten. Die Kommission hatte die vom Parlament vor der Nationalratswahl beschlossene abschlagsfreie Frühpension bereits im Vorjahr kritisiert. Ihr Vorsitzender Walter Pöltner plädierte am Donnerstag in der "Wiener Zeitung" dafür, die abschlagsfreie Frühpension mit 62 nach 45 Arbeitsjahren ab 2021 wieder abzuschaffen.

Es gehe darum, mit dem eingesetzten Budget die bestmögliche Lösung zu erreichen, betonte der neue Sozialminister. Die positiven Auswirkungen für Frauen seien "überschaubar", gab Anschober seinem Parteichef Werner Kogler recht. Auch unter dem Gesichtspunkt werde er sich das Thema anschauen. Es müsse eine Sachentscheidung werden, die Bekämpfung der Kinder-, Alters- und Frauenarmut sei ihm ein großes Anliegen.

Rudi Anschober - Neuer Sozialminister

16 Jahre lang war Rudi Anschober für die Grünen in der Landesregierung, am Donnerstag hat er in Linz auf seine Amtszeit zurückgeblickt.

Sozialministerium in "Top-Zustand"

Das Sozialministerium sei "in einem Top-Zustand" und es gebe viel zu tun. Sein von Grund auf neues Kabinett solle bis Ende nächster Woche fixiert sein, ein Sozialausschuss sei für Donnerstag geplant. Die Pflege sieht er als größte Herausforderung. "Österreich ist in einem Pflegenotstand, wir werden viel zu tun haben und akut und schnell zu handeln". Dass die Arbeitsagenden nicht mehr zu seinem Ressort gehören seien, sei ein Wermutstropfen, doch das AMS sei ein "verlässlicher Partner".

Die letzten Monate "waren sehr prägend, ein Verhandlungsmarathon", 10.000 Zugkilometer habe der 59-Jährige zurückgelegt für ein "Ergebnis, mit dem man arbeiten kann". Die Grünen seien "von einer außerparlamentarischen Bewegung zu einer parlamentarischen Kraft" geworden - wie 1997 beim Einzug in den oberösterreichischen Landtag. Nicht zufrieden ist Anschober mit dem Kapitel Asyl und Integration, aber es sei ein Regierungsübereinkommen, kein grünes Parteiprogramm.

Bilanz nach 16 Jahren

Anschober ließ am Donnerstag – unter großem Medienandrang – 16 Jahre in der oö. Landesregierung Revue passieren. Eine "rot-weiß-rote" Regierung, wie es Bundespräsident Alexander van der Bellen gewünscht hatte, "war in Oberösterreich spürbar in weiten Bereichen und das möchte ich mitnehmen und hoffen, dass das in Wien realisierbar ist", betonte sich Anschober. Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), der 2003 die erste schwarz-grüne Landesregierung angestoßen hatte und von dem er viel gelernt habe, sei unter den ersten Gratulanten gewesen. Die Zusammenarbeit bis 2015 "war eine sehr konstruktive, erfolgreiche Phase", in der es gelungen sei, Umwelt und Wirtschaft zusammenzubringen, resümierte Anschober. "In der Umwelt- und Integrationspolitik hat Oberösterreich oft Initiativen gesetzt."

Im Archiv gewühlt: Vor elf Jahren haben die OÖN bei einer Straßenumfrage in Linz Oberösterreicher gefragt, ob sie die Grünen als regierungsfähig bezeichnen würden. Das Ergebnis:

Als herausragend in der Regierungsarbeit in Oberösterreich bezeichnete Anschober drei Punkte: den Ausbau der Voest 2004, als er mit dem damaligen Generaldirektor Wolfgang Eder eine "vernünftige Lösung" fand mit einer Emissionsreduktion von 20 Prozent, die Allianz der Regionen, in der er gemeinsam mit dem damaligen Agrarlandesrat Josef Stockinger (ÖVP) in Brüssel erreichte, dass die Pflicht zur Zulassung von genmanipuliertem Saatgut aufgehoben wurde und jüngst die Initiative "Ausbildung statt Abschiebung".

"Das breiteste Bündnis, das es in den letzten Jahren in Österreich gegeben hat, von Hermann Maier bis Wilhelm Molterer" habe mit dem im Dezember beschlossenen Abschiebestopp noch nicht die endgültige Lösung erreicht, aber einen großen Schritt. Er werde sich auch in der Regierung für eine gute Lösung engagieren, etwa für einen Abschiebestopp für Schüler und Studenten.

"Ich gebe meine Haltung nicht an der Regierungsgarderobe ab" und "wenn ich mir Ziele vornehme, arbeite ich daran", sagte der Minister dazu. Auch als Integrationslandesrat in einer schwarz-blauen Regierung seit 2015 sei es möglich gewesen, eine grüne Handschrift zu verwirklichen. Nur ein einziger seiner Anträge sei nicht durchgegangen.

Video aus dem Archiv: Wahl-Reportage 2015 "Mensch sein" mit Rudi Anschober und Sophia Hochedlinger

Vorschusslorbeeren für Kaineder

Oberösterreich werde ab 30. Jänner einen "großartigen Landesrat haben", streute er seinem designierten Nachfolger Stefan Kaineder Rosen. Der Landessprecher hatte Anschober tags zuvor als "grünen Pionier", "unermüdlichen Kämpfer für die Energiewende", Brückenbauer zur Wirtschaft und kämpferischen Integrationslandesrat gelobt – zum Bericht. "Das Gute ist, wir werden auf ihn nicht verzichten müssen, sondern er wird in Wien ein Ministerium des Zusammenhalts führen", so Kaineder.

Video: Kaineder ersetzt Anschober

mehr aus Innenpolitik

Sondierungen mit Neos werden am Donnerstag fortgesetzt

Sondierungsgespräche von ÖVP, SPÖ und NEOS fortgesetzt

"Leichte Lungenentzündung": Doskozil in Spitalsbehandlung

Nach Dornauer-Abgang: Einstimmiges Votum für Wohlgemuth

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

16  Kommentare
16  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Biene1 (9.752 Kommentare)
am 09.01.2020 22:55

Welche Haltung?

Rudi möchte wahrscheinlich, dass wir Österreicher bis zum Umfallen hackeln, damit in Österreich unbedingtes Asyl ohne Grenzen finanziert werden kann!

lädt ...
melden
jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 09.01.2020 23:33

sie verwenden das wort "wahrscheinlich".
ich bin bin mir "sicher", dass sie eine facebook bekannte hetzerin sind.

lädt ...
melden
kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 12.01.2020 22:35

Hahahaha
Die Ameise schreibt vom Hetzen.
Wer im Glashaus Sitz, der soll nicht mit Steinen werfen.

lädt ...
melden
Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 09.01.2020 20:08

R.Anschober hat Glück, dass er in der Politik tätig ist und jederzeit zurück kann wenns schief geht, viele in der Privatwirtschaft können davon nur träumen.

Es gibt sicher auch wenige, die nach einem Burnout genau wissen, wann sie wieder fit sind, das nur so nebenbei.

lädt ...
melden
sprachlos (1.805 Kommentare)
am 09.01.2020 17:53

Asyl Rudi hat gesprochen!

lädt ...
melden
azways (6.226 Kommentare)
am 09.01.2020 17:21

Welche Haltung ?

Wahrscheinlich das Buckeln vor der ÖVP !

lädt ...
melden
vjeverica (4.362 Kommentare)
am 09.01.2020 16:29

IMHO ist das Pensionsalter 65 schon okay, dann wenn die Leute nicht genug Jahre haben.
Wenn jemand seine 45 Jahre mit 60 hat - dann okay, ohne Abschläge.
Nur schaffen das natürlich! die Allerwenigsten. Jeder, der länger zur Schule ging oder studierte muss ohnehin länger arbeiten.

Heutzutage schaffen es ohnehin viele Leute NICHT, dass sie ihre Jahre zusammen bekommen, sei es "Entsorgung" der Älteren, sei es Firmenkonkurse.
Mit 40+ ist man z.T. schon schwer vermittelbar - nicht nur die minder oder nicht Qualifizierten, so mancher hört, dass er überqualifiziert sei.

Wer eine Lehre machte und 45 Einzahlungsjahre ins System hat, der sollte das Recht haben, mit 60 gehen zu können.
(um Vermutungen vorzukommen - ich gehöre nicht dazu, ich drückte länger die Schulbank)

lädt ...
melden
Expert22 (952 Kommentare)
am 09.01.2020 16:11

Oh je, der Anschober als Minister!
Aber ich hoffe trotzdem, dass der Kogler sich an Vereinbarungen hält und diese unsinnige und weltfremde Regelung für Pensionierung mit 62 ohne Abschlag mit dem Koalitionspartner wieder zurücknehmen lässt!
Es geht einfach nicht, dass alle Leute älter werden, aber das Pensionsalter wird vorverlegt!

Das Pensionsalter war in Österreich für Männer schon seit Jahrzehnten bei 65, nachdem das durchschnittliche Alter immer mehr ansteigt, kann man dieses Alter doch nicht heruntersetzen!

Der Rudi Ratlos kann das natürlich nicht verstehen, Rechnen war noch nie seine Stärke!

lädt ...
melden
Petziziege (3.590 Kommentare)
am 09.01.2020 16:13

Experten 22 Du bist wirklich der größte Depp....

lädt ...
melden
Expert22 (952 Kommentare)
am 10.01.2020 16:55

@PETZIZIEGE:
Wenn eine derart dumme Person wie Sie einen Kommentar von mir wertet, juckt mich das nicht im Geringsten!
Aus welcher Baumschule kommen Sie denn?

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 10.01.2020 17:03

Das muss die Ziege nicht Preis geben, weil fällt unter Datenschutz. 🤣😁😂

lädt ...
melden
soling (7.432 Kommentare)
am 09.01.2020 16:09

Und wenn er sich die Sachen 5 mal ansieht - Lösungen sind gefragt.
An die Arbeit Herr Anschober. Die OÖ-Grünen haben Sie nach Wien entsorgt, weil Sie nicht für OÖ uns seine Menschen sondern nur noch für Ihre Wirtschaftsflüchtlinge ohne Asyl aktiv waren.

lädt ...
melden
betterthantherest (37.515 Kommentare)
am 09.01.2020 15:50

Bis jetzt hat sich Anschober besonders stark für jene eingesetzt, die noch nichts / so gut wie nichts in unser Sozialsystem eingezahlt haben.

Bis jetzt hat sich Anschober besonders für zugewanderte Leistungsempfänger eingesetzt.

Jetzt kann Anschober (Grüne) zeigen, dass ihm jene genauso wichtig sind, die ihr Leben lang (45 Jahre) gehackelt haben.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 09.01.2020 17:58

Da habe ich meine Bedenken. Ab und zu hat er aus statistischen Gründen die Klappe aufgemacht, aber so wirklich geschafft hat er nichts (abgesehen vielleicht vom IG-Luft-Hunderter)

lädt ...
melden
soling (7.432 Kommentare)
am 10.01.2020 11:00

Und den braucht wer ?

lädt ...
melden
kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 12.01.2020 22:27

Anschober ist ja zum Balkonmuppet geworden und er hatte mit seinem einsamen Landesratssitz auch nicht mehr so seine Freude und spielte eher Querulant in der Oberösterreichischen Landesregierung.
Deshalb ist er jetzt nach Wien geflüchtet, wo er jetzt zeigen kann, ob er etwas zum Thema Pflege beitragen kann.
Und das ist wohl Aufgabe genug, denn eine "Burnout Auszeit" wird er sich dort nicht leisten können.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen