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Die Studienbeihilfe wird ab Herbst erhöht

Von nachrichten.at/apa, 26. April 2022, 14:54 Uhr
Martin Polaschek
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP)  Bild: APA/ROLAND SCHLAGER

WIEN. Die Höchstbeihilfe liegt künftig bei 923 Euro pro Monat und damit etwas niedriger als die Mindestsicherung (978 Euro).

Die Studienbeihilfe wird ab September um 8,5 bis zwölf Prozent erhöht. Das kündigte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag an. Außerdem wird die Altersgrenze für den Bezug um drei Jahre auf 33 bzw. 38 Jahre erhöht und die Berechnungsweise reformiert. Erleichterungen gibt es für Berufstätige ("Selbsterhalter"), außerdem steigen die Einkommensgrenzen für den Bezug und die Studienförderung wird von der Familienbeihilfe entkoppelt.

Die Höchstbeihilfe liegt künftig bei 923 Euro pro Monat und damit etwas niedriger als die Mindestsicherung (978 Euro). Studierende dürfen aber vergleichsweise mehr dazuverdienen, ohne eine Kürzung der Förderung zu riskieren (15.000 Euro/Jahr).

Berechnung soll einfacher werden

Einfacher soll die Berechnung der Beihilfe werden. Bisher wurde dafür von einer fiktiven Höchstbeihilfe ausgegangen, von der je nach Vorliegen bestimmter Umstände Geld abgezogen wurde. Künftig wird von einem Grundbetrag von 335 Euro ausgegangen, zu dem bestimmte Zuschläge dazugerechnet werden.

Die jeweiligen Kriterien ändern sich nicht (z.B. eigener Wohnsitz, höherer Beitrag für Studierende ab 24 bzw. 27, Zuschlag für Kinder). Unverändert bleiben auch die Anspruchsvoraussetzungen wie soziale Förderungswürdigkeit (abgesehen von der höheren Einkommensgrenze), Studienerfolg (Erbringung einer bestimmten Studienleistung, maximal zwei Studienwechsel) und maximale Studiendauer (Regelstudienzeit plus ein Semester).

Letzte Erhöhung war 2017

Zuletzt war die Höchststudienbeihilfe 2017 nach zehn Jahren Pause um 18 Prozent erhöht worden. Derzeit beträgt die durchschnittliche Studienförderung 510 Euro im Monat, insgesamt beziehen etwa 46.400 Studierende eine Beihilfe. 2021 wurden für die Studienförderung 281 Mio. Euro aufgewendet, für heuer steigt dieser Betrag durch die Reform um 22 Mio. Euro, für 2023 um 68 Mio. Euro.

Polaschek sprach von einem "gemeinsamen Kraftakt" der Regierungsparteien und verwies auf weitere bereits in Kraft befindliche Verbesserungen für Studierende wie etwa die Erhöhung der Zuverdienstgrenze 2020 und den Corona-Bonus für Beihilfenbezieher.

Grünen-Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger bezeichnete die Reform als größte Maßnahme im Bereich der Studienförderung der vergangenen 30 Jahre. Besonders wichtig waren für sie die Maßnahmen für die Selbsterhalterinnen und Selbsterhalter (Personen, die sich vor Studienbeginn schon längere Zeit durch eigene Berufstätigkeit "selbst erhalten" haben, Anm.). In der Pandemie habe man viele Anfragen von Personen bekommen, die gerne noch einmal ein Studium beginnen wollten, weil sie ihren Job verloren haben oder sich neu orientieren wollten. Diese würden vor allem in Bereiche wie Pflege oder IT streben, die am Arbeitsmarkt gebraucht werden.

Erhöhung deckt Teuerung nicht ganz ab 

Die Erhöhung deckt die seit der letzten Erhöhung im September 2017 entstandene Teuerung nicht ganz ab. Die Inflation stieg seit damals um rund 13 Prozent und wird bis September noch weiter anwachsen.

Am stärksten von der Erhöhung profitieren Studierende unter 24 Jahren (plus zwölf Prozent). Studierende über 24 Jahre bzw. Selbsterhalter unter 27 Jahren kommen auf ein Plus von 8,5 Prozent.

Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) bezeichnete die Maßnahmen in einer Aussendung als "Schritt in die richtige Richtung" - für die Bekämpfung von Studierendenarmut sei dies aber zu wenig. "Ja, die Höhe der Beihilfe ist angehoben worden", so ÖH-Vorsitzende Keya Baier. "Aber zum Leben reicht es einfach trotzdem bei weitem nicht aus. Zusätzlich wurde auf unsere Forderung, eine automatische Valorisierung in dem Gesetz zu verankern, nicht eingegangen."

Für SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl ist die Erhöhung nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein". Damit werde weder die aktuelle Teuerung abgegolten noch die künftige. Ihr NEOS-Pendant Martina Künsberg Sarre begrüßte zwar die Novellierung der Studienförderung, hätte sich aber im Vorfeld Gespräche dazu gewünscht. Die Änderungen müsse man sich noch im Detail ansehen.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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weinberg93 (16.709 Kommentare)
am 26.04.2022 16:10

HASTA und GUGELBUA sind anscheinend zu d... - pardon, nicht fähig, den Artikel sinnerfassend zu lesen.
Die Studienbeihilfe ist selbstverständlich an einen Nachweis des Studienerfolgs gekoppelt, die Mindeststudiendauer darf nur um ein Semester pro Abschnitt überschritten werden!
Und was Studienbeihilfenbezieher mit 30+ betrifft:
Das sind keine Dauerstudenten, die durchgefüttert werden, sondern haben sich über 10 Jahre selbst erhalten - Matura und dann Beruf, oder Lehre, Berufstätigenmatura und lange gearbeitet. Ach ja, "dieser Personenkreis hat ja für die Allgemeinheit keinerlei Leistungen erbracht !"

An euch zwei: Der Neid gegenüber Leistungswilligen, die mehr schaffen als ihr beide is wos Schiarchs!

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 26.04.2022 21:18

Das Höchststipendium ist ja weniger an den eigenen besonderen Leistungswillen gebunden als mehr an das geringe Einkommen der Eltern.

So etwas wie ein echtes Begabtenstipendium gibt es in Österreich schon lange nicht mehr. Das wurde schon zu Zeiten, wo ich studiert habe, auch an das Einkommen der Eltern gebunden.

In anderen Worten: Mit leistungswilligen Eltern bekommt man kein Stipendium.

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hasta (2.938 Kommentare)
am 26.04.2022 12:56

Die Studienbeihilfe wird nicht nur großzügig erhöht sondern auch die Altersgrenze wird ebenso großzügig auf 33 bzw. 36 Jahre ausgeweitet, obwohl dieser Personenkreis für die Allgemeinheit keinerlei Leistungen erbracht hat. Dies kommt einer Förderung von "Langzeitstudenten" gleich - ist das wirklich gewollt.
Jener Personenkreis der mind. 40 Jahre Leistungen an den Staat erbracht hat wird ,mit einer Erhöhung von 1,8% abgefertigt.

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Gugelbua (32.719 Kommentare)
am 26.04.2022 11:12

Studienbeihilfe bitte an die Leistung koppeln
und Dauerstudenten nicht durchfüttern

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