Nach Mateschitz-Tod: So geht es mit Red Bull Salzburg weiter
MAILAND. Fußball-Meister Red Bull Salzburg kann auch nach dem Tod von Firmengründer Dietrich Mateschitz auf die Unterstützung seines wichtigsten Geldgebers vertrauen.
Man verfüge über einen langfristigen Vertrag mit Red Bull, erklärte ein Clubsprecher der APA - Austria Presse Agentur am Rande des Champions-League-Entscheidungsspiels gegen AC Milan am Mittwoch in Mailand. Ähnliche Signale waren auch aus der Fußball-Sparte von Red Bull in Leipzig zu vernehmen.
In Salzburg fungiert Red Bull lediglich als Sponsor, nicht als Betriebsführer. Sämtliche Sonderrechte der Red Bull GmbH waren 2015 - zehn Jahre nach der Übernahme des Clubs durch den Mateschitz-Konzern - aus den Satzungen entfernt worden. Damit sollte unter anderem sichergestellt werden, dass sowohl Salzburg als auch RB Leipzig zeitgleich an Europacup-Bewerben der UEFA teilnehmen dürfen. Beim deutschen Bundesligisten ist Red Bull Hauptgesellschafter.
Die FC Red Bull Salzburg GmbH, so der Name des Clubs im Firmenbuch, hat in den vergangenen fünf Jahren fast durchgehend mehr als 100 Mio. Euro pro Saison umgesetzt. Durch einen deutlichen Überschuss von Transfereinnahmen gegenüber Transferausgaben erhielt sich der Serienmeister in den vergangenen Jahren praktisch selbst. Das Eigenkapital belief sich laut Jahresabschluss per 30. Juni 2021 auf 89,4 Mio. Euro. Basis von all dem sind allerdings die Millionen, die Red Bull in Salzburg bzw. auch die Akademie in Liefering investiert hat.
Deutliche höhere Summen in Leipzig
In Leipzig schoss der Getränkekonzern zuletzt deutlich höhere Summen zu. Beim deutschen Cupsieger hält Red Bull 99 Prozent der Gesellschaftsanteile. Um die 50+1-Regel der deutschen Bundesliga einzuhalten, liegt die Mehrheit der Stimmenanteile aber beim Verein. Red Bull hatte den Club 2009 gegründet, der Start erfolgte durch die Übernahme der Lizenz des SSV Markranstädt in der fünfthöchsten Spielklasse.
Auch in Sachsen rechnet man nach dem Mateschitz-Tod nicht mit großen finanziellen Auswirkungen. "Ich erwarte und befürchte keine Veränderungen in der Unterstützung durch Red Bull. Wir werden das, was hier aufgebaut und entwickelt wurde, auch in Zukunft mit der gleichen Leidenschaft und Motivation fortsetzen", sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff der deutschen Zeitschrift "Sport Bild" (Mittwoch-Ausgabe). Er habe keinerlei Signale bekommen, dass sich etwas ändern werde.
Red Bull hatte vor eineinhalb Wochen den Tod von Firmengründer Mateschitz bekanntgegeben. Der Milliardär wurde 78 Jahre alt. Die Marke Red Bull hat der Steirer auch mit seinem Engagement im Sport groß gemacht. Im Fußball werden neben Salzburg und Leipzig auch Teams in New York und Brasilien unterhalten. In der Formel 1 ist Red Bull mit dem Weltmeisterrennstall Red Bull Racing und AlphaTauri mit zwei Teams vertreten, im Eishockey mit Clubs in Salzburg und München.
Dazu war das Unternehmen seit der Gründung Mitte der 1980er-Jahre insbesondere im Extremsport und mit der Unterstützung von Einzelsportlern aktiv. Wie es nach dem Mateschitz-Tod mit den Sport-Engagements von Red Bull weitergeht, ist in vielen Bereichen offen. Mateschitz war zwar Geschäftsführer, nicht aber alleiniger Besitzer von Red Bull. Die Mehrheit der Anteile und zahlreiche Entscheidungsbefugnisse liegen bei der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya, die sich bisher nicht zur Zukunft geäußert hat.
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