Schwimmen: Lena Kreundl schloss baldiges Karriereende nicht aus
Letztlich waren es 27 Hundertstel zu viel für das erhoffte Olympia-Finale über 100 Meter Delfin. Der für den ASV Linz schwimmende Tiroler Simon Bucher, amtierender Vizeweltmeister über diese Distanz, belegte in einer Zeit von 51,35 Sekunden "nur" Rang zehn.
"Darüber darf ich mich nicht beschweren. Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, ich habe mir sehr viel Druck gemacht", sagte der 24-Jährige. Er darf aber am Abend als zweiter Reservemann zum Endlauf. Zuvor (12.40 Uhr) ist Bucher mit Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer und Heiko Gigler in den Vorläufen über 4 x 100 m Lagen engagiert.
Schon am Freitagvormittag hatte sich Lena Kreundl aus dem Becken der mit 17.000 Besuchern ausverkauften Arena La Defense als 24. der 200-Meter-Lagen-Vorkämpfe (2:15,04 Minuten) verabschiedet. "Für mich hat sich ein Kreis geschlossen", berichtete die 26-Jährige mit Tränen in den Augen. Der 3,08 Sekunden entfernte Semifinaleinzug wäre für die gebürtige Steyrerin zwar auch mit einer persönlichen Bestzeit außer Reichweite gewesen. Auf eine bessere Zeit hätte Kreundl dennoch gehofft.
"Vor zwölf Jahren hat meine internationale Karriere mit der Kurzbahn-EM in Frankreich begonnen, jetzt darf ich noch einmal Olympia schwimmen, wieder in Frankreich." Der resümierende Charakter ihrer Worte war nicht zu überhören: "Ich bin mit der Einstellung geschwommen, dass das das letzte Rennen meiner Karriere sein könnte."
Ob Kreundl noch ein paar Monate und damit die anstehende Kurzbahn-Saison anhänge, wisse sie noch nicht. Das hänge auch von einer neuen Trainingslösung ab. Ihr Apartment in Uster (Sui), wo sie seit Herbst 2019 mittrainiert hatte, hat sie vor zwei Wochen ausgeräumt. Auch weil sie ihren dortigen Trainer verlor, kehrt sie zurück nach Österreich. "Ich werde ziemlich sicher ab September Vollzeit in den Job einsteigen", sagte die ausgebildete Polizistin.
Dass das Karriereende trotz ihres jungen Alters bevorsteht, hatte Kreundl in den OÖN vor drei Wochen offeriert. Nach dem Überwinden von Long Covid und eines Bandscheibenvorfalls hatten ihr heuer Knieprobleme Probleme bereitet. Gefreut hat sich Kreundl auch über Familie und Freunde, die im Publikum saßen – darunter zwei Innsbrucker mit den Badehauben von ihr und Simon Bucher.
Frankreichs Superstar Leon Marchand triumphierte unter dem Jubel des Publikums über 200 Meter Lagen und gewann sein viertes Gold in Paris.
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Es wird - leider - eine sehr magere Ausbeute an Medaillen werden.
Haben wieder einmal die Medien die Sportler zu hoch gejubelt?