Endspiel für Tuchel? Lazio Rom darf kein Stolperstein sein
Champions League: Die kriselnden Bayern müssen am Dienstag (21 Uhr) einen 0:1-Rückstand wettmachen
Nach nur einem Sieg aus den jüngsten fünf Pflichtspielen steht der FC Bayern am Dienstag (21 Uhr, Sky und DAZN) im Achtelfinal-Retourmatch der Fußball-Champions-League gegen Lazio Rom extrem unter Druck. Allen voran Trainer Thomas Tuchel, der den deutschen Rekordmeister mit Saisonende verlassen muss. Geht es nach Medienberichten, könnte es auch schon früher zur Trennung kommen.
Die "Königsklasse" ist nach dem Scheitern im DFB-Pokal (in der zweiten Runde an Saarbrücken) und bei einem Rückstand von zehn Punkten auf Leverkusen in der Meisterschaft so etwas wie der letzte Strohhalm. Geht es gegen den italienischen Tabellen-Neunten, der das erste Duell im Stadio Olimpico mit 1:0 für sich entschieden hat, schief, müssen sich die Bayern wohl mit einer titellosen Saison abfinden.
"Ich verliere sehr ungern. Es ist hart für mich, mit Niederlagen umzugehen und nicht den Einfluss zu haben", gestand Tuchel, der angeschlagen wirkt. "In den vergangenen Wochen war es schwierig, auf die positiven Seiten, die dieser Job mitbringt, zu schauen."
"Fußball ist meine große Liebe"
Als entmachtete Marionette auf der Kommandobrücke sieht sich der 50-Jährige nicht. Er hat nach wie vor das Sagen – allerdings mit Ablaufdatum. Was die Angelegenheit nicht gerade erleichtert.
Ziehen wirklich alle noch voll mit? Tuchel selbst behauptet das von sich: "Fußball ist meine große Leidenschaft, meine große Liebe. Ich bin zu 100 Prozent involviert bis zum letzten Spiel für Bayern. Natürlich ist es herausfordernd, aber ich erwarte von mir selbst, weiter daran zu wachsen." Zumindest tun sich heute in der Allianz-Arena zusätzliche personelle Optionen auf: Leroy Sane und Alphonso Davies, den es im Sommer zu Real Madrid zieht, meldeten sich fit, auch Serge Gnabry könnte in den Kader zurückkehren. Torjäger Harry Kane ist sowieso gesetzt. Er kann den Unterschied ausmachen.
Stolze Heimserie
Das jüngste 2:2 in Freiburg war der nächste Stimmungsdämpfer, den Liga-Spitzenreiter Leverkusen (2:0 in Köln) eiskalt ausnützte. In München schwindet schön langsam der Glaube, dass die in Pflichtspielen in dieser Saison noch ungeschlagene "Werkself" zu schwächeln beginnt.
Doch in der Champions League weht normalerweise ein anderer Wind – die Heimserie der Bayern in der mit 75.000 Besuchern ausverkauften Allianz-Arena kann sich sehen lassen. Von den jüngsten 13 Partien ging keine einzige verloren, zehn Siege und drei Unentschieden stehen zu Buche.
"Ich bin überzeugt, dass wir gegen Lazio weiterkommen", spricht Sportdirektor Christoph Freund Klartext. "Es wird an uns liegen, dass wir von Anfang an richtig da sind und Druck ausüben", betonte der Salzburger. Unmöglich ist das nicht bei einem Blick auf die Auswärtsbilanz der Römer, die nur eines ihrer jüngsten zwölf Champions-League-Auswärtsmatches für sich entschieden haben.
Wenn es die Bayern schaffen, zu null zu spielen, haben sie gute Karten. Fels in der Brandung ist Torhüter Manuel Neuer, der in 135 Partien der "Königsklasse" ohne Gegentreffer blieb. Gelingt ihm das wieder, würde er den Rekord von Iker Casillas einstellen.
Alle Trümpfe in der Hand
Paris SG geht am Dienstag (21 Uhr, Sky und DAZN) mit einem 2:0-Vorsprung in das zweite Kräftemessen mit Real Sociedad. Die Basken haben eine enttäuschende Woche mit zwei Liga-Pleiten und dem Elfmeter-Aus im Cup-Semifinale gegen Mallorca hinter sich.
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