"Gebe meine Haltung nicht an der Regierungsgarderobe ab"
WIEN/LINZ. Nach 16 Jahren in der Landesregierung zieht Neo-Sozialminister Rudi Anschober Bilanz. Wie diese ausfällt und was er zur umstrittenen Hacklerregelung sagt.
Neo-Sozialminister Rudi Anschober (Grüne) will sich weiter nicht auf die von Kurz und Kogler angedeutete Rücknahme der "Hacklerregelung" festlegen. Bei seiner Abschiedspressekonferenz in Linz kündigte der Ex-Landesrat an, den Bericht der Alterssicherungskommission abzuwarten. Sie plädiert an sich für die Abschaffung der 2019 wiedereingeführten Sonderregelung.
Bezüglich der – wie berichtet – kritisierten Hacklerregelung wolle er den Bericht der Fachexperten anschauen, kündigte Anschober an, das für März erwartete Gutachten der Alterssicherungskommission zur langfristigen Finanzierbarkeit des Pensionssystems abzuwarten. Die Kommission hatte die vom Parlament vor der Nationalratswahl beschlossene abschlagsfreie Frühpension bereits im Vorjahr kritisiert. Ihr Vorsitzender Walter Pöltner plädierte am Donnerstag in der "Wiener Zeitung" dafür, die abschlagsfreie Frühpension mit 62 nach 45 Arbeitsjahren ab 2021 wieder abzuschaffen.
Es gehe darum, mit dem eingesetzten Budget die bestmögliche Lösung zu erreichen, betonte der neue Sozialminister. Die positiven Auswirkungen für Frauen seien "überschaubar", gab Anschober seinem Parteichef Werner Kogler recht. Auch unter dem Gesichtspunkt werde er sich das Thema anschauen. Es müsse eine Sachentscheidung werden, die Bekämpfung der Kinder-, Alters- und Frauenarmut sei ihm ein großes Anliegen.
Rudi Anschober - Neuer Sozialminister
16 Jahre lang war Rudi Anschober für die Grünen in der Landesregierung, am Donnerstag hat er in Linz auf seine Amtszeit zurückgeblickt.
Sozialministerium in "Top-Zustand"
Das Sozialministerium sei "in einem Top-Zustand" und es gebe viel zu tun. Sein von Grund auf neues Kabinett solle bis Ende nächster Woche fixiert sein, ein Sozialausschuss sei für Donnerstag geplant. Die Pflege sieht er als größte Herausforderung. "Österreich ist in einem Pflegenotstand, wir werden viel zu tun haben und akut und schnell zu handeln". Dass die Arbeitsagenden nicht mehr zu seinem Ressort gehören seien, sei ein Wermutstropfen, doch das AMS sei ein "verlässlicher Partner".
Die letzten Monate "waren sehr prägend, ein Verhandlungsmarathon", 10.000 Zugkilometer habe der 59-Jährige zurückgelegt für ein "Ergebnis, mit dem man arbeiten kann". Die Grünen seien "von einer außerparlamentarischen Bewegung zu einer parlamentarischen Kraft" geworden - wie 1997 beim Einzug in den oberösterreichischen Landtag. Nicht zufrieden ist Anschober mit dem Kapitel Asyl und Integration, aber es sei ein Regierungsübereinkommen, kein grünes Parteiprogramm.
Bilanz nach 16 Jahren
Anschober ließ am Donnerstag – unter großem Medienandrang – 16 Jahre in der oö. Landesregierung Revue passieren. Eine "rot-weiß-rote" Regierung, wie es Bundespräsident Alexander van der Bellen gewünscht hatte, "war in Oberösterreich spürbar in weiten Bereichen und das möchte ich mitnehmen und hoffen, dass das in Wien realisierbar ist", betonte sich Anschober. Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), der 2003 die erste schwarz-grüne Landesregierung angestoßen hatte und von dem er viel gelernt habe, sei unter den ersten Gratulanten gewesen. Die Zusammenarbeit bis 2015 "war eine sehr konstruktive, erfolgreiche Phase", in der es gelungen sei, Umwelt und Wirtschaft zusammenzubringen, resümierte Anschober. "In der Umwelt- und Integrationspolitik hat Oberösterreich oft Initiativen gesetzt."
Im Archiv gewühlt: Vor elf Jahren haben die OÖN bei einer Straßenumfrage in Linz Oberösterreicher gefragt, ob sie die Grünen als regierungsfähig bezeichnen würden. Das Ergebnis:
Als herausragend in der Regierungsarbeit in Oberösterreich bezeichnete Anschober drei Punkte: den Ausbau der Voest 2004, als er mit dem damaligen Generaldirektor Wolfgang Eder eine "vernünftige Lösung" fand mit einer Emissionsreduktion von 20 Prozent, die Allianz der Regionen, in der er gemeinsam mit dem damaligen Agrarlandesrat Josef Stockinger (ÖVP) in Brüssel erreichte, dass die Pflicht zur Zulassung von genmanipuliertem Saatgut aufgehoben wurde und jüngst die Initiative "Ausbildung statt Abschiebung".
"Das breiteste Bündnis, das es in den letzten Jahren in Österreich gegeben hat, von Hermann Maier bis Wilhelm Molterer" habe mit dem im Dezember beschlossenen Abschiebestopp noch nicht die endgültige Lösung erreicht, aber einen großen Schritt. Er werde sich auch in der Regierung für eine gute Lösung engagieren, etwa für einen Abschiebestopp für Schüler und Studenten.
"Ich gebe meine Haltung nicht an der Regierungsgarderobe ab" und "wenn ich mir Ziele vornehme, arbeite ich daran", sagte der Minister dazu. Auch als Integrationslandesrat in einer schwarz-blauen Regierung seit 2015 sei es möglich gewesen, eine grüne Handschrift zu verwirklichen. Nur ein einziger seiner Anträge sei nicht durchgegangen.
Video aus dem Archiv: Wahl-Reportage 2015 "Mensch sein" mit Rudi Anschober und Sophia Hochedlinger
Vorschusslorbeeren für Kaineder
Oberösterreich werde ab 30. Jänner einen "großartigen Landesrat haben", streute er seinem designierten Nachfolger Stefan Kaineder Rosen. Der Landessprecher hatte Anschober tags zuvor als "grünen Pionier", "unermüdlichen Kämpfer für die Energiewende", Brückenbauer zur Wirtschaft und kämpferischen Integrationslandesrat gelobt – zum Bericht. "Das Gute ist, wir werden auf ihn nicht verzichten müssen, sondern er wird in Wien ein Ministerium des Zusammenhalts führen", so Kaineder.
Video: Kaineder ersetzt Anschober
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Welche Haltung?
Rudi möchte wahrscheinlich, dass wir Österreicher bis zum Umfallen hackeln, damit in Österreich unbedingtes Asyl ohne Grenzen finanziert werden kann!
sie verwenden das wort "wahrscheinlich".
ich bin bin mir "sicher", dass sie eine facebook bekannte hetzerin sind.
Hahahaha
Die Ameise schreibt vom Hetzen.
Wer im Glashaus Sitz, der soll nicht mit Steinen werfen.
R.Anschober hat Glück, dass er in der Politik tätig ist und jederzeit zurück kann wenns schief geht, viele in der Privatwirtschaft können davon nur träumen.
Es gibt sicher auch wenige, die nach einem Burnout genau wissen, wann sie wieder fit sind, das nur so nebenbei.
Asyl Rudi hat gesprochen!
Welche Haltung ?
Wahrscheinlich das Buckeln vor der ÖVP !
IMHO ist das Pensionsalter 65 schon okay, dann wenn die Leute nicht genug Jahre haben.
Wenn jemand seine 45 Jahre mit 60 hat - dann okay, ohne Abschläge.
Nur schaffen das natürlich! die Allerwenigsten. Jeder, der länger zur Schule ging oder studierte muss ohnehin länger arbeiten.
Heutzutage schaffen es ohnehin viele Leute NICHT, dass sie ihre Jahre zusammen bekommen, sei es "Entsorgung" der Älteren, sei es Firmenkonkurse.
Mit 40+ ist man z.T. schon schwer vermittelbar - nicht nur die minder oder nicht Qualifizierten, so mancher hört, dass er überqualifiziert sei.
Wer eine Lehre machte und 45 Einzahlungsjahre ins System hat, der sollte das Recht haben, mit 60 gehen zu können.
(um Vermutungen vorzukommen - ich gehöre nicht dazu, ich drückte länger die Schulbank)
Oh je, der Anschober als Minister!
Aber ich hoffe trotzdem, dass der Kogler sich an Vereinbarungen hält und diese unsinnige und weltfremde Regelung für Pensionierung mit 62 ohne Abschlag mit dem Koalitionspartner wieder zurücknehmen lässt!
Es geht einfach nicht, dass alle Leute älter werden, aber das Pensionsalter wird vorverlegt!
Das Pensionsalter war in Österreich für Männer schon seit Jahrzehnten bei 65, nachdem das durchschnittliche Alter immer mehr ansteigt, kann man dieses Alter doch nicht heruntersetzen!
Der Rudi Ratlos kann das natürlich nicht verstehen, Rechnen war noch nie seine Stärke!
Experten 22 Du bist wirklich der größte Depp....
@PETZIZIEGE:
Wenn eine derart dumme Person wie Sie einen Kommentar von mir wertet, juckt mich das nicht im Geringsten!
Aus welcher Baumschule kommen Sie denn?
Das muss die Ziege nicht Preis geben, weil fällt unter Datenschutz. 🤣😁😂
Und wenn er sich die Sachen 5 mal ansieht - Lösungen sind gefragt.
An die Arbeit Herr Anschober. Die OÖ-Grünen haben Sie nach Wien entsorgt, weil Sie nicht für OÖ uns seine Menschen sondern nur noch für Ihre Wirtschaftsflüchtlinge ohne Asyl aktiv waren.
Bis jetzt hat sich Anschober besonders stark für jene eingesetzt, die noch nichts / so gut wie nichts in unser Sozialsystem eingezahlt haben.
Bis jetzt hat sich Anschober besonders für zugewanderte Leistungsempfänger eingesetzt.
Jetzt kann Anschober (Grüne) zeigen, dass ihm jene genauso wichtig sind, die ihr Leben lang (45 Jahre) gehackelt haben.
Da habe ich meine Bedenken. Ab und zu hat er aus statistischen Gründen die Klappe aufgemacht, aber so wirklich geschafft hat er nichts (abgesehen vielleicht vom IG-Luft-Hunderter)
Und den braucht wer ?
Anschober ist ja zum Balkonmuppet geworden und er hatte mit seinem einsamen Landesratssitz auch nicht mehr so seine Freude und spielte eher Querulant in der Oberösterreichischen Landesregierung.
Deshalb ist er jetzt nach Wien geflüchtet, wo er jetzt zeigen kann, ob er etwas zum Thema Pflege beitragen kann.
Und das ist wohl Aufgabe genug, denn eine "Burnout Auszeit" wird er sich dort nicht leisten können.