Thiems Motor läuft noch nicht auf Hochtouren
French Open: Österreichs Tennis-Star zog mit Satzverlust in die dritte Runde ein.
Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem geht vieles noch nicht so leicht von der Hand in Paris. Der 25-Jährige steht zwar in der dritten Runde der French Open, doch souverän sieht anders aus. "Es war ein komisches Match – sehr schwierig, ohne Rhythmus, ohne Feuer. Mir kommt es vor, als hätte ich heute keine körperliche Aktivität gehabt", sagte Thiem über sein Match gegen "Showman" Alexander Bublik, den er relativ knapp mit 6:3, 6:7 (6), 6:3 und 7:5 besiegt hat. Damit kam der "Dominator" auf dem Weg zu seinem 50. Sieg auf Grand-Slam-Ebene dem unüberhörbaren Befehl eines österreichischen Besuchers ("Schick eam ham!") nach.
So einer wie Bublik kann dich schon entnerven. Der 1,96 Meter große Kasache hat sich zwar überhaupt nicht danebenbenommen und sich von Thiem mit einer herzlichen Umarmung verabschiedet, aber am Spielstil des Kasachen scheiden sich die Geister. Dreimal servierte der 21-Jährige von unten, bei normalen Aufschlägen machte er zwischen erstem und zweitem (bis zu 213 km/h) keinen Unterschied. Die krachenden Vorhandschläge landeten entweder in den Ecken des Centre-Court "Philippe Chatrier" oder meterweit im Out. Volles Risiko eben.
Das an und für sich fachkundige französische Publikum wusste nicht so ganz mit dieser Situation umzugehen. Vom Pfeifkonzert bis Standing Ovations (ja, die gab es bei Bubliks Abgang) war die ganze Bandbreite an Emotionen vorhanden. Auch Thiems Coach Nicolás Massú tat sich mehrmals mit seinen Anfeuerungsrufen ("Vamos") aus der Menge der rund 7000 Besucher hervor. Wohl wissend, dass sein Schützling zur Mittagsstund’ jede Unterstützung benötigte.
"Cuevas ist stark"
"Ich glaube, dass Bublik ein korrekter, netter Kerl ist. Die Variante mit den Aufschlägen von unten ist ja gar kein schlechtes Rezept", erläuterte Thiem, der keine Sekunde Gedanken an eine Niederlage verschwendet hatte. Auch nicht im vierten Set, als Bublik bei einer 5:2-Führung zwei Satzbälle vorfand.
Trotz des "Happy End" kam dem "Dominator" gestern die Lust abhanden, ein paar Worte Französisch zu sprechen. "In der nächsten Runde wieder", sagte Thiem mit Blick auf das Match gegen Pablo Cuevas (Uru/WRL-Nr. 47), das auch nicht nach einer "gmahden Wies’n" ruft. "Am Samstag wird es einen anderen Auftritt von mir geben. Das muss auch so sein, denn Cuevas ist zu stark", weiß der Niederösterreicher, der in den direkten Duellen 3:2 führt. Bei den French Open 2015 verlor Thiem in Runde zwei in vier Sätzen.
Vier Jahre später ist Thiem aber eine weit größere Nummer, auch wenn ihn die Presseverantwortlichen in Roland Garros gestern kurzfristig vom Hauptinterview-Raum in das zweite "Kammerl" abgeschoben haben. Die der Weltranglistenersten Naomi Osaka unterlegene Victoria Azarenka (Blr/WRL-Nr. 43) bekam den Vorzug.
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