Besteigt Dominic Thiem 2021 den Tennis-Thron?
LONDON. Der Niederösterreicher ist auf dem besten Weg, die Nummer 1 zu werden.
Nach seinem sensationellen Drei-Satz-Sieg über den Weltranglistenersten Novak Djokovic im Semifinale der ATP-Finals in London staunt die Tennis-Welt über die Nervenstärke von Dominic Thiem. Der 27-jährige Niederösterreicher, der gestern im Finale gegen den Russen Daniil Medwedew die Chance auf das nächste Karriere-Highlight hatte (das Spiel war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch im Gang), überzeugte gegen den Serben mit unglaublichen Schlägen und einer bei ihm selten zuvor gesehenen Coolness.
Nach knapp drei Stunden verwertete er seinen sechsten Matchball zum 7:5, 6:7(10), 7:6(5)-Sieg, zu dem auch der unterlegene Djokovic neidlos gratulierte. "Er hat einfach auf die Bälle draufgefetzt und alles ist reingegangen. Was kann man da tun? Ich muss einfach meinen Hut ziehen", meinte der 33-Jährige, der im entscheidenden Tiebreak des dritten Satzes bereits mit 4:0 in Führung lag. Für Thiem war es der insgesamt fünfte Sieg über Djokovic, mit Rafael Nadal und Roger Federer hat er auch die beiden anderen Vertreter der "Big Three" in seiner Karriere schon jeweils fünfmal geschlagen. Kein Wunder, dass viele Experten mit einer Wachablöse rechnen. Auch für Thiem ist die Eroberung des Tennis-Throns ein Thema. "Sobald es mit der Vorbereitung auf die neue Saison losgeht, will ich mir sicher neue Ziele für 2021 stecken. Na sicher kommt da auch die Nummer 1 ins Spiel, das ist ganz klar", sagte der Niederösterreicher in London.
Der Krimi mit Happy End gegen Djokovic war jedenfalls sehr gut für das Selbstvertrauen. Thiem: "Wenn du diese Leute schlägst, gibt es dir einen großen Schub." Seine Annahme, dass er nach dem Triumph bei den US Open in Flushing Meadows bei großen Spielen nun befreiter sein werde, relativierte er. "Nach meinem ersten großen Titel in New York dachte ich, dass ich ein bisschen ruhiger sein würde, aber das war scheinbar ein Fehler. Ich war genauso nervös wie sonst."
Im zweiten Semifinale besiegte Daniil Medwedew den Weltranglistenzweiten Rafael Nadal nach hartem Kampf mit 3:6, 7:6 (4), 6:3. Thiem liegt im Head-to-Head mit dem Russen mit 3:1 voran, dieses Jahr blieb er bei den US Open auf dem Weg zum Titelgewinn im Semifinale mit 6:2, 7:6 (7), 7:6(5) siegreich. Für beide Akteure ging es gestern Abend um den zweiten Saisontitel. Während der 27-jährige Niederösterreicher erstmals in Flushing Meadows triumphiert hatte, hatte sich Medwedew beim Masters-1000-Event in Paris den Siegespokal geholt.
Triathlet Brungraber holte nach Paralympics auch EM-Silber
Mitterwallner verteidigte den WM-Titel
Welser Rad-Krise: "In irgendeiner Form muss es weitergehen"
"King of the Lake": Der Attersee als Rad-Hotspot
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
2021 wird sich vielleicht/wahrscheinlich noch nicht ausgehen. Djokovic spielt immer noch erstklassiges Tennis, wird noch viele Punkte machen und liegt schon noch sehr weit vorne.
Aber die Nr. 2 sollte bald einmal drin sein.