Sport in der Warteschleife
Mehrere Infrastruktur-Projekte im Bundesland kommen nur schwer oder gar nicht die in die Gänge. Die OÖN beleuchten, wieso.
Vor zehn Tagen erfolgte der Spatenstich für das LASK-Stadion auf der Linzer Gugl. Ein Akt, der als Sinnbild für einen Aufbruch gilt. Zugleich taugt das Prestigeprojekt als Sinnbild für Teile der oberösterreichischen Infrastruktur, haben doch mehrere mit Verzögerungen oder gar Stillstand zu kämpfen. Abseits vom viel diskutierten Stadion sind diese jedoch nur spärlich ausgeleuchtet.
Raiffeisen-Arena in Linz
Seit Porr Ende September vom LASK den Bauauftrag für die 20.234 Zuschauer fassende Raiffeisen-Arena bekam, rollen auf der Gugl wieder die Lkws und Bagger. Eigentlich hätten sie dies schon Anfang des Jahres tun sollen. Nach internen Unstimmigkeiten wurde das Stadionprojekt neu ausgeschrieben. Der ohnedies ambitionierte Zeitplan, bis Juli 2022 fertig zu werden, ist somit unrealistisch. Nun soll die Arena, für die 65 Millionen Euro kalkuliert wurden, bis 10. Februar 2023 ganz fertig werden. Läuft alles nach Plan, könnte schon im Herbst 2022 dort gespielt werden.
Haka-Arena in Traun
Da das neue LASK-Stadion als reine Fußball-Arena keine Laufbahn haben wird, präsentierte die oberösterreichische Sportpolitik vor zwei Jahren das "Zukunftspaket Leichtathletik". Das sieht vor, dass die in die Jahre gekommene Haka-Arena in Traun für rund eine Million Euro revitalisiert wird. Die Tribünen werden auf etwa 6500 Zuschauer aufgestockt, womit das Stadion für internationale Meetings taugen soll. So zumindest der Plan – geschehen ist in Traun nichts. Die Sache spießte sich bisher an der Kosten-Aufteilung zwischen der politisch roten Stadt und dem schwarzen Land. Nachdem Traun bei den jüngsten Gemeinderatswahlen auf schwarz umgefärbt wurde, ist die Ausgangslage nun eine andere. Wie der neue VP-Bürgermeister Karl-Heinz Koll beim Stadion denkt, wollte er auf eine erste OÖN-Nachfrage nach der Stichwahl noch nicht beantworten. Insider befürchten in Traun einen "weißen Elefanten", da ein starker Klub fehlt, der die Anlage mit Leben füllt.
Pädagogische Hochschule Linz
Ebenfalls im "Zukunftspaket Leichtathletik" ist der Ausbau der Anlage bei der Pädagogischen Hochschule Linz nahe des LASK-Stadions enthalten. Diese soll zu einer Trainingsstätte für die TGW Zehnkampf-Union sowie das Olympiazentrum ausgebaut werden. "Der erste Termin, ab dem wir dort trainieren dürfen, lautete Frühjahr 2020", schildert Roland Werthner, Obmann der Zehnkampf-Union. Passiert ist aber dort seither beinahe nichts – nur etwa hundert Bäume wurden bei vorbereitenden Arbeiten an der Westseite des Platzes vorschnell gefällt. Das führte zu Widerstand unter den Anrainern – mittendrin die Zehnkampf-Union, die in die Plänen eigens sogar ein paar Bäume in das Innenfeld der Anlage integrieren hatte lassen. Obwohl sich Sportlandesrat Markus Achleitner vor einem Jahr beim Spatenstich medienwirksam ablichten ließ, ist die Bauverhandlung nach wie vor ausständig. Nun gilt der Herbst 2022 als möglicher Eröffnungstermin. Und die Zehnkampf-Union? Ein Teil des Nachwuchses trainiert derzeit im Bauernbergpark.
Linzer Derfflingerstraße
Die Sanierung der Polizeisportanlage in der Linzer Derfflingerstraße ist da schon vergleichsweise weit: Kürzlich wurde die Tartanbahn verlegt. "Es fehlt noch die Bewilligung für die Flutlichtanlage", sagte Michaela Anzinger, Obfrau des ATSV Linz. Ihr Klub hätte nach dem Abriss der Gugl schon im Sommer hier seine neue Heimstätte bekommen sollen. Dies verzögert sich nun bis mindestens Jahresende. Damit verlängert sich das Gastspiel des Vereins in der Linzer Wieningerstraße, die derzeit sämtliche Leichtathletik-Klubs der Stadt beherbergt – und das mit Abstrichen, da wegen Fußball-Achtligist Union Babenberg mehrmals pro Woche sämtliche Wurftrainings ausgesetzt werden müssen.
Investitionspaket Nordisch
Vor fast zwei Jahren im November 2019 versprach Achleitner als Ersatz für das abgeblasene Projekt einer "Nordic Arena" in Hellmonsödt das sechs Millionen Euro schwere "Zukunftspaket Nordisch". Der Zug am Ski ist seither nach wie vor nicht zu erkennen. Weder wurden bei bestehenden Anlagen wie in Lohnsburg, Schöneben, Liebenau oder auch Hinzenbach die versprochenen Adaptionen durchgeführt, noch ist eine dringend benötigte Kunstschnee-Loipe in Sicht. Derzeit werden in Bad Leonfelden Möglichkeiten ausgelotet. Die Gespräche sind am Laufen. Politischer Wille würde das Ganze deutlich beschleunigen.
Erfolgreiche Projekte
In Oberösterreichs Sportinfrastruktur mag es stellenweise zwicken, nichtsdestoweniger wurden in jüngerer Vergangenheit mehrere Projekte realisiert oder befinden sich gerade in zeitgerechter Umsetzung:
- Linz-Kleinmünchen: Die für fünf Millionen Euro sanierte Halle der Sportmittelschule bietet seit zwei Wochen den Handballern des HC Linz AG sowie den Volleyballerinnen Linz-Steg ein modernes, 684 Sitzplätze fassendes Zuhause.
- Rieder Volleydome: Innerhalb von sieben Monaten wurde in Ried für rund 2,8 Mio. Euro eine 1100 Fans fassende Volleyballhalle errichtet, die vor einem Monat eröffnet wurde.
- Oberbank-Arena: Die Leichtathletik-Anlage in der Linzer Wieneringerstraße wurde für 2,8 Mio. Euro ausgebaut, um sie als Trainingszentrum sowie für kleinere Meetings zu nutzen.
- Blau-Weiß-Stadion: Bis Ende Juni 2023 erhält der Fußball-Zweitligist für etwa 27 Mio. Euro (Kosten des Gesamtprojekts; Anm.) samt ein neues Stadion in Linz.
- Ausbau des Olympiazentrums: Für 5,5 Millionen Euro wird der auf der Gugl angesiedelte Judo-Bundesstützpunkt ausgebaut sowie die angrenzende Dreifachhalle saniert. Im Frühjahr 2022 laufen die Arbeiten. Die Judoka rundum Olympiamedaillengewinner Shamil Borchashvili weichen derweil in die Tips-Arena aus.
mal ganz egal wie man fussballtechnisch gefärbt ist. Das Blau Weiss Stadion als erfolg hinzustellen (genauso wie das Olympiazentrum) ist der blanke Hohn. Bein neune Blausweiss Stadion wächst ausser Unkraut noch gar nix, und das Olympiazentrum muss auch erst mal fertig werden. Wenn das dann alles in der angegebenen Zeit passiert, dann kann mam über Erfolg sprechen.
das blau weiss stadion kostet nun also 27 mio ..ich dachte 9 mio waren geplant.. 3 zahlt die stadt , 3 der verein , 3 das land so stehts im vertrag... bin gespannt wer am schluss alles zahlt ..ich wette die völlig überschuldete stadt , da es sich doch um lugers hobby handelt .. das nennt sich dann politik
Da wird uns ein weiser Magistratsschreiber noch erklären, dass da sicher noch das separat vermietete, darunter befindliche Möbellager abzuziehen ist und die Baustelle überhaupt kein Bauplatzrisiko hat... Ansonsten: 3x9=27 (: