Vatikan-Besuch: Gespräche zu heiklen Fragen
ROM. Am zweiten Tag des Ad-limina-Besuches der österreichischen Bischöfe im Vatikan standen Themen im Mittelpunkt, die die katholische Kirche in Österreich durchaus bewegen.
Kardinal Christoph Schönborn ging bei der Messe in der Lateranbasilika auf eine Sorge der europäischen Kirche ein: Wie gewinnt man in Zeiten von Säkularisierung und Mitgliederschwund neue Gläubige? An Anziehungskraft verloren hat die römisch-katholische Kirche nicht zuletzt durch Missbrauchsskandale.
Auf dem Programm der Bischöfe stand am Dienstag daher auch ein Besuch der Kommission für den Schutz von Minderjährigen – eine Einrichtung, die es beim Ad-limina-Besuch 2014 noch nicht gab. Dabei könnten sich die vatikanischen Behörden auch für österreichische Erfahrungswerte interessieren, Schönborn hatte im Jahr 2010 eine "Unabhängige Opferschutzanwaltschaft" beauftragt.
Die Nachfolge Schönborns soll offiziell kein Thema sein. Der Kardinal hatte 2019 seinen Rücktritt eingereicht, Papst Franziskus beließ ihn aber auf unbestimmte Zeit im Amt. Solange Schönborn dem vatikanischen Synodenrat angehört, dürfte sich das auch nicht ändern, heißt es in Kirchenkreisen.