Slowene Pogacar gewann Tour de France in eindrucksvoller Manier
PARIS. Tadej Pogacar geht als jüngster Sieger der modernen Radsport-Ära in die Geschichte der Tour de France ein.
Die Stärke des Slowenen, der am Montag 22 Jahre alt wird, rief Erstaunen, aber auch einige Zweifel hervor. Schließlich wurden bereits viele ursprüngliche Helden der Tour früher oder später als Dopingsünder entlarvt.
Bisher hat sich jedoch weder Pogacar noch sein von ihm am vorletzten Tag mit einer Machtdemonstration im Bergzeitfahren noch vom Thron gestürzter Landsmann Primoz Roglic diesbezüglich etwas zuschulden kommen lassen.
Seine Leistungen seien ausschließlich „das Ergebnis harter Arbeit“, betonte Pogacar. Roglic ergänzte auf das Doping-Thema angesprochen: „Von meiner Seite aus könnt ihr mir vertrauen. Ich habe nichts zu verstecken.“
Teile ihres mit ehemaligen oder derzeitigen Betreuern besetzten Umfelds sind durchaus fragwürdig. In Pogacars Emirates-Rennstall sind beispielsweise mit Mauro Gianetti und Matxin Joxean Fernandez zwei einschlägig Vorbelastete als Teamchefs tätig.
Damit ist das Team aber nicht alleine, auch in anderen Rennställen haben nach wie vor überführte oder zumindest an Dopingfällen beteiligte Ex-Profis oder Manager das Sagen.
In Bezug auf Pogacar könnte das vom nachträglich überführten Langzeit-Tourdominator Lance Armstrong ausgesprochene Sonderlob für dessen Vorstellung im Zeitfahren am Samstag als Warnung dienen. „Das war eine der besten Leistungen, die wir je im Radsport gesehen haben. Absolut unglaublicher Sieg von Pogacar“, twitterte der Amerikaner.
Dem interessierten Beobachter bleibt ohnehin einmal mehr nur die Hoffnung, dass im gesamten Tourfeld sozusagen ausnahmsweise alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Fest steht vorerst nur, dass Pogacar in der Endabrechnung der Stärkste war. Nach drei Etappensiegen – wie bei der Vuelta 2019 – sicherte er sich als erster Fahrer der 107-jährigen Tourgeschichte gleichzeitig das Gelbe Trikot des Gesamtbesten, das Bergtrikot und das Weiße des stärksten Jungprofis.
"Ich habe vor dem Fernseher geschrien, so wie ich 1989 auf den Champs Elysses bei meinem Sieg geschrien habe. Das ist die Geburt eines großen, großen Champions", sagte der US-Amerikaner Greg Lemond dem französischen Tour-Organ "L'Equipe".
Bester Österreicher wurde der Marchtrenker Felix Großschartner (Bora), der in der Endabrechnung Platz 63 belegte. Der Schwanenstädter Lukas Pöstlberger befindet sich nach einer anaphylaktischen Reaktion nach einem Bienenstich in den Mund auf dem Weg der Besserung.
Jeder große Sieger ist außergewöhnlich!
Sein Zeitfahren sah ganz leicht aus. Wie aus einer anderen Welt. Sehr, sehr außergewöhnlich...
Ein außergewöhnlich steiler Aufstieg dieses jungen Mannes.
Ja, eine außergewöhnliche Leistung. Sehr außergewöhnlich 😉