Österreichs flotte Flotte in Ottensheim
U-Boot, Rettungsboot und lokale Helden – das ist die rot-weiß-rote "WM-Marine". Ruder-Sportdirektor Norbert Lambing analysiert die Chancen der ÖRV-Boote.
OTTENSHEIM. 28 Aktive hat Österreichs Ruderverband für die Heim-Weltmeisterschaft nominiert. Neben den WM-Medaillen sind vor allem die Tickets für die Sommerspiele 2020 in Tokio begehrt, die in den kommenden Tagen auch in Ottensheim ausgeteilt werden. Zumindest drei der insgesamt elf rot-weiß-roten Boote sollen im nächsten Jahr in Japan Wellen schlagen. ÖRV-Sportdirektor Norbert Lambing hat zum Auftakt der WM die Chancen der österreichischen "Marine" analysiert.
W1x/Frauen Einer: Magdalena Lobnig soll in Ottensheim so etwas wie das österreichische "Rettungsboot" rudern. Bisher hat es bei Heim-Weltmeisterschaften immer Medaillen für Rot-Weiß-Rot gegeben. Die 29-jährige Kärntnerin ist die einzige Medaillenhoffnung im heimischen Aufgebot. Lambing: "Magdalena ist mit dem Vorlaufsieg ein perfekter Einstieg gelungen. Sie wird Kraft sparen und sich steigern. Sie ist ausgeglichen und hat sich technisch verbessert." Das Finale und damit ein Olympia-Ticket sollte sich ausgehen. Eine Medaille ist in Reichweite.
LM 2x/Herren Leichtgewichts-Doppelzweier: Lokalmatador Julian Schöberl hat berechtige Chancen, sich mit seinem Wiener Partner Matthias Taborsky ein Olympia-Ticket zu sichern. Die Luft in der einzigen olympischen Leichtgewichts-Klasse ist allerdings sehr dünn. "Die Konkurrenz ist eng beieinander, da kann alles passieren. Dass nur die besten sieben ein Olympia-Ticket bekommen, ist eigentlich verrückt", sagt Lambing.
LW2x/Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen: Hier ist das Gedränge um sieben Olympia-Tickets nicht ganz so groß. Ob die Wienerinnen Louisa Altendorfer und Laura Arndorfer aufzeigen können, ist fraglich. Eine bei einem Radunfall erlittene Handverletzung von Altendorfer hat die beiden bei der WM-Vorbereitung gebremst. Lambing: "Im Vorlauf hat es technisch nicht ganz sauber ausgeschaut. Ich hoffe, die beiden kommen hier noch richtig ins Rudern." Ein Top-12-Platz sollte drinnen sein.
M4/Männer Vierer ohne: Gabriel Hohensasser (RV Villach), Maximilian Kohlmayr (RV Klagenfurt), Rudolph Querfeld (LIA) und Ferdinand Querfeld (LIA) haben beim Weltcup in Poznan mit einem zehnten Platz überrascht. Für ein Tokio-Ticket braucht es in Ottensheim einen Platz unter den Top acht. Lambing: "In diesem Boot sitzen mental sehr starke Typen. Ein Finalplatz ist in Schlagdistanz, ein Platz außerhalb der Top 12 wäre eine Enttäuschung."
LM4x/Leichte Doppelvierer der Männer: Paul Sieber (STAW), Philipp Kellner (WRC Pirat), Bernhard Sieber (Ruderverein STAW) und Sebastian Kabas (RV Friesen) sitzen praktisch auf der "Ersatzbank" für den (olympischen) leichten Doppelzweier. "Sie haben sehr gut trainiert, sie sollten ins Finale kommen", sagt Lambing.
LM2-/Leichter Zweier ohne der Männer: Mit Anton Sigl sitzt ein "Local Hero" aus der Ottensheimer Ruder-Dynastie in diesem Boot. Neun Olympia-Starts haben die Sigls bereits in das Familienalbum gepickt. Anton rudert mit seinem Wiking-Linz-Vereinskollegen Markus Lemp in der nicht-olympischen Bootsklasse. Lambing: "Es sind wenige Boote am Start, aber die besten Teams sind sehr stark. Obwohl Anton noch sehr jung ist, traue ich ihnen das Finale zu."
LM1x -Leichter Einser der Männer: Lokalmatador Rainer Kepplinger hat bei der Unter-23-WM zuletzt Bronze geholt, bei den "Großen" möchte er genauso aufzeigen. Auch seine Klasse ist nicht olympisch. Im gestrigen Vorlauf zeigte er als Zweiter eine gute Leistung. "Ich hatte schon im Training ein gutes Gefühl und kann mich noch steigern", freute sich der 22-Jährige. Auch Lambing zeigte sich beeindruckt: "Rainer ist befreit und wirkt recht glücklich, wenn er unter 33 Booten einen Top-12-Platz liegt, wäre das sehr okay." M1x/Einer der Männer: Im olympischen Einer gilt für den Salzburger Lukas Reim das olympische Motto "Dabeisein ist alles". Er wird in Ottensheim keine Medaille gewinnen, sondern Erfahrung. Lambing: "Er ist jung und kann frech drauflos fahren. Ein Platz in der ersten Hälfte des Starterfeldes wäre eine starke Leistung." 44 Einer sind in Ottensheim am Start.
M4x/Schwere Doppelvierer der Männer: Das ist irgendwie Österreichs WM-U-Boot. Die für den RC Ausseerland startenden Oberösterreicher Julian Brabec, Jörg Auerbac, Thomas Lehner und Armin Auerbach haben sich außerhalb der Verbandsstruktur für die WM qualifiziert. Im Vorlauf lief es gestern mit Platz vier nicht ganz rund. Lambing: "Mit einem Top-12-Platz würden sie ihre WM-Qualifikation bestätigen."
Die Para-Boote: Hier schickt der Ruderverband drei Boote an den Start. Im Zweier ohne der Herren sitzt neben dem Wiener Thomas Ebner der Gmundner Benjamin Strasser. Im Mixed-Doppelvierer mit Steuermann geht es um Startplätze bei den Paralympics in Tokio. Für Österreichs Boot wird es schwer.
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