Tagesmütter: Betreuung für 480 Kinder geht nun doch weiter
LINZ. Donnerstag Abend gab es überraschend eine Einigung zwischen dem Land und der Aktion Tagesmütter - zumindest bis Jahresende ist das Angebot gesichert.
Die überraschende Ankündigung des SP-nahen Vereins „Aktion Tagesmütter Oberösterreich“ ihr Angebot „Tagesmütter zuhause“ zu schließen, schlug in den vergangenen Tagen hohe Wellen. Betroffen sind wie berichtet 480 Kinder aus rund 140 Familien und 117 Mitarbeiter (108 Tagesmütter und neun Verwaltungsangestellte).
Der Verein argumentierte den angekündigten Schritt mit „wirtschaftlichen Gründen“, eine kostendeckende Weiterführung sei mit der geänderten Tarifordnung des Landes bedauerlicherweise nicht mehr möglich, hieß es von Jasmine Chansri, der ehrenamtlichen Vorsitzenden des Vereins und Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich.
Debatte um Fördergelder
Das Unverständnis im Bildungsressort unter Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) über die nicht „nachvollziehbare Hauruckaktion“ war groß – genauso wie die Verunsicherung unter den betroffenen Familien und Mitarbeitern.
Seit der Ankündigung am 9. Juli herrschte Krisenstimmung, heute Nachmittag brachte ein Gesprächstermin zwischen Land und Verein nun einen Durchbruch. Mit einer gemeinsamen Presseaussendung wurde die „umfassende Einigung“ verkündet.
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"Ohne Tagesmutter muss ich meinen Beruf aufgeben"
Bei dem Gespräch wurde seitens des Landes einmal mehr bekräftigt, das die Sorgen des Vereins wegen der neuen Abrechnungsmodalitäten ernst genommen würden, kein ordentlich wirtschaftender Verein werde im Stich gelassen. Sofern entsprechende Leistungsnachweise und Begründungen vorliegen, könne der Verein die reservierten Fördergelder des Landes jedenfalls abrufen. Im Gegenzug versicherte die Aktion Tagesmütter, dass das Betreuungsangebot für Kinder in den eigenen vier Wänden zumindest bis Jahresende weiterlaufe.
„Mit der Zusicherung des Landes können wir die Schließung des Teilbereiches Tagesmütter zu Hause abwenden. Wir müssen keine Kündigungen aussprechen und können die Betreuung der Tageskinder gewährleisten“, sagte Chansri. Kündigungen oder Leistungseinschränkungen würden, sofern diese ab 2025 notwendig werden würden, nur in enger Abstimmung mit den betroffenen Familien erfolgen, um sicherzustellen, dass kein Kind ohne Betreuung bleibe.
Auch Bildungsreferentin Haberlander zeigte sich froh über die gelungene Einigung, diese bringe allen Betroffenen Sicherheit: „Die Betreuung der Kinder ist weiterhin gewährleistet, das ist das Wichtigste“. Die vom Land angeordnete Prüfung des Vereins läuft trotz der Einigung weiter.
Eine „umfassende Einigung“, die eine Betreuung bis zum Jahresende garantieren soll, sieht wohl anders aus. Was machen jetzt die anderen Vereine? Sich zurücklehnen und es geschehen lassen? Wie kann man in einem Rechtsstaat überhaupt mit einem Gespräch eine solche Situation rechtskonform lösen? Als Elternteil würde ich mich weiterhin sorgen und als Steuerzahler meine Wahlstimme aufgrund des undurchsichtigen Umgangs mit Steuergeld sicher nicht dieser Politikerin geben!
ja, vollkommen unverstaendlich was die Politik da macht