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Thiem verlor Fünf-Satz-Krimi im Paris-Viertelfinale

Von nachrichten.at/apa, 06. Oktober 2020, 20:51 Uhr
Dominic Thiem und Diego Schwartzman Bild: (REUTERS)

PARIS. Nach einem großartigen Fünf-Satz-Krimi ist der Siegeslauf von US-Open-Sieger Dominic Thiem am Dienstag in Paris zu Ende gegangen.

Nach sieben Siegen bis zum Triumph bei den US Open und vier Erfolgen in Roland Garros ist der Erfolgslauf von Dominic Thiem vorerst vorüber. Der 27-jährige US-Open-Sieger musste sich trotz bereits leerer Batterien erst nach einem 5:08 Stunden Fünf-Satz-Marathon im French-Open-Viertelfinale geschlagen geben. Thiem unterlag Diego Schwartzman (ARG-12) mit 6:7(1),7:5,7:6(6),6:7(5),2:6. Der zuletzt zweifache Roland-Garros-Finalist verpasste damit ein mögliches Halbfinal-Duell mit Sandplatz-König Rafael Nadal, der später noch gegen Jannik Sinner (ITA) sein Viertelfinale spielen musste.

"Eine richtige Achterbahnfahrt"

Thiem resümierte seinen Auftritt enttäuscht, aber auch irgendwie zufrieden: "Es war ein besonderes Match. Es war das erste Match für mich über fünf Stunden in meiner Karriere, ziemlich brutale Bedingungen, eine richtige Achterbahn-Fahrt", erklärte er. Sowohl er als auch Schwartzman hätten in den ersten vier Sätzen Chancen gehabt. "Natürlich fühle ich mich jetzt schlecht und leer, aber auf der anderen Seite habe ich absolut alles gegeben, was gegangen ist. Ich habe mir wenig vorzuwerfen."

Spielerisch sei es keine Topleistung mehr von ihm gewesen, was verschiedene Gründe habe. "Es ist wirklich nur übers Fighten gegangen am Schluss noch und da habe ich 100 Prozent gegeben."

Thiem hatte vor seinem achten Grand-Slam-Viertelfinale von einem "nicht mehr vollem Tank" gesprochen. Das Fünf-Satz-Achtelfinale gegen Hugo Gaston sowie natürlich die anstrengenden Wochen in Flushing Meadows haben Thiem mental wie körperlich viel Kraft gekostet. Trotzdem quälte sich Thiem gegen Schwartzman mit großem Willen über fünf Sätze, die Reise war aber vor dem fünften Semifinale en suite in Paris zu Ende.

"Mit einem guten Gefühl Richtung Heimat"

Rund sechs Wochen, auf die er dennoch stolz sein kann. "Wenn man die ganze Reise, die viereinhalb Wochen New York plus jetzt da die zwei Wochen, hernimmt, glaube ich, habe ich mir nicht viel vorzuwerfen und ich fliege definitiv mit einem guten Gefühl Richtung Heimat."

Bis zu den nächsten French Open bleiben Thiem wegen der Corona-Sonderregeln dennoch die 1.200 Punkte vom Finale 2019 im ATP-Ranking stehen. Er kassiert für das Viertelfinale 283.500 Euro. Schwartzman erreichte erstmals in seiner Karriere die Vorschlussrunde eines Grand-Slam-Turniers und wird am Montag erstmals in den Top Ten stehen.

Der Spielverlauf war im ersten 5-Stunden-Match in Thiems Karriere mitreißend und spannend. Im ersten Satz sicherte er sich das erste Break zum 4:2, musste aber sein Service gleich wieder abgeben. Bei 4:3 ließ sich Thiem zwei Chancen zum nächsten Break entgehen und der Satz ging nach 56 umkämpften Minuten ins Tiebreak. In diesem war allerdings der Argentinier Chef auf dem Platz: Einer raschen 5:0-Führung hatte Thiem nichts mehr entgegenzusetzen. Satz eins ging nach 62 Minuten mit 6:7(1) verloren.

Thiems verbissener Kampf

Thiem fehlte es teilweise an der letzten Intensität und Schwartzman erwies sich als der unermüdliche Läufer, als den man ihn kennt. Dennoch gelang Thiem ein Auftaktbreak, und er ging in der Folge mit 3:1 in Führung. Diskussionen, man möge wegen einsetzenden Regens das Dach schließen, blieben ohne Erfolg: Supervisor und Schiedsrichterin entschieden sich dagegen. Die 15-minütige Pause wäre Thiem da wohl entgegengekommen.

Thiem gab den Aufschlag zum 3:3 wieder ab, kämpfte aber verbissen weiter. Beim Stand von 4:4 ließ Thiem im 15 Minuten langen Service-Game des Südamerikaners nicht weniger als sieben Breakchancen ungenutzt. Thiem ließ sich davon nicht beirren und schaffte das 5:5. Mithilfe Schwartzmans gelang Thiem dann zum 6:5 aber doch noch das Break. Und Thiem stellte nach 2:13 Stunden auf 1:1-Sätze.

Mit dem Hoch des Satzgewinns durchbrach Thiem erneut den Aufschlag Schwartzmans zum 1:0, doch dann musste Thiem gleich zweimal sein Service zum 1:3-Rückstand abgeben. Dem 17-fachen Turniersieger gelang aber erneut nach langen Rückhand-Cross-Duellen das Rebreak zum 2:3. Nach 2:40 Stunden schaffte der bisher vierfache Major-Finalist zu Null nochmals den Ausgleich zum 3:3. Thiem geriet neuerlich 3:5 in Rückstand, schaffte das Rebreak und musste bei 4:5 einen Satzball abwehren. Im elften Game holte Thiem neuerlich Schwartzmans Aufschlag zum 6:5, doch er selbst verzeichnet den insgesamt achten Serviceverlust dieses verrückten Satzes. Neuerlich musste das Tiebreak entscheiden. Und auch dieses verlief dramatisch: Thiem führte 5:1, Schwartzman kam auf 4:5 heran und bei 6:4 konnte Thiem zwei Satzbälle nicht nutzen. Doch den dritten verwertete Thiem nach 3:21 Stunden zur 2:1-Satzführung.

Zweieinhalb Wochen Pause für Thiem

Auch im vierten Durchgang wogte das Match hin und her: Thiem zog auf 2:0 davon und hatte Kurs aufs Halbfinale genommen. Doch Schwartzman verwandelte das 0:2 nach schon 3:53 Stunden zum 4:2. Dazwischen nahm er ein kurzes "medical timeout" um sich an den Händen neu tapen zu lassen. Schwartzman erhöhte auf 5:3 und hatte bei 5:4, 40:0 drei Satzbälle. Thiem wehrte sie alle ab, darunter mit einer krachenden Vorhand entlang der Linie, und stellte von 3:5 auf 6:5. Bei 5:5 musste er dabei erneut einen Breakball abwehren. Zwei Punkte vom Sieg entfernt musste Thiem dann doch auch das dritte Tiebreak zulassen. Doch nicht Thiem holte sich den ersten Satzball, der gleichbedeutend mit Matchball gewesen wäre, sondern Schwartzman bei 6:5 seinen vierten. Und diesen nutzte er - nach 4:34 Stunden ging die Partie in den entscheidenden fünften Durchgang.

Bis zum 3:2 für Schwartzman ging nun alles programmgemäß, doch nach exakt fünf Stunden gelang dem Argentinier ein Break zu Null zum 4:2. Nun war bei Thiem der Saft draußen. Zum 2:6 gab er sein Service nochmals ab, Schwartzman nutzte seinen erste Matchball.

Thiem wird sich nun zweieinhalb Wochen erholen. Der nächste Einsatz steht beim Erste Bank Open in Wien an, danach will er noch in Paris-Bercy und bei den ATP-Finals in London spielen.

Der Liveticker zum Nachlesen:

 

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14  Kommentare
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Orlando2312 (22.820 Kommentare)
am 07.10.2020 07:23

Gegen Ende des vierten Satzes gab es bei Thiem noch ein letztes Mal ein Aufbäumen. Nach dem Verlust dieses Tiebreaks war es klar, dass sich das nicht mehr ausgeht. Zu schwer waren die Beine, er stand zu häufig schlecht zum Ball und war mental tot.

Schade Dominic, aber ein Platz unter den letzten Acht eines Grand Slam is nix, wofür man sich schämen müsste. Das haben noch nicht allzuviele Tennisspieler Österreichs erreicht.

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observer (22.560 Kommentare)
am 06.10.2020 23:31

Ich habe das kommen gesehen, bevor dieses Match angefangen hat. T. war physisch durch die Anstrengungen der vorangegangen und engen und langen Matches und durch das Turnier von New York - das erj a gewonnen hat fix und fertig, der Tank leer, wie er ja selbst anklingen hat lassen. Er hat eben nicht die Physis eines Nadal oder D. Und ich glaube auch nicht, dass er das jemals erreicht, er dürfte dafür nicht die körperlichen Voraussetzungen mitbringen, dies durch Training zu erreichen. Wenn er jemals dieses Turnier gewinnen will, dann müsste er vorher eine Pause einschalten und sich gezielt nur darauf vorbereiten. Hätte er das Match gegen Schwartzmann knapp für sich entschieden, dann wäre bei nächsten Runde Endstation gewesen.

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klam (179 Kommentare)
am 06.10.2020 21:16

Bei den letzten 2 Spielen muss ihm ja schlecht werden . Vielleicht kann ein neuer Trainer im den Magen wieder einrichten!

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numquamretro (1.589 Kommentare)
am 06.10.2020 17:28

Come on, Diego, das machst Du !

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honkey (14.052 Kommentare)
am 06.10.2020 17:10

Das wird heut nix.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 06.10.2020 17:30

... abwarten.

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honkey (14.052 Kommentare)
am 06.10.2020 17:39

Ich hoffe, aber zuviel vergebene Chancen...

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hongar (483 Kommentare)
am 06.10.2020 16:14

Dieses verwöhnte Bürberl muss sich ein extra Catering kommen lassen da ja das Essen sooo schlecht ist. Ggut im Sport aber überbezahlt und keinen Charakter.

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woiknail (1.034 Kommentare)
am 06.10.2020 16:22

Wenn man auf seine Ernährung achtet ist man also charakterlos.

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MariaPer (266 Kommentare)
am 06.10.2020 16:32

Koffer

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Orlando2312 (22.820 Kommentare)
am 06.10.2020 19:05

Ich erhöhe um einen Vollkoffer.

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renimittermayera1net (115 Kommentare)
am 06.10.2020 20:21

Wenn Sie des Lesens mächtig sind ,hätten Sie mitbekommen, dass einige Spieler Magenbeschwerden hätten wegen dem Essen.

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Skat (461 Kommentare)
am 06.10.2020 23:59

bring du mal nur die halbe Leistung, die unser Dominic gegeben hat, dann kannst dein Maul blöd aufreissen, du Pappnase ;-D

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Skat (461 Kommentare)
am 07.10.2020 00:03

damit ist Hongar gemeint ..............()

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