Formel fad? In Spielberg wird die Königsklasse zum Rummelplatz
SPIELBERG. Schon vor dem ersten Training stieg am Red-Bull-Ring gestern das Formel-1-Fieber.
Der Formel-1-Grand-Prix von Frankreich mit dem eher langweiligen "Einzelzeitfahren" der beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas war nicht gerade die beste Werbung für das heute beginnende Formel-1-Wochenende auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. Trotzdem darf man sich in der Steiermark auf einen Besucheransturm freuen. Bis Sonntag werden 200.000 Fans erwartet. Schon gestern war am Ring das Formel-1-Fieber zu spüren. Tendenz: stark steigend.
In der Region um den Ring gibt es kaum mehr Unterkünfte, selbst die 80 Kilometer entfernte Landeshauptstadt Graz ist ausgebucht. Allein Red-Bull-Star und Vorjahressieger Max Verstappen hat 22.000 Fans aus den Niederlanden im Windschatten, neben Rot-Weiß-Rot wird Orange die Modefarbe sein. Schon gestern nutzten zahlreiche Fans die Gelegenheit, die Rennstrecke per pedes zu erkunden, auch die Boxengasse wurde zur Fußgängerzone.
Ein "Formel-fad-Wochenende" wird es jedenfalls in der Steiermark nicht spielen. Abgesehen von der Rummelplatz-Atmosphäre aufgrund des Rahmenprogramms sollte es auch auf der Rennstrecke mehr Action als zuletzt geben. Bei Saison-Dominator Mercedes hält man vor dem ersten Training jedenfalls den Ball flach. "Die Hitze wird es uns sehr schwer machen. Außerdem kommt uns das Strecken-Layout nicht zugute", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der auch darauf hinweist, dass man im Vorjahr in Österreich einen Doppelausfall hinnehmen musste. Was Wolff nicht sagt: Vier der jüngsten fünf Rennen auf dem Red-Bull-Ring hat Mercedes für sich entschieden.
"Brauchen ziemlich viel Glück"
Vom Doppelausfall der Silberpfeile profitierte im Vorjahr Red-Bull-Mann Verstappen, der bei seinem Sieg Begeisterungsstürme aus dem orangen Fanblock erntete. Ob das heuer wieder der Fall sein wird? Verstappen bremst zu hohe Erwartungen. "Die Chancen sind nicht so groß, denke ich. Es wird schwierig, die ganze Konkurrenz zu schlagen, dazu bräuchten wir ziemlich viel Glück", sagt der 21-Jährige, der die klare Nummer eins bei Red Bull ist. Sein Teamkollege Pierre Gasly liegt bei den Qualifying-Duellen mit 0:8 hinten, bei den WM-Punkten hinkt er mit 37:100 dem Niederländer hinterher. "Max ist ein Ausnahmetalent, ein Ausnahmekönner. Aber der Rückstand, den Gasly derzeit hat, der ist nicht zu akzeptieren", sagt Red-Bull-Mann Helmut Marko.
Schon gibt es Gerüchte, dass Gasly demnächst mit Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat das Cockpit tauschen wird müssen. Auch das hat Tradition: Beim rot-weiß-roten "Holiday-Grand-Prix" laufen jedes Jahr auch die Öfen in der Gerüchteküche heiß.
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