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Kindergarten - Mehr Ausbildungsplätze sollen Personallücke schließen

Von nachrichten.at/apa, 05. Oktober 2023, 12:16 Uhr
Zitterpartie: Kein Kindergarten ohne Pädagogin
8.750 zusätzliche Ausbildungsplätze sind bis 2030 geplant

WIEN. Bis 2030 werden an den Kindergärten 13.700 zusätzliche Fachkräfte benötigt.

Die angekündigten Ausbaupläne der Regierung sind hier noch nicht eingerechnet, in der Praxis gibt es schon jetzt zu wenig Personal. Das Bildungsministerium hat deshalb eine Ausbildungsoffensive gestartet, um den zusätzlichen Bedarf zu decken. Die Zahlen würden zeigen, dass die Bemühungen greifen, betonte Ressortchef Martin Polaschek (ÖVP) am Donnerstag vor Journalisten.

Regulär werden Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen an den Bundesbildungsanstalten für Elementarpädagogik (Bafep) ausgebildet, vor allem an den fünfjährigen Langformen mit Maturaabschluss. Aus diesen gehen derzeit allerdings nur 55 Prozent der Absolventinnen und Absolventinnen nach der Matura tatsächlich in den Kindergarten. An den Bafeps gibt es außerdem noch Kollegs für Erwachsene, wegen der deutlich höheren Übertrittsraten in den Beruf wurden hier bereits in den vergangenen Jahren die Plätze ausgebaut.

Auf diese Schiene will das Ministerium auch weiterhin setzen. Bis 2030 soll es über die Kollegs 6.300 zusätzliche Absolventinnen und Absolventen geben. Zusätzlich wurden verschiedene Angebote für Quereinsteiger geschaffen, die das Ministerium neuerdings über sein Quereinsteiger-Portal "Klasse Job" offensiv bewirbt. Dazu kommt noch das Programm "Elementar+", über das sich Assistenzkräfte zu gruppenführenden Pädagoginnen und Pädagogen weiterbilden lassen können. Insgesamt sollen über diese Angebote bis 2030 für das Berufsfeld 8.750 zusätzliche Fachkräfte ausgebildet werden.

"Sind hier auf einem richtigen und guten Weg"

Dazu kommen noch jene 7.000 Absolventinnen und Absolventen der Bafep-Langformen, die realistischerweise nach dem Abschluss im Kindergarten arbeiten. Mittelfristig soll der Anteil an Absolventen, die ins Feld gehen, auf 75 Prozent gesteigert werden, was noch zusätzliches Personal brächte. Dabei setzt man auf bessere Rahmenbedingungen und mehr Praxisnähe in den Lehrplänen. "Wir sind hier auf einem richtigen und guten Weg, Personal zur Verfügung zu stellen", fasste die zuständige Sektionschefin Margareta Scheuringer zusammen.

Polaschek räumte allerdings ein, dass der von der Regierung angekündigte Ausbau der Kindergartenplätze bei diesem "Maßnahmenbündel" noch nicht berücksichtigt ist. Auch die aus der Praxis vehement eingeforderte Verbesserung der Rahmenbedingungen wie etwa kleinere Gruppen bildet sich in diesen Zahlen nicht ab. In diesem Fall würden laut einer vom Ministerium beauftragten Studie bis 2030 sogar bis zu 20.000 zusätzliche Fachkräfte gebraucht. Sobald ein konkreter Ausbauplan für die Kindergartenplätze vorliege, "haben wir aber die Möglichkeit, entsprechend mehr Plätze zur Verfügung zu stellen", betonte Polaschek.

Damit das Fachpersonal im Feld bleibt, müssten freilich auch die Arbeitsbedingungen in den Kindergärten passen, räumte Polaschek ein. Für diese sind - mit Ausnahme der Ausbildung des Personals - zwar die Länder zuständig. Man sei aber in engem Austausch und arbeite im Rahmen des EU-Programms "Instrument für technische Unterstützung (TSI)" auch gemeinsam mit Bundesländern, Sozialpartnern und anderen wichtigen Akteuren daran, die Rahmenbedingungen bundesweit zu verbessern. Aus der Praxis kommt regelmäßig Kritik an zu großen Gruppen und schlechten Betreuungsschlüsseln, zuletzt hat das Personal der Kindergarten mehrmals für bessere Rahmenbedingungen demonstriert.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Mindy (518 Kommentare)
am 05.10.2023 12:47

Bevor an den Rahmenbidingungen nichts geändert wird (mehr Vorbereitungszeit, mehr zusätzliches Personal, Vollzeitjobs, usw.) wird sich an dieser Situation nichts ändern.

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honkey (14.137 Kommentare)
am 05.10.2023 10:43

Und in welchen Betrieben sollen diese 13.700 arbeiten????

Wenn jetzt schon in den Betrieben kein Personal gefunden wird, und das nicht weil es keine ausgebildeten gibt, sondern weil die meisten (weibliche vor allem) nach der Ausbildung weiter studieren oder einen anderen Job beginnen.

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