Ex-Blau-Weiß-Kicker Wallner: "Bin mir bewusst, dass das polarisiert"
LINZ. Silvan Wallner spricht erstmals über die Gründe für sein überraschendes Karriereende als Profi-Fußballer.
Diese Nachricht ging um die Welt: Blau-Weiß-Linz-Kicker Silvan Wallner gab Anfang November sein Karriere-Ende bekannt - mit 22 Jahren. Der Grund ist ebenfalls speziell: Der schweizerisch-österreichische Doppelstaatsbürger entschied sich aus religiösen Gründen zu diesem Schritt.
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Gegenüber der "Limmattaler Zeitung" sprach Wallner auch erstmals öffentlich über diesen nicht alltäglichen Entschluss: "Ich bin gläubiger Christ. Das Lesen in der Bibel finde ich sehr spannend und bereichernd. Es ist ja nicht umsonst das meistverkaufte Buch weltweit. Ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass ich den biblischen Ruhetag halten will. Für meine fußballerische Karriere bedeutet dies, dass ich nun am Samstag nicht mehr erwerbsmäßig Fußball spielen möchte. Ich bin mir aber sehr wohl bewusst, dass der Glaube polarisiert."
Angesprochen darauf, ob er sich den Kopf verdrehen haben lasse, äußerte sich Wallner humorvoll: "Zwar habe ich einen leichten Beckenschiefstand und einen Senkfuß wie viele Fußballer, aber der Kopf sitzt noch genauso wie er immer gesessen hat." Und weiter: "Ich bin ein Mensch, der die Dinge nach seiner eigenen Überzeugung konsequent und geradlinig angeht. Ich bin noch kein Mitglied bei einer Freikirche, allerdings befasse ich mich intensiv mit den wertvollen Zitaten und Texten aus der Bibel und stelle dabei fest, dass die Worte Jesus für mich einen zentralen Stellenwert erhalten haben. "
Dass er sein Leben nach dem Ende der Profikarriere komplett neu ausrichten müsse, bereitet ihm keine Sorgen: "Nach der Matura habe ich ein Fernstudium begonnen und werde dieses vorerst fortsetzen und mich gleichzeitig natürlich um meine künftige Erwerbstätigkeit kümmern. Sorgen mache ich mir dabei keine, da ich ein flexibler Mensch bin."
Blau-Weiß: "Ein außergewöhnlicher Verein"
Überrascht hat seine Entscheidung natürlich auch den FC Blau-Weiß Linz. Über seinen letzten Profi-Klub hat der Verteidiger nur lobende Worte übrig: "Blau-Weiß Linz ist ein außergewöhnlicher Verein. Vom ersten Moment an wurde ich vom ganzen Staff, dem Team und den Fans auf sehr angenehme Art und Weise integriert und aufgenommen. Die Reaktion auf meinen Entscheid, meine Karriere zu beenden, überraschte zuerst natürlich alle. Nach mehreren Gesprächen darf ich aber sagen, der Verein hat Verständnis gezeigt und ist mit mir auch hier höchst professionell auf sehr menschliche Art und Weise umgegangen."
Nichtsdestotrotz ist das Kapitel Profi-Fußball für Wallner beendet: "Auf professioneller Stufe werde ich sicherlich nicht mehr spielen. Hingegen werde ich stets aktiv bleiben und werde polyvalent Sport treiben."
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Chapeau, Silvan ! Seinen Überzeugungen zu folgen, und konsequent sein, das braucht Mut! Ich finde so etwas -egal ob man diesen Glauben teilt oder nicht- bewundernswert!
Silvan Wallner, solltest du das lesen, bedenke dass das »Sabbat halten« eine üblen Irrlehre ist.
Ist ein Gebot für die Juden, gilt im NT nicht mehr. Du kannst also beruhigt weiterkicken.