Daniel Sobkova: Die späte Rache an der Austria
Es war sinnbildlich für das Spiel von Meister Austria gegen Pasching: Daniel Sobkova (27) ist wahrlich kein Kopfball-Ungeheuer: Dennoch schoss er am Donnerstag die Paschinger mit einem seiner wenigen Kopfballtore zur größten Sensation der österreichischen Cup-Geschichte.
Der Drittligist bezwang den österreichischen Fußballmeister hochverdient mit 1:0. Und für Sobkova hat sich damit ein Kreis geschlossen.
Der Sohn des früheren LASK-Spielers Josef Sobkova galt schon ganz früh als eines der größten Talente Österreichs. In den Jugendteams des LASK groß geworden, führte ihn der Weg bereits im Jahr 2000 als 15-Jähriger in die Akademie von Austria Wien. Ein genialer Techniker, ein super Freistoßschütze – und dennoch verlief die Karriere weniger erfolgreich, als es bei seinem Talent hätte sein müssen.
Die Austria verließ er 2005 nach 16 Spielen für die Amateurmannschaft in der zweiten Liga. Es folgten 104 Spiele und 23 Tore für die Lustenauer Austria, ehe es nach Kurzgastspielen beim LASK und in Grödig zum FC Pasching ging. Diese Saison war mehr als erfolgreich. Lange hielt er Pasching im Titelrennen, gestern gelang ihm mit dem Siegestor im Cupfinale die Krönung.
Und jetzt muss er sich auch seine Zukunftsplanung nochmals überlegen: Denn eigentlich schien seine Rückkehr zu Austria Lustenau nach dieser Saison fix zu sein. In Vorarlberg hat Sobkova nämlich seinen größten Volltreffer gelandet. Dort hat er seine Freundin Eva, eine Lehrerin, kennengelernt. Daher sollte es auch nach dieser Saison zurück ins Ländle gehen, um beim Wiederaufbau der heuer nach dem Herbstmeistertitel sportlich so schwer abgestürzten Lustenauer Austria in der zweiten Liga mitzuhelfen.
In Pasching würde ihm wohl auch kommende Saison nur die Regionalliga als Spielwiese bleiben – aber ob er sich die Chance, mit dem Cupsieger-Klub im Europacup zu kicken, jetzt so einfach entgehen lässt?