Das sind Oberösterreichs Sportler des Jahres: Die Bilder des Abends
Von OÖN-Sport,
03. Dezember 2024, 20:58 Uhr
Gelebte Inklusion: Paratriathlet Florian Brungraber siegte bei der 50. Wahl. Tischtennis-Europameisterin Sofia Polcanova und Handballmeister HC Linz jubelten zum jeweils dritten Mal
Dieser Feierabend hat Tradition: Zum bereits 50. Mal wurden gestern Oberösterreichs Sportler des Jahres geehrt. Und das Fest im Linzer Palais Kaufmännischer Verein hatte würdige Sieger. Bei den Herren setzte sich mit Triathlet Florian Brungraber zum vierten Mal in der Geschichte der von den OÖN gemeinsam mit dem Sportland Oberösterreich und dem ORF durchgeführten Wahl ein Parasportler durch.
Damit tritt der 40-jährige Mühlviertler, der sowohl bei den Paralympics in Paris als auch bei WM und EM jeweils Silber geholt hat, in die Fußstapfen von Christoph Etzlstorfer und Walter Ablinger, welche die Wahl 1996 und 2004 beziehungsweise 2012 für sich entschieden.
"Das macht mich sehr stolz", sagte Brungraber, zumal Oberösterreich hierbei ein Alleinstellungsmerkmal hat: Weder die österreichweite noch die Sportlerwahlen der anderen Bundesländer inkludieren Para-Sportler. "Man begegnet sich hier auf Augenhöhe", sagte Etzlstorfer.
Meisterliche Wiederholungstäter
War es für Brungraber, der sich vor Diskus-Vizeeuropameister Lukas Weißhaidinger und dem Schwimm-WM-Dritten Martin Espernberger durchsetzte, sein erster Coup, waren bei den Damen und den Teams Wiederholungstäter am Werk. Für Sofia Polcanova war es nach 2018 und 2022 der dritte Titel als Sportlerin des Jahres.
Nach Platz fünf bei den Olympischen Spielen sowie der triumphalen Heim-EM kürzlich in Linz, bei der sie mit Gold und zweimal Silber glänzte, schien die 30-Jährige fast schon als logische Wahl. "Ein bisschen überrascht bin ich trotzdem", sagte die Linzerin. Hinter ihr landeten Rekordläuferin Susanne Gogl-Walli sowie die Dritte der Kurzbahn-EM im Schwimmen, Lena Kreundl, auf den Plätzen. "Alle Sportlerinnen, die nominiert worden sind, hätten den Sieg verdient", sagte Polcanova.
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Ebenfalls zum bereits dritten Mal schaffte der HC Linz AG heuer den Sprung auf das oberste Podest. Das bisher letzte Mal ist mit 1993 – damals noch als Linde Linz – schon eine Weile her und deutet an, dass der Erstligist mit dem diesjährigen Titel an die glorreiche Vergangenheit anknüpft.
Für die Ehrung verlegte Coach Milan Vunjak eigens das Training, bereitet sich das Team doch gerade auf das Heimspiel am Freitag (19 Uhr) gegen den Tabellenzweiten Krems vor. Bei der Wahl landeten die Handballer vor den Volleyballerinnen der Oberbank Steelvolleys Linz-Steg sowie der Leichtathletik-Hochburg TGW Zehnkampf-Union auf Platz eins.
"Diese große Bühne hilft, unserem ganzen Sport einen höheren Stellenwert in Oberösterreich zu geben", sagte HC-Linz-Kapitän Moritz Bachmann.
Sie gewannen den "Goldenen Leo"
Der Sonderpreis der OÖNachrichten, der "Goldene Leo", wurde Oberösterreichs allerersten Sportlern des Jahres verliehen:
Karin Berghammer(geborene Danninger) war gerade einmal 17 Jahre alt, als sie 1975 zu Oberösterreichs „Sportlerin des Jahres“ gewählt wurde. Die Sport-Leidenschaft war der Mehrkämpferin praktisch in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater Leo, Gründer der LAG Ried, war auch jahrelang ihr Trainer. Der Weg führte Berghammer bis in die USA, wo sie in Austin als eine der ersten heimischen Leichtathletinnen ein Sportstipendium bekam. Berghammer (verheiratet, drei Töchter) dürfte in Texas einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Als ihr damaliger Trainer Jahre später einen Assistenz-Coach an der Universität in Cortland im Bundesstaat New York suchte, holte er die zu dieser Zeit bereits als Lehrerin in Ried arbeitende Berghammer zurück. Schwerwiegende Asthmaprobleme zwangen sie, ihre sportlichen Ambitionen auf weniger laufintensive Bewerbe zu legen. Mit Erfolg, wie Staatsmeisterschaftsgold im Kugelstoßen beweist.
LudwigKretzist seit Anbeginn von Oberösterreichs Sportlerwahl ein jedes Jahr immer gern gesehener Stammgast, und das aus gutem Grund: Die Radsport-Legende gewann 1975, als er sich bei der Straßen-Staatsmeisterschaft gegen damalige Größen wie Wolfgang Steinmayr und Rudolf Mitteregger durchsetzen konnte, die allererste Auflage. „Ich hätte auf einen Fußballer als Sieger getippt“, sollte Kretz bei der Preisverleihung überrascht sagen. Der heute 81-Jährige hatte beim Voting damals unter anderem LASK-Star Helmut Köglberger ausgestochen. Mit Kretz war der legendäre Klub Schartner Bombe Eferding in den 1970er-Jahren groß geworden, er gewann unter anderem vier Etappen bei der Österreich-Rundfahrt und gab nach erfolgreicher Karriere sein Wissen über zwei Jahrzehnte als Rad-Landestrainer an die Talente weiter. Kretz, in den letzten Jahren von der Parkinson-Krankheit eingebremst, hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau Herta in Linz.