Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wer den Wertekurs schwänzt, soll weniger Sozialhilfe bekommen

Von nachrichten.at, 25. Juli 2024, 18:24 Uhr
PRESSEKONFERENZ "...LEITKULTUR"-PROZESS" : MAZAL/RAAB (…VP)/KLOTZ
Familienforscher Mazal und Ministerin Raab fordern „Achtung vor staatlichen Normen und Organen“. Bild: JAKOB LANGWIESER (APA)

WIEN. VP-Integrationsministerin Susanne Raab verlangt "härtestmögliche Konsequenzen".

Wahlkampftöne im Kongresssaal des Kanzleramtes: VP-Integrationsministerin Susanne Raab präsentierte am Donnerstag einen ersten Zwischenstand des Leitkulturprozesses, an dem ihre Partei seit Längerem arbeitet.

Raab warb für eine härtere Gangart gegen "Integrationsverweigerer": Ab Herbst wird der verpflichtende Wertekurs für Asylberechtigte auf eine Woche verlängert. Wer den Kurs nicht besucht, soll mit Kürzungen der Sozialhilfe zu rechnen haben. Raab: "Natürlich erwarte ich mir da die härtestmöglichen Konsequenzen."

Einen Leitartikel zum Thema lesen Sie hier

Neben dem künftig längeren Wertekurs sind auch Deutschkurse und die Unterzeichnung einer "Integrationserklärung" Pflicht. Wer diese Anforderungen nicht erfüllt, soll ebenfalls mit weniger Sozialhilfe auskommen müssen.

"Ich erwarte mir von den Bundesländern, dass sie das Integrationsgesetz hier umsetzen", betonte die Ministerin. Den für die Auszahlung verantwortlichen Bundesländern werde das Ministerium "jeden Verstoß melden".

Geht es nach der Ministerin, sollte am Ende der Wertekurse eine Prüfung stehen.

Migrantische Unternehmer

Verschärfungen hätte Raab auch gern im Staatsbürgerschaftsrecht. Mit den Grünen sei das aber nicht zu machen: "Verschärfungen sehe ich mit dem aktuellen Koalitionspartner nicht." Überarbeitet und neu aufgelegt wurde das Regelwerk "Zusammen leben in Österreich". Sein Schwerpunkt ist die Gleichberechtigung der Geschlechter und der Kampf gegen Antisemitismus; dieser komme "vermehrt bei jungen Flüchtlingen" vor, so Raab.

Die ÖVP hat sich die Definition einer österreichischen Leitkultur zum Ziel gesetzt. Erste Zwischenergebnisse der Ende März angekündigten Studie präsentierte Johannes Klotz (OGM). Eine – wenig überraschende – Erkenntnis ist, dass je nach Herkunft der Asylwerber ein Unterschied besteht; Stadt oder Land spielt eine Rolle. Auch der Arbeitsmarkt ist relevant: 48 Prozent aller Klein- und mittleren Unternehmen im urbanen Raum werden bereits von Personen mit Migrationshintergrund geleitet.

Schwierigkeiten sahen sowohl Klotz als auch Raab bei der Religion, sprich: dem Islam. So hätten etwa Polizistinnen berichtet, dass bei einem Einsatz in einer Moschee nicht mit ihnen gesprochen, sondern auf männliche Kollegen gewartet worden sei. Auch würden Mädchen aus religiösen Gründen häufig nicht am Schwimmunterricht teilnehmen. "Religionsfreiheit ist ein Grundrecht, aber das ist nicht grenzenlos", so Klotz.

Bei dem Leitkulturprozess gehe es um die "Achtung vor staatlichen Normen und Organen", betonte auch der Leiter des Instituts für Familienforschung, Wolfgang Mazal. Beispielsweise beinhalte diese eine "Absage an das Dominanzverhalten von Sittenwächtern", aber natürlich auch "die Akzeptanz von Brauchtümern wie dem Martinsfest". Letztlich sei es "ein Reflexionsprozess, an dem wir uns alle beteiligen müssen".

"Nullpaket, Verschwendung"

Die Oppositionsparteien halten wenig von Raabs Aktivitäten. Ein "Nullpaket" sieht SP-Integrationssprecher Christian Oxonitsch. Er meint: "Wir brauchen ein ganzes Integrationsjahr und nicht nur zwei Tage längere Wertekurse!" Und: Bereits jetzt könnten bei bestimmten Anlässen 75 Prozent der Sozialhilfe gestrichen werden.

Ähnlich das Urteil von Neos-Integrationssprecher Yannick Shetty. Er begrüßt zwar die Wertekurse, ansonsten hört er aber wenig Positives aus Raabs Aussagen: "Außer die Verantwortung auf die Länder abzuschieben und die Menschen mit leeren Ankündigungen zu blenden, hat die ÖVP in all den Jahren nichts gemacht."

Kein Verständnis "für diesen Unsinn" hat auch der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz. Er sieht in den Maßnahmen bloß verschwendetes Steuergeld für "illegale Einwanderer".

mehr aus Innenpolitik

Nationalratswahl 2024: Das alte Drehbuch und der neue Dreikampf

Rechtsstaatlichkeit: EU-Bericht kritisch gegenüber Österreich

Lena Schilling kassierte für Polit-Auftritte im TV Geld

Anschober in der ZiB 2: "Die Pandemie der Ungeimpften war ein Fehler"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
helmutspeil (248 Kommentare)
vor 27 Minuten

Warum soll illegale Einreise belohnt werden ? Unterbringung in Zelten , Kost und medizinische Primärversorgung muss reichen .

lädt ...
melden
Ybbstaler (1.099 Kommentare)
vor einer Stunde

Wenn eine Kürzung der Geldleistungen die härtest mögliche Konsequenz ist, die Ihr zu bieten habt, dann läuft in diesem System etwas ganz schief.
Österreich heute kurz erklärt: Wer Geld hat, wandert aus. Wer kein Geld hat wandert ein.

lädt ...
melden
Flachmann (7.389 Kommentare)
vor 2 Stunden

Ein Quartier Bekleidung und Essen!

lädt ...
melden
Hanspeter (342 Kommentare)
vor 2 Stunden

Sozialhilfe für zugereiste Fachkräfte ganz stark mindern. Wir haben genügend Einheimische die finanzielle Unterstützung benötigen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen