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Ein Judo-Präsident mit umwerfenden Beziehungen

Von Von Roland Vielhaber, 21. April 2010, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Judo-EM: Wer legt wen auf die Matte?
Bild: APA

WIEN. Marius Vizer ist Millionär, Judo-Weltverbandspräsident und einer der einflussreichsten Sportfunktionäre Österreichs. So ist Vizer (52) ein Freund von Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin, der zur morgen in Wien beginnenden EM kommen soll.

Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Putin am Samstag im Wiener Dusika-Stadion mit rund 100 Leibwächtern aufkreuzt. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens ist Putin selbst ein Judo-Fan, zweitens soll eine Tochter ein Verhältnis mit einem (nicht in Wien kämpfenden) Athleten haben. Und drittens sind Judo-Weltverbandspräsident Vizer und Putin gute Freunde. Der gebürtige Rumäne Vizer ist eben ein einflussreicher Mann. „Und ein begeisterter Österreicher“, wie UJZ-Mühlviertel-Präsident Franz Haugeneder weiß. Auch er zählt zu den Freunden Vizers.

Vizer flüchtete 1988 als Betreuer der Judokas in seinem Heimatland nach Österreich, wo er die Staatsbürgerschaft verliehen bekam. Ein steiler Aufstieg begann. Vizer verdiente nach eigenen Angaben nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sein Geld mit dem Handel von Tomaten und exotischen Früchten. Jetzt ist er mit Spielautomaten erfolgreich. Dazu ist er von Budapest aus im Bau- und Straßenbauwesen aktiv. Und was so gar nicht ins Bild passt: Sogar eine Zigarrenmarke soll Vizer auf dem Markt haben.

Dazu kommt sein Engagement im Judo-Sport: Zuerst war er europäischer Präsident, seit 2007 hat er überhaupt die höchstdekorierte Funktion in dieser Sportart inne. Wobei der erste Schachzug gleich einmal der war, Freund Putin zum Ehrenpräsidenten zu küren. Der russische Verband gehört zu den größten und wichtigsten im Judo.

Den „sanften Weg“ (Übersetzung für das Wort Judo) geht Vizer dabei nicht. Er will seinen Sport populärer machen und mehr Wettkämpfe im Fernsehen sehen, ohne dabei selbst zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken.

In Wien wird Vizer aber dank seiner umwerfenden Beziehungen wohl selbst im Rampenlicht stehen.

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