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Rangnick konnte sich über das Remis nicht freuen: „Das war naiv“

Von Alexander Zambarloukos, 11. Juni 2022, 00:12 Uhr
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick Bild: APA/Hochmuth

Darf Österreichs Fußball-Nationalteam mit diesem 1:1 gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich zufrieden sein? Die Antwort lautet nein

Ralf Rangnick kann auch richtig sauer werden, die Entstehungsgeschichte des Ausgleichstreffers der Franzosen in der 83. Minute treibt dem 63-jährigen Deutschen die Zornesröte ins Gesicht.

Der Professor, der als Österreichs Fußball-Teamchef binnen weniger Tage Aufbruchstimmung im Land erzeugt hat, ist ein Perfektionist. Deshalb kann er mit dem 1:1-Unentschieden gegen den amtierenden Weltmeister vor 44.800 begeisterten Fans im Wiener Ernst-Happel-Stadion auch nur schwer leben.

Als ihn die ORF-Crew rund um Moderator Rainer Pariasek mit Lobeshymnen umgarnte und mehrmals das Wort „Gratulation“ in den Mund nahm, verfiel Rangnick vor der Kamera. Er wollte das nicht hören.

 „Ich wüsste nicht, was es da zu gratulieren gibt. Ich bin mit dem Spiel insgesamt zufrieden, aber mit dem Ergebnis nicht“, betonte der ehemalige Cheftrainer von Manchester United. „Wir haben 1:0 geführt, wir haben selber einen Freistoß in der gegnerischen Hälfte und geben dem Gegner eine Konterchance. Acht Sekunden später kriegen wir das 1:1. Das war naiv.“

„Ich habe lange auf dieses Tor warten müssen“

Rangnicks ehemaliger Leipzig-Schützling Konrad Laimer, der den Ball in dieser Situation verloren hat, wird sich das auch anhören müssen, obwohl der vom FC Bayern umworbene Mittelfeldmotor neuerlich eine über weite Strecken starke Leistung zeigte. Er läuft und läuft und läuft. Nicht nur das.

Der 25-Jährige schaltet sich auch exzellent in das Offensivspiel ein. So gesehen in Minute 37: Nach feiner Vorarbeit von Marko Arnautovic düpierte er seinen Gegenspieler mit einem „Gurkerl“, der ideale Stanglpass fand den Fuß von Bristol-City-Legionär Andreas Weimann, der aus kurzer Distanz den Ball zum 1:0 über die Linie drückte.

Da war die rot-weiß-rote Fußballwelt für Rangnick noch in Ordnung, für den 30-jährigen Wiener Weimann, der in seinem 18. Ländermatch zum ersten Mal im Teamtrikot traf, sowieso. 

„Ich habe lange auf dieses Tor warten müssen, einen besseren Moment als gegen den Weltmeister hätte ich mir nicht aussuchen können. Leider haben wir die Führung nicht über die Zeit gebracht. Wir haben uns diesen Punkt verdient. Jetzt sind wir schon ein bisschen enttäuscht, es hat ja nicht viel gefehlt. Aber in Summe können wir zufrieden sein.“ Rangnick ist es nicht. Es geht immer mehr.

„Da spielt er halt seinen Speed aus“

Das weiß auch Torhüter Patrick Pentz, der sich wie schon beim 1:2 gegen Dänemark am Montag mit starken Paraden in die Auslage spielte. „Ich hätte lieber den Sieg und keine Saves genommen“, gestand der 25-Jährige.

 „Wir haben es gegen eine Top-Mannschaft über weite Strecken nicht schlecht gemacht und ein unglaubliches 1:0 geschossen. Wir sind gut gestanden, aber dann kommt eine Situation, da spielt er halt seinen Speed aus.“ 

Er ist kein Geringerer als Paris-Saint-Germain-Superstar Kylian Mbappe, der den Turbo zündete, auf und davon lief und gnadenlos zum 1:1-Endstand traf. Um ein Haar hätte der pfeilschnelle Stürmer Rangnick den Abend noch komplett verdorben und Frankreich auf die Siegerstraße befördert. Doch da retteten Pentz und die Latte (88.).

Rangnick reagierte auf den Dauerdruck der Franzosen nach der Pause. Als David Alaba mit (neuerlichen) Adduktorenproblemen ausgewechselt wurde, händigte der Teamchef seinem Schützling Marcel Sabitzer einen Zettel aus. Mit der Anweisung, das System zu verändern. „Wir haben auf 5-4-1 umgestellt. Ich habe Sabi den Zettel mit der neuen Grundordnung gegeben“, berichtete Rangnick.

Kapitän Alaba wird wohl in Dänemark fehlen

Für den angeschlagenen ÖFB-Kapitän Alaba, der wohl am Montag nicht in Dänemark spielen wird, war in der 69. Minute Schluss. „Die Adduktoren haben immer weiter zugemacht. Das hat dann keinen Sinn mehr gemacht, wenn man nicht bei 100 Prozent ist. Es war kein einfaches Spiel“, erzählte der Abwehrchef von Real Madrid. 

„Wenn man sich die zweite Halbzeit anschaut, ist es wahrscheinlich ein gerechtes Unentschieden. Aber wir können uns nicht darüber freuen, das Gegentor dürfen wir nicht bekommen. Da müssen wir ruhiger bleiben. Wir hätten 1:0 gewinnen müssen. Es fühlt sich jetzt nicht so gut an“, sagte der 29-Jährige.

„Diese Mannschaft hat einen neuen Stil“

Laimer hob die „Riesenqualität“ der Equipe Tricolore hervor. „Fehler werden eiskalt bestraft. Wir hätten natürlich gerne gewonnen, aber wir haben 1:1 gegen den Weltmeister gespielt.“ Es sind gemischte Gefühle, allerdings nicht auf den Rängen. Das Publikum feierte die österreichische Mannschaft noch Minuten nach dem Schlusspfiff auf ihrer Ehrenrunde.

Frankreichs Einser-Torhüter Hugo Lloris war da schon in den Katakomben verschwunden. „Seit der neue Trainer bei den Österreichern im Amt ist, hat diese Mannschaft einen neuen Stil. Sie haben sehr stark und hoch gepresst, darauf waren wir vorbereitet gewesen. Nach der Pause hatten wir sehr viele Chancen. Leider haben wir nicht gewonnen.“

Dieses Unentschieden hört sich wie eine gefühlte Niederlage an. Auf beiden Seiten.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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2  Kommentare
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 11.06.2022 08:18

I glaub ich war bei einem anderen Match

Wenn FrNkreich 4 : 1 gewonnen hätte,ren wir noch gut bedient gewesen

Also runter vom Gas und bescheiden bleiben!!

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westham18 (5.008 Kommentare)
am 11.06.2022 18:10

Völliger Schmarrn! Ja, Frankreich war im zweiten Abschnitt überlegen, hätte auch 2,3:1 gewinnen können. Nur wir haben uns top verteidigt, und hätten aber auch letztendlich 2:1 siegen können. Im Fußball ist viel möglich und gut, dass Rangnick nicht zufrieden war, der 1:0 Sieg war sehr nahe! Und nochwas - Danke an Peter Schöttel, dass er den Deal mit Rangnick möglich machte! 👍💥😉

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